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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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läuft.«
    »Dann teilen wir Wachen ein und übernachten hier«, entschied Samm. Er sah sich in dem Raum um. Die Computertürme behinderten die Sicht in alle Richtungen. »Hier drinnen können wir aber nicht bleiben. Diesen Raum kann man nicht bewachen, außerdem wurde der Generator während des Kampfs beschädigt. Auch das Auspuffrohr ist undicht. Es verteilt giftige Gase im Raum.«
    »Wie schön«, meinte Kira. »Als ob das Leben nicht schon beschissen genug wäre.«
    Samm richtete sich auf und gab Kira die Hand. Sie schlug ein, zog sich hoch und blieb vor ihm stehen. Keiner wandte den Blick ab. Sie blickte ihm in die Augen und spürte … etwas. Manchmal war der Link schwer zu interpretieren.
    Samm brach den Kontakt als Erster. »Ich fasse ihn an den Armen.« Er trat hinter Afa. »Wir schaffen ihn an einen sicheren Ort.«
    Um zwei Uhr morgens fuhr Kira jäh auf. Sie war sicher, dass etwas nicht stimmte. Mit wilden Blicken sah sie sich um und tastete nach der Waffe. »Wer ist da? Werden wir angegriffen?«
    »Beruhige dich!«, sagte Heron. »Der Generator hat sich gerade abgeschaltet. Vermutlich hat dich die Veränderung des Hintergrundgeräuschs geweckt.«
    »Ich sehe mich lieber um.«
    »Wahrscheinlich ist einfach nur das Benzin ausgegangen, und das heißt, dass wir ihn so schnell nicht wieder in Gang bekommen.«
    »Dann hole ich den Griff des Bildschirms«, entschied Kira. »Wenn wir alles heruntergeladen haben, was wir überhaupt bekommen können, dann habe ich es lieber hier bei mir als unbewacht dort unten.«
    »Nimm die Waffe mit!«, riet ihr Heron. Im Dunkeln war ihre Miene nicht zu erkennen, und der Link blieb stumm, soweit Kira es sagen konnte. »Vielleicht sind noch mehr schwimmende Monster unterwegs.«
    »Danke«, sagte Kira. Automatisch überprüfte sie Afas Puls und Atmung, bevor sie nach unten ging. Inzwischen hatten sie herausgefunden, dass das giftige Gas schwerer war als Luft. Deshalb war das oberste Stockwerk der sicherste Platz für ihr Lager. Kira schaltete die Lampe auf ihrem Gewehr ein. Es war beruhigend, die Waffe schon im Anschlag zu haben, falls sich dort unten tatsächlich jemand herumtrieb. Der Gang war dunkel, die Treppe verlassen, das Gebäude still bis auf ein leises Tröpfeln und das Schwappen des Wassers. Im Rechenzentrum standen die dunklen Computertürme und warfen im tanzenden Strahl der Taschenlampe lange Schatten. Das verschmierte Blut, das nach dem letzten Kampf zurückgeblieben war, veränderte die Stimmung von gespenstisch zu bedrohlich. Kira ging leise und hielt den Atem an, während sie zwischen den hohen Regalen entlangschritt. Die Auspuffdämpfe wirbelten um ihre Füße und Schienbeine, die Luft schmeckte bitter. Sie fand den Griff, trennte ihn vom Server und zog sich so schnell wie möglich nach oben zurück. Als sie das Lager erreicht hatte, setzte sie sich auf den Schlafsack und nahm den zweiten Bildschirm, um das Kabel dort anzuschließen.
    »Willst du es gleich lesen?«, fragte Heron.
    »Worauf warten wir noch?«
    »Da hast du recht.« Heron setzte sich neben sie und blickte ihr über die Schulter.
    Kira blinzelte, als der Bildschirm zum Leben erwachte, und regelte die Helligkeit auf ein erträgliches Maß herunter. Ein kleines Symbol in der Mitte des Bildschirms verriet ihr, dass die Verbindung zu dem anderen Griff noch nicht hergestellt war. Sie hielt den Atem an, während das Symbol unablässig rotierte. Es hielt inne und drehte sich weiter. »Nun mach schon!«, flüsterte sie. Eine Minute später stand es still. VERBINDUNG HERGESTELLT. Sie öffnete den Ordner mit den Downloads, ließ die riesige Liste abrollen, gab es auf und öffnete schließlich die Suchmaske. »Wonach suchen wir?«
    »Nach dem Trust?«, schlug Heron vor. » RM ? Verfallsdatum? Nach deinem eigenen Namen?«
    Kira tippte K-I-R-A und startete die Suche. Wieder drehte sich das kleine Sechseck. Die Suche blieb ergebnislos. »Was jetzt?«
    »Vielleicht wirst du unter einem anderen Namen geführt.«
    »Ich versuche es mit meinem Vater.« Sie tippte den Nachnamen ein: D-H-U-R-V-A-S-U-L-A . Erneut drehte sich das Sechseck, während die Maschine suchte, und bald erschienen die Ergebnisse. Die Liste lief so rasch vorbei, dass die Titel kaum zu erkennen waren. Bei 3748 Resultaten brach sie ab und versuchte es mit etwas anderem. »Wir müssen die Suche einengen. Wie wäre es mit …« Sie dachte nach, nagte an der Unterlippe und tippte ein neues Wort ein:
    S-I-C-H-E-R-U-N-G .
    Das Sechseck drehte sich.

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