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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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näher als zuvor. Er hatte sie fast erreicht. Ich habe nur einen einzigen Versuch. Sie schloss die Augen, rief sich den Grundriss des Raums ins Gedächtnis und hoffte, nicht falsch abgebogen zu sein. Dann öffnete sie die Augen wieder und rannte los.
    Hinter sich hörte sie ein leises Fauchen, als etwas vorbeiflog und sie nur um Zentimeter verfehlte. Sie brach seitlich aus, lief eine andere Reihe entlang und kehrte auf den vorherigen Weg zurück. Wieder zischte es, und ein Pfeil prallte dicht neben ihr gegen ein Computerregal. Unwillkürlich zuckte sie zusammen. Als sie über einen am Boden liegenden Partial sprang, spürte sie, ohne die Augen benutzen zu müssen, dass es Samm war. Sie hörte schwere Schritte hinter sich, die ihr mit Höchstgeschwindigkeit folgten. Fast geschafft. Der Partial wusste, dass er sie in die Enge getrieben hatte, denn ihr blieb kein Fluchtweg mehr. In der Dunkelheit zeichnete sich ein großer runder Umriss ab. Sie schlitterte darauf zu und suchte hastig nach dem dicken Starthebel des Generators. Als sie ihn gefunden hatte, drückte sie ihn mit Schwung nach unten und kehrte in den Gang zurück.
    Das Licht flammte auf, und keine zwei Meter vor ihr stolperte der Partial, geblendet durch das grelle Licht, das ganz plötzlich das Nachtsichtgerät seines Visiers überlastete. Kira hob die Pistole und schoss dreimal auf den Helm, der knackte und splitterte und den Kopf nicht mehr schützen konnte. Er ging zu Boden wie ein nasser Sack.
    TOD.

24
    Einer der Angreifer hatte Afa einen glatten Durchschuss im Oberschenkel zugefügt. Es war der einzige Schuss mit einer scharfen Patrone gewesen, sonst hatten die Angreifer ausschließlich Betäubungspfeile eingesetzt, um die Opfer zu lähmen. Dieselbe Kugel hatte auch Afas Bildschirm zerstört. Kira fragte sich, ob der Mann oder die Daten das wahre Ziel gewesen waren. Hatten die Partials sie hierher verfolgt, um sie gefangen zu nehmen oder um sie davon abzuhalten, die Daten aus dem Computer zu gewinnen? Oder beides zugleich?
    Kira fragte sich, ob vielleicht keine der Möglichkeiten zutraf. Sie blickte zu Heron hinunter, die auf dem Boden lag und langsam zu sich kam. Hatte sie auf Afa geschossen? Oder Samm? Welches Motiv sollte einer der beiden dafür haben? Und warum gerade in diesem Moment? Wenn sie mit den Angreifern zusammengearbeitet hatten, hätten sie sich die Mühe sparen können, sich selbst betäuben zu lassen. Das wäre nur nötig gewesen, falls sie befürchtet hätten, den Kampf zu verlieren. Aber in diesem Fall hätten die Gegner gar nicht erst angegriffen. Es passte einfach nicht zusammen, und die wahrscheinlichste Erklärung war wohl die, dass die Partials Afa töten und die anderen gefangen nehmen wollten. Und doch, Kira konnte die nagenden Zweifel nicht ganz abschütteln. Hatte jemand den Partials einen Hinweis auf das Ziel gegeben, das sie mit ihren Begleitern ansteuerte? Sie verfluchte sich, weil sie keinen der beiden am Leben gelassen hatte, um ihn zu befragen. Andererseits hatte sie selbst nur mit knapper Not überlebt.
    Kira legte dem immer noch bewusstlosen Afa einen Verband an und untersuchte anschließend die Angreifer. Sie nahm die Waffen an sich und zählte die Patronen. Einer besaß tatsächlich eine Handfeuerwaffe, in der eine Patrone fehlte. Natürlich konnte Kira nicht wissen, wann die Waffe abgefeuert worden war. Es kam ihr jedoch unwahrscheinlich vor, dass ein gut ausgebildeter Soldat mit einem nicht vollständig gefüllten Magazin in den Kampf zog. Also war dieser Partial vermutlich der Schütze, der Afa getroffen hatte. Vermutlich war leider nicht das Gleiche wie mit absoluter Gewissheit .
    »Sammelst du Munition ein?«, fragte Heron. Die Spionin stand etwas zerzaust, aber wach hinter ihr. Kira schob das Magazin in die Pistole zurück und warf sie auf die Brust des toten Partials.
    »Er hat Afa angeschossen«, erklärte sie und richtete sich wieder auf. Sie bemühte sich, gelassen zu sprechen und nichts als Neugierde zu zeigen. »Was glaubst du, warum sie ihn mit scharfer Munition verletzt haben, während sie uns nur betäuben wollten?«
    »Wahrscheinlich haben sie auf den Bildschirm geschossen, um das Licht zu löschen«, erwiderte Heron. »Sie waren auf die Dunkelheit vorbereitet, wir aber nicht – das ist die übliche Taktik bei einem Überfall. Die Betäubungspfeile sind nicht stark genug, um das Glas zu durchschlagen.«
    »Das leuchtet mir ein«, gab Kira zu. Vielleicht war es tatsächlich so. Sie schüttelte den

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