Frag Nicht - Kuess Mich
erregendes Prickeln, als die Aufregung ihren Körper eroberte.
„Lara“, sagte Alessandro. „Kommst du bitte?“
Im ersten Moment blieb sie reglos sitzen. Doch dann stand sie auf, wie magisch von ihm angezogen. Sein Blick glitt ihren Körper herab.
Verlegen bemerkte sie, dass sie gar keine Stiefel trug. „Hoppla“, sagte sie leise und schlüpfte schnell hinein, wobei sie die ganze Zeit Alessandros Blick auf sich spürte.
Es war ein erregendes Gefühl. Er machte ihr bewusst, wie viel Macht sie über Alessandro hatte.
3. KAPITEL
Zum zweiten Mal an diesem Tag bat Alessandro Lara in sein Büro. Sie ging an ihm vorbei, sehr darauf bedacht, genug Abstand zu ihm zu halten. Trotzdem prickelte es an ihrem ganzen Körper.
Erleichtert stellte sie fest, dass Donatuila nicht anwesend war.
Nach dem morgendlichen Reinfall wartete Lara, bis Alessandro ihr einen Platz anbot. Zunächst musterte er sie jedoch mit verschleiertem Blick, die Lippen zusammengepresst. Seine Augen wanderten über ihren Mund zu ihren Brüsten, und Laras Körper reagierte sofort mit heißem Verlangen. Sie hatte keine Kontrolle über das, was geschah, auch wenn sie sich tausendmal sagte, dass dieser Mann für sie tabu war.
Mühsam widerstand sie dem Impuls, ihn zu berühren. Das einst so geliebte Gesicht war ihr immer noch vertraut. Ein einziger Blick genügte. Ihre tiefen Gefühle für diesen Mann, die nun wieder an die Oberfläche brachen, verwirrten sie wie schon damals.
Die Stille dehnte sich immer länger aus. Schließlich sah Lara keinen anderen Ausweg mehr, als endlich etwas zu sagen und somit das Schweigen zu brechen.
„Alessandro …“, begann sie.
„Dein Haar ist länger. Ansonsten hast du dich nicht verändert“, unterbrach Alessandro sie, als hätte er sie nicht gehört.
Unwillkürlich legte sie eine Hand in ihren Nacken und berührte ihre Narbe, die er nicht sehen konnte. „Doch, das habe ich.“
Als er ihr zum ersten Mal nach so langer Zeit wieder zulächelte, blitzte der unwiderstehliche Charme in seinen Augen auf. „Verzeih mir, ich leide wohl noch unter der Zeitverschiebung. Natürlich hast du dich verändert. Wir beide haben das.“ Höflich deutete er nun auf einen Stuhl vor dem Fenster. „Bitte, setz dich doch.“
Erleichtert, dass er sich doch an sie erinnerte und noch immer der gleiche charmante Kavalier war, ließ sie sich auf dem Stuhl nieder.
Alessandro setzte sich ihr gegenüber und schlug einen Hefter auf, der ihren Namen trug. Laras Herz klopfte aufgeregt, und da ihre Hände verräterisch bebten, legte sie sie in ihren Schoß. Seine starken Hände, die ihr einst so viel Freude bereitet hatten, waren bemerkenswert ruhig.
Entschlossen wandte sie den Blick ab. „Ich konnte es kaum fassen, als ich erfuhr, dass du in den Verlag kommen würdest.“
„Wirklich? Warst du enttäuscht?“
„Natürlich nicht! Nur etwas …“
„Nervös?“, half er aus. „Keine Sorge, du musst dich nicht rechtfertigen. Hier geht es nur ums Geschäft.“
Wie gerne hätte Lara etwas Nettes gesagt, um die Gesprächsatmosphäre aufzulockern. Alessandro wirkte äußerlich gelassen, doch sie ahnte, wie angespannt er innerlich sein musste.
Sie befeuchtete ihre Lippen und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Ich kann nicht lange bleiben. Man erwartet mich.“
„Aha.“ Durchdringend sah er sie an und lächelte überheblich. „Wir können natürlich niemanden warten lassen“, sagte er ironisch.
Als Lara ihn misstrauisch musterte, widmete Alessandro sich wieder seiner Mappe. Natürlich wartet jemand auf sie, dachte er. Vermutlich so ein unbedarfter Clown, den sie an der Nase herumführen konnte. Denn darin war sie gut. Am liebsten hätte er sie gefragt, wer denn dieses Mal ihr Opfer war.
Laras Personalakte gab wenig her, außer einer Adresse in Newton und einer Telefonnummer. Daraus ließen sich für Alessandro jedoch keine Schlüsse ziehen, was Lara in den vergangenen sechs Jahren gemacht hatte – und mit wem. Den Personalchef dieses bedauernswerten Verlagshauses sollte man auf der Stelle an die Luft setzen.
Gedankenverloren starrte Alessandro auf das Blatt Papier, doch es war Lara, die er vor sich sah. Ihr Gesicht wirkte noch immer zart und von trügerisch zerbrechlicher Schönheit. In ihren dunkelblauen Augen konnte ein Mann sich verlieren. Ihre weichen, geschmeidigen Lippen luden geradezu zum Küssen ein. Eine Frau wie sie lebte nicht alleine. Alessandro wusste aus Erfahrung, wie leicht es war, mit ihr in ihrer
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