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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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gefechtsbereite Abwehrsoldaten mit Maschinenpistolen. Nervös musterte er sie. »Ihr seid doch Menschen, oder?«
    »Und ob, und wenn du ein Partial bist, dann bist du tot«, erwiderte der Soldat. »Gehörst du zu Delarosa?«
    »Was?«
    »Senatorin Delarosa«, erklärte der Soldat. »Arbeitest du für sie? Hast du eine Nachricht?«
    Marcus runzelte die Stirn. »Warte! Ist sie noch immer …« Er erinnerte sich an die Begegnung mit Delarosa, als er und Haru sich nach dem ersten Angriff der Partials zurückgezogen hatten. Anscheinend hielt sie sich tatsächlich im Wald versteckt und griff Patrouillen an. »Kämpft sie immer noch gegen die Partials?«
    »Mit voller Unterstützung der Abwehr«, erklärte der Soldat. »Und sie ist verdammt erfolgreich.«
    Marcus dachte darüber nach. Eigentlich hatte er sie eher als Terroristin denn als Freiheitskämpferin in Erinnerung. Vermutlich gibt es irgendwo einen Punkt, an dem sich die Unterschiede verwischen, dachte er. An dem man verzweifelt ist und zu verzweifelten Mitteln greift …
    Nein, das darf nicht sein, dachte er entschlossen. Am Ende des Kriegs müssen wir immer noch so gut sein, wie wir es am Anfang waren.
    »Ich bin nur ein einzelner Mann«, erwiderte Marcus. »Ich habe keine Nachricht und nichts abzuliefern.«
    »Der Bereich für die Flüchtlinge befindet sich unten«, erklärte der Soldat. »Iss möglichst nicht zu viel! Wir haben nur noch wenig.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Marcus. »Ich bleibe nicht lange. Gibt es wohl eine Möglichkeit, mit Senator Tovar zu reden?«
    Der Soldat wechselte einen Blick mit seinem Kameraden, dann wandte er sich wieder an Marcus. »Mister Mkele weist alle Neuen persönlich ein. Sprich doch zuerst mit ihm!« Er führte Marcus durch den Flughafen. Sie verließen rasch die Oberfläche und bewegten sich durch die weitläufigen unterirdischen Gänge, die das ganze Gelände durchzogen. Marcus war überrascht, dass sich im Keller ein regelrechtes Flüchtlingslager befand. Anscheinend hatte er sich nicht als Erster entschlossen, hier Zuflucht zu suchen.
    »Wissen die Partials nicht, dass ihr hier seid?«, fragte Marcus. »Eine solche Stellung übernähmen sie doch liebend gern selbst.«
    »Sie haben zwei Patrouillen geschickt«, erklärte der Soldat. »Bisher versetzen wir ihnen nur Nadelstiche und sind der Mühe nicht wert.«
    »Das wird nicht lange so bleiben«, meinte Marcus.
    »An den Flanken werden sie von Delarosa und einer gegnerischen Partialfraktion angegriffen. Ihr Hauptverband ist sehr beschäftigt und kann sich nicht um uns kümmern.«
    Marcus nickte. »Genau deshalb bin ich hier.«
    Der Soldat begleitete ihn bis zu einem kleinen Büro und klopfte an. Marcus erkannte Mkeles Stimme, die die Besucher hereinbat. Der Soldat stieß die Tür auf. »Ein neuer Flüchtling. Er sagt, er will mit dem Senat reden.«
    Marcus empfand ein wenig Genugtuung, als er die verblüffte Miene des Sicherheitsexperten sah. »Marcus Valencio?« Einen Mann zu überraschen, der so gut wie alles zu wissen vorgab, war schon eine beeindruckende Leistung.
    Auf die Genugtuung folgte fast augenblicklich tiefe Verzweiflung. Dass sich Mkele nicht völlig unter Kontrolle hatte, war ein höchst beunruhigendes Alarmzeichen, wie weit es mit ihnen gekommen war.
    »Hallo!« Marcus trat ein. »Ich habe … eine Bitte. Oder einen Vorschlag.«
    Immer noch unsicher, blickte Mkele den Soldaten an, dann wandte er sich an Marcus und deutete auf einen Stuhl. »Setzen Sie sich!« Der Soldat ging und schloss die Tür hinter sich. Um sich zu beruhigen, holte Marcus tief Luft.
    »Wir müssen aufs Festland vorstoßen«, begann Marcus.
    Mkele riss die Augen auf, und wieder empfand Marcus einen kleinen Triumph, weil er diesen Mann abermals überrascht hatte. Gleich darauf nickte Mkele, als hätte er bereits verstanden. »Sie wollen Kira Walker suchen.«
    »Ich würde mich freuen, wenn ich sie finden könnte«, erwiderte Marcus, »aber sie ist nicht das Ziel. Wir müssen eine Gruppe nach Norden in eine Stadt namens White Plains schicken und mit den Partials reden, die Doktor Morgan angreifen.«
    Mkele antwortete nicht.
    »Ich weiß nicht genau, welche Fraktion sich dort aufhält«, fuhr Marcus fort, »aber ich weiß, dass sie gegen Doktor Morgan vorgeht. Eine Abteilung dieser Fraktion hat das Krankenhaus überfallen, in dem Kira vor einigen Monaten gefangen war. Während sich die Partials gegenseitig bekämpften, konnten wir Kira befreien. Nun greifen sie abermals Morgans Kräfte an

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