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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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nachdenklich. »Hat Nandita dich jemals beeinflusst?«
    »Meinst du mit dem Link?«
    »Ja. Hattest du jemals den Eindruck, zu irgendetwas gezwungen worden zu sein?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, erwiderte Kira. Sie sah ihn an und empfand Mitgefühl, weil er so viel durchgemacht hatte. »Wie fühlt es sich an?«
    Samm seufzte tief auf. »Manchmal ist es schwer zu erkennen«, räumte er ein. Wieder hielt er inne, dann lächelte er leicht. »Und einer fanatisch unabhängigen Person wie dir fällt es natürlich eher auf.«
    Kira tätschelte seinen Arm. »Ich wusste gar nicht, dass Partials ironisch werden können.«
    »Ich lerne schnell.«
    »Wie auch immer«, sagte Kira, »ich glaube nicht, dass Nandita mich je über den Link beeinflusst hat, und ich weiß nicht, ob Vale es jemals versuchen wird.« Plötzlich fiel ihr etwas ein. »Ob er mich nun kennt oder nicht – er muss bemerkt haben, dass du ein Partial bist, oder?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihm entgangen ist«, gab Samm zu. »Andererseits ist mir schleierhaft, warum er dazu schweigt. Was hat er zu gewinnen, wenn er es für sich behält? Es sei denn … vielleicht weiß er, dass wir beide Partials sind, will uns aber in dem Glauben wiegen, er wisse von nichts.«
    Kira starrte die immer noch geschlossene Tür an. »Das ist gut möglich. Wir sollten davon ausgehen, dass er uns etwas verheimlicht, selbst wenn es nur seinem eigenen Interesse dient. Er kann dich nicht als Partial bloßstellen, ohne sich als einer der Wissenschaftler zu erkennen zu geben, die uns geschaffen haben. Hier sind die Einwohner nicht so militant wie wir in East Meadow, aber auch sie können die Partials nicht leiden. Wenn sie herausfinden, dass ihr Arzt beim Aufbau der Rebellenarmee mitgeholfen hat, könnten sie ungehalten reagieren.«
    »Meine Annahmen gehen in die gleiche Richtung«, antwortete Samm. »So oder so, für uns sieht es nicht gut aus. Er hat hier eine schöne Sache auf die Beine gestellt und eine perfekte kleine Gesellschaft geschaffen. Unsere Ankunft – unsere bloße Existenz – gefährdet das alles. Falls uns die Partials hierher folgen, ist er erledigt. Wenn uns die Menschen hierher folgen, ist er ebenfalls erledigt. Wenn die Wahrheit über dich, über mich oder ihn herauskommt, werden alle Geheimnisse gelüftet, und er ist auch wieder erledigt. Für ihn wäre es das Beste, uns zu töten oder unbeschränkt lange hier festzusetzen. Wahrscheinlich hat er sich gestern aus diesem Grund gesträubt, uns das Heilmittel für RM zu zeigen.«
    Kira runzelte die Stirn, weil sie einen Haken sah. »Es sei denn, er hat vorher die Wahrheit gesagt, und das Heilmittel ist tatsächlich nicht transportfähig. Das könnte bedeuten, dass es tiefgefroren bleiben muss. So etwas können wir offensichtlich nicht quer über den Kontinent schleppen. Er hätte uns aber wenigstens die Formel geben oder den Prozess zeigen können. Doch er hat sich geweigert. Was hier auch los ist – du hast recht, was die Gefahren betrifft.«
    »Obendrein wissen wir immer noch nicht, wo Heron steckt«, ergänzte Samm.
    »Richtig.« Kira trommelte mit den Fingern auf den Boden und versuchte, die verwirrende Vielfalt der Möglichkeiten zu ordnen. »Wenn sie ihm zu nahe gekommen ist, hat er sie entdeckt. Vielleicht hat er den Link eingesetzt, um sie gefangen zu nehmen.«
    »Heron steht in der Hierarchie des Links viel höher als die meisten anderen von uns«, erwiderte Samm. »Sie ist ein Spionagemodell und deshalb grundsätzlich unabhängig.« Er hielt inne, dachte schweigend nach und seufzte – eine sehr menschliche Äußerung, die er wahrscheinlich nach der langen gemeinsam verbrachten Zeit von Kira übernommen hatte. Sie fand es faszinierend. »Trotzdem«, fuhr er fort. »Sie war Morgan unterworfen, und ich nehme an, Vale kann mit dem Link ebenso gut umgehen. Vielleicht hält er sie irgendwo fest.«
    »Es ist auch möglich, dass sie ihn als Erste bemerkt und sich zurückgehalten hat«, überlegte Kira. »Da ich Heron kenne, finde ich dies wahrscheinlicher. Gut möglich, dass sie bereits versucht, in einem anderen Bereich des Geländes die Antworten zu finden, auf die wir es abgesehen haben.«
    »Der Hauptturm«, wiederholte Samm. »Da alle Gebäude mit Strom versorgt sind, kann sie leicht auf die Computer zugreifen. Das heißt aber nicht, dass ihr auch die Informationen zugänglich sind. Afa konnte die Sicherheitsvorkehrungen umgehen, aber ohne ihn wüsste ich nicht, wie wir unser Ziel erreichen

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