Fragen Sie Dr. Ozzy - Osbourne, O: Fragen Sie Dr. Ozzy - Trust Me, I'm Dr. Ozzy

Glück nicht – allerdings hängt die Antwort auf Ihre Frage ganz klar vom Alter Ihres Sohns ab. Wenn er zwölf ist, sollte er meiner Meinung nach keinen unbegrenzten Zugang zu einem Computer mit Internetverbindung haben. Aber wenn er sechzehn oder älter ist, dann ist es völlig normal, dass er sich für so was interessiert – solange es nicht die kranken, durchgeknallten Sachen sind. Es ist doch so, auch viele erwachsene Männer sehen gern mal einen Porno. Auf Tour schaue ich mir auch manchmal welche an, das ist immer noch besser, als mit einem Groupie rumzumachen und danach grüne Eier zu haben (ganz zu schweigen davon, dass ich ein glücklich verheirateter Mann bin). Es kann allerdings nichts schaden, mit Ihrem Sohn darüber zu reden, falls Sie den Mumm dazu haben. Noch besser wäre es, wenn sein Vater oder ein guter Bekannter das Gespräch führt. Offen damit umzugehen ist normalerweise das Beste.
    Lieber Dr. Ozzy,
    meine Tochter hat eine gigantische Nase. Ich lüge nicht. Sie ist riesig (auch wenn sie für mich natürlich trotzdem ein hübsches Mädchen ist). Sie sagt, diese Nase ruiniere ihr das Leben, und wünscht sich
zum vierzehnten Geburtstag eine Nasenoperation, was heutzutage ja üblich sein soll. Was würden Sie mir raten?
    Zan, Florida
    Viele Leute würden Ihnen sagen, dass Hänseleien stark machen und dass man Nehmerqualitäten braucht, wenn man es in der Welt zu etwas bringen will. Das Problem ist nur, wenn einem fünfhundertmal am Tag gesagt wird, dass man einen Riesenzinken hat, weil man tatsächlich den Mount Everest im Gesicht spazieren trägt, ist so ein Rat alles andere als hilfreich. Typischerweise haben die Leute, die sich so sicher sind, dass man sich damit abfinden muss, solche Probleme ja gar nicht. Und Kinder können unglaublich grausam sein. Schlimmer noch, die Hänseleien in der Schule können einen für den Rest des Lebens fertigmachen. Bis heute bin ich immer noch unsicher wegen meiner Lese-Rechtschreib-Schwäche, weil mir während meiner Schulzeit immer wieder gesagt wurde, ich wäre dumm. Heutzutage lässt man sich Muttermale und andere harmlose Sachen entfernen, um besser auszusehen. Und mit einem Riesenzinken ist es auch nichts anderes. Schenken Sie ihr die Nasen-OP.
    Lieber Dr. Ozzy,
    meine zehnjährige Tochter hat sich mein iPad ausgeliehen, ohne mich zu fragen, und darauf ein eindeutiges Foto von mir und meiner Freundin gefunden (ich habe mich kürzlich von ihrer Mutter scheiden lassen). Jetzt will sie nicht mehr mit mir reden, und ich habe furchtbare Angst davor, was ihre Mutter jetzt tun wird. Hilfe!
    Jerry, Milton Keynes
    Gehen Sie in Deckung und wappnen Sie sich für den Anschiss Ihres Lebens! Und ehrlich gesagt, ströme ich nicht gerade über vor Mitleid mit Ihnen. Also, ich bin ja hilflos, wenn es um diese iDinger geht, aber man muss kein Genie sein, um zu wissen, dass man seinen Computer mit einem Passwort sichern sollte, wenn man ihn herumliegen lässt, vor allem, wenn Kinder im Haus sind. Und wenn wir gerade dabei sind: Sexfotos von sich zu machen war auch nicht gerade die schlauste Idee. Eigentlich sollten Sie derjenige sein, der seine Kinder davor warnt, pikante Fotos von sich herumzuschicken, nicht umgekehrt. Die Scheidung macht das Ganze natürlich noch schlimmer, weil Ihre Tochter durch Ihre neue Beziehung ohnehin verunsichert und durcheinander ist. Sobald sie wieder mit Ihnen spricht, müssen Sie mit ihr ein vertrauliches Gespräch führen. Und obwohl Sie damit bei Weitem noch nicht entlastet sind, müssen Sie ihr erklären, dass manche Dinge Privatsache sind und sie nicht einfach ohne Erlaubnis in Ihren Sachen stöbern kann. Sagen Sie ihr, dass sie, wenn sie älter ist, auch erwarten wird, dass Sie ihre Privatsphäre respektieren.
    Lieber Dr. Ozzy,
    ich habe den Verdacht, dass mein fünfzehnjähriger Sohn das gute alte Dope raucht, also Cannabis. Ich möchte unser Verhältnis nicht kaputtmachen, aber wie gehe ich damit und der, ähem, Ironie der Sache um?
    »Lonnie«, Kanalinseln
    Also, ich sage mir immer: Wir waren alle mal jung, und wenn wir Angst hatten, bei etwas Schlimmem erwischt zu werden, haben wir gelogen. Als mein Vater mir seine Gardinenpredigt zum Thema »Wenn ich dich je wieder beim Rauchen erwische« hielt, rauchte ich trotzdem weiter, aber
heimlich, damit er nicht dahinterkam. Seien Sie also bei Drogen nicht militant. Seien Sie offen, legen Sie die Karten auf den Tisch und sagen: »Also, ich weiß, dass du kiffst, und ich mache mir Sorgen .«