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Fränkisch Schafkopf

Fränkisch Schafkopf

Titel: Fränkisch Schafkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Kirsch
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Polizeibeamten.«
    Â»Ach so, stimmt. Da habe ich mich getäuscht. Es war Herr Weberknecht, der mir erzählt hat, dass man Heinrich zusammen mit Jakobsohn in dessen Wohnung vorgefunden habe.« Eigners Gesicht zeigte nun gar nichts mehr von seiner lächelnden Arroganz. Es war von einer Sekunde auf die andere aschfahl geworden, und die Augen irrlichterten orientierungslos im Raum herum.
    Â»Herr Weberknecht? Da fragen wir ihn doch am besten selbst danach.«
    Sie griff zum Telefon. Wenige Minuten später betrat der Lehrer zusammen mit einem Kollegen von ihr das Vernehmungszimmer.
    Â»Herr Eigner behauptete soeben, Sie hätten ihn davon in Kenntnis gesetzt, dass Herr Bartels zur Tatzeit in Jakobsohns Wohnung war. Stimmt das, Herr Weberknecht?«
    Â»Nein, das stimmt nicht. Ich habe Wolf-Rüdiger nichts dergleichen erzählt.« Weberknecht sah zunächst sie verwundert an, dann glitt sein Blick, der zwischen Fassungslosigkeit und Entsetzen hin- und herschwankte, zu Eigner.
    Doch noch gab sich dieser nicht geschlagen. »Karl, kannst du dich denn nicht mehr daran erinnern, wie du mir am Telefon gesagt hat, man habe Heinrich neben Ulrich vorgefunden, mit einer Schusswaffe in der Hand? Bitte.« Eigners Stimme hatte jetzt etwas Flehendes, Dringliches angenommen.
    Nach langen Sekunden des Schweigens sagte Weberknecht kaum hörbar: »Du warst das. Du hast Ulrich umgebracht.«
    Er war bereits zwei Schritte auf Eigner zugelaufen, mit geballter Faust und zornverzerrtem Gesicht, da blieb er im letzten Moment stehen und sagte: »Du Drecksau!« Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer.
    Als Eigner begann, sich für seine Tat zu rechtfertigen, schnitt Paula ihm das Wort ab. »Das interessiert mich alles nicht. Ich gebe Ihnen nur den Rat, jetzt einen Anwalt anzurufen. Sie werden ihn nötig haben.«
    Zwanzig Minuten später legte sie ihm das Protokoll der Zeugin Annette Dotzler vor. Darin bestätigte diese mit ihrer Unterschrift, dass Eigner ihr am Tatabend gestanden hatte, Jakobsohn erschossen zu haben, im Beisein von Sebastian Harrer, der ebenfalls bei Eigner auf der Gehaltsliste stand. Ulrich Jakobsohn hatte die beiden miteinander bekannt gemacht; der Student suchte damals einen Ferienjob und der Stiftungsvorstand eine Aushilfskraft mit Führerschein. Harrer war es gewesen, der Heinrich hinter der Tür aufgelauert und ihn mit der Gardinenstange außer Gefecht gesetzt hatte.
    Als dann auch den Studenten das Gewissen plagte und er drohte, sich an die Polizei zu wenden, ereilte ihn dasselbe Schicksal wie Jakobsohn. Eigner bat ihn um ein Gespräch an den Pegnitzauen, sowohl von der Steuerwald-Landmann-Straße als auch von der Blumröderstraße jeweils nur einen Katzensprung entfernt, und versuchte, ihn umzustimmen. Nachdem dies nicht gelang, zog er die  HK P2000 , sein Vater hatte ihm zwei davon hinterlassen, und schoss ihn mitten in die Stirn.
    Eine weitere Stunde später. Tatwaffe Nr. 2 wurde gefunden. Annette Dotzler hatte sie vorsorglich an sich genommen und in ihrer Wohnung auf dem Balkon in einem Pflanzkübel versteckt.
    Nachdem Eigner und Dotzler abgeführt worden waren, stiegen Eva Brunner, Heinrich Bartels und Paula Steiner in ihr Büro hinauf.
    Â»Jetzt verrat mir bitte, Heinrich, wie du das alles in so kurzer Zeit aus der Dotzler herausgekitzelt hast?«
    Â»Ach Paula, es kommt doch nicht auf das Wie an, sondern auf das Ergebnis.«
    Â»Warum? War es so schlimm?«
    Â»Schlimm?«, wiederholte Heinrich. »Nein. Eher kreativ, würde ich sagen.«
    Â»Erzähl doch mal. Vielleicht kann ich von dir noch etwas lernen in puncto unkonventioneller Vernehmungsstrategie.«
    Â»Möchtest du das wirklich wissen?«
    Â»Ja, bitte, unbedingt.«
    Â»Gut. Angefangen habe ich mit den veruntreuten Stiftungsgeldern. Die müsse sie, hab ich ihr gesagt, auf den Cent genau zurückzahlen. Und Verschleierung unrechtmäßig erworbener Vermögenswerte wie in ihrem Fall falle unter den Tatbestand der Begünstigung und Hehlerei im Sinne des Paragrafen 261. Also werde sie außerdem mit einer saftigen Geldbuße respektive Gefängnisstrafe rechnen müssen.«
    Â»Und das hat sie weichgekocht?«
    Â»Ha, die doch nicht!«, rief Heinrich aus. »Da habe ich schon was nachlegen müssen.«
    Â»Und was?«
    Â»Beihilfe zum Mord. Als Gehilfe eines Mörders wird bestraft, hab ich ihr gesagt, wer vorsätzlich

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