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Fragen Sie Dr. Ozzy - Osbourne, O: Fragen Sie Dr. Ozzy - Trust Me, I'm Dr. Ozzy

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Titel: Fragen Sie Dr. Ozzy - Osbourne, O: Fragen Sie Dr. Ozzy - Trust Me, I'm Dr. Ozzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ozzy Osbourne
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die Hand zu nehmen: Ein Redakteur würde mich jede Woche anrufen, und ich könnte ihm meine Perlen der Weisheit übers Telefon diktieren.
    »Ähm — sind Sie absolut hundertprozentig sicher , dass ich der Richtige dafür bin?«, fragte ich noch mal.
    Er lächelte nur.
    Das Komische ist: Als ich ein bisschen länger darüber nachdachte, erschien es mir gar nicht mehr so abwegig – auf eine verrückte Art bin ich doch ganz gut dafür geeignet. Immerhin bin ich ein medizinisches Wunder. Eine Sauftour über ein paar Wochen ist gut und schön, aber meine dauerte fast vierzig Jahre. Es gab Zeiten, da schüttete ich vier Flaschen Cognac am Tag in mich rein, wurde bewusstlos, kam irgendwann zu mir und fing wieder von vorn an. Beim Dreh von Die Osbournes schluckte ich jeden Tag zweiundvierzig verschreibungspflichtige Medikamente. Jedes hatte etwa zwanzig bis dreißig verschiedene Nebenwirkungen, da ging es in mir ganz schön durcheinander. Und dann kiffte ich noch ein bisschen im »kamerasicheren Raum«, soff ein paar Paletten Dosenbier weg oder warf vor meiner täglichen Joggingrunde durch Beverly Hills Speed ein … Nebenbei rauchte ich Zigarren wie andere Zigaretten. Ich rauchte auch im Bett. »Stört es dich?«, fragte ich Sharon, wenn ich eine kubanische Zigarre so groß wie ein Atom-U-Boot anzündete. »Nein, nur zu«, sagte sie dann – und zog mir mit Vanity Fair eins über.
    Natürlich habe ich auch ein paar, na ja, nicht ganz legale Sachen genommen. In den Laboren der US-Army gibt es bestimmt Ratten, die weniger chemische Substanzen intus haben als ich. Schon erstaunlich, dass mich das alles nicht umgebracht hat. Andererseits ist das so überraschend auch wieder nicht, wenn man bedenkt, was ich sonst noch überlebt habe: Ich wurde von einem Flugzeug gestreift (es stürzte
auf unseren Tourbus, während Sharon und ich hinten schliefen), mein Aidstest war fälschlicherweise positiv (mein Immunsystem war durch Schnaps und Kokain lahmgelegt, nicht durch HIV), einmal bestand der Verdacht auf eine Tollwutinfektion (nachdem ich eine Fledermaus verspeist hatte), und bei mir wurde Parkinson diagnostiziert (dabei habe ich nur ein erblich bedingtes Zittern). Ich war sogar eine Zeit lang in der Klapsmühle. »Masturbieren Sie, Mr. Osbourne?«, fragte mich der Typ im weißen Kittel. »Ich bin wegen meinem Kopf hier, nicht wegen meinem Schwanz«, erwiderte ich kurz.
    Ach ja, und ich war schon zweimal tot. Das passierte (so hat man mir erzählt), als ich im künstlichen Koma lag, nachdem ich mir bei einem Sturz vom Quad den Hals gebrochen hatte. Ich habe mehr Metallschrauben im Körper als ein Ikea-Regal – dank der unglaublichen Arbeit der Ärzte und Schwestern des britischen Gesundheitssystems.
    Ich habe immer gesagt, dass ich meinen Körper dem Natural History Museum vermache, wenn ich einmal nicht mehr bin. Aber seit ich für die Sunday Times den Doktor spiele – und gelegentlich auch für den Rolling Stone –, muss ich das nicht mehr, weil ein paar Wissenschaftler von der Harvard University angeboten haben, mir eine DNA-Probe zu entnehmen und mein »Humangenom« zu entschlüsseln. »Warum denn das ?«, fragte ich. »Um herauszufinden, warum Sie immer noch am Leben sind«, lautete die Antwort. Jetzt weiß ich mit Sicherheit, dass ich eine »genetische Anomalität« bin – zumindest haben die Spezialisten das einem Haufen Superhirne bei TEDMED erzählt, einem Ärztekongress in San Diego, als sie das Ergebnis 2010 bekannt gaben (mehr dazu in Kapitel 7).
    Dass ich noch lebe, ist aber nicht der einzige Grund dafür, dass ich Dr. Ozzy wurde. Ich habe in meinem Leben wirklich
schon Hunderte Ärzte und Seelenklempner konsultiert – und ihnen mindestens eine Million Mäuse in den Rachen geworfen –, deshalb, da bin ich mir sicher, weiß ich heute mehr als so mancher Doktor. Das liegt nicht nur an meinem wahnwitzigen Lebensstil, ich bin auch ein furchtbarer Hypochonder. Ich muss eine Krankheit nur im Fernsehen sehen, schon habe ich mich angesteckt. Kranksein ist quasi mein Hobby. Ich habe sogar angefangen, Diagnosen für meine eigenen Krankheiten zu erstellen, mit dem Internet ist das gar kein Problem. (Na ja, die Recherche übernimmt mein Assistent Tony für mich, ich bin nicht unbedingt ein Stephen Hawking, wenn es um Computer geht.)
    Natürlich werde ich immer gefragt: »Ozzy, wenn du so ein Hypochonder bist, warum hast du dann in all den Jahren so viele Drogen genommen?« Aber die Sache ist die, wenn man eine

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