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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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sollen.«
    »Dann muss sie mit den schriftlichen Dokumenten beginnen«, sagte Kira. »Immer vorausgesetzt, Doktor Vale hat nicht alles zerstört – denn falls er seine Identität verschleiern will, hat er möglicherweise alte Daten vernichtet.«
    »Fraglich ist, ob er sich überhaupt tarnen will«, meinte Samm. »Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass wir völlig falschliegen. Vielleicht wissen sowieso schon alle, wer er ist. Wir könnten erheblich mehr erfahren, wenn wir jemanden fänden, auf den Verlass ist und der unsere Fragen aufrichtig beantwortet.«
    »Ich traue Calix nicht«, warf Kira rasch ein, bevor er einen entsprechenden Vorschlag machen konnte. »Sie ist offensichtlich Vale völlig ergeben.«
    »Er ist ihr Anführer«, erwiderte Samm. »Warum sollte sie ihm gegenüber nicht treu ergeben sein?«
    »Das meine ich doch«, sagte Kira. »Ich will nicht behaupten, dass ich sie für eine Spionin, aber … wenn wir neugierige Fragen stellen, wird er davon erfahren.«
    »Du vermutest also eine Verschwörung«, antwortete Samm. »Nur weil Vale verschlagen ist, sind nicht alle hier von Haus aus unsere Feinde. Am wahrscheinlichsten wäre die Annahme, dass alle nur glücklich und vergesslich sind.«
    Kira schüttelte den Kopf. »Das ist möglich, aber nicht sicher. Ich will niemandem vertrauen, solange man mir nicht verrät, was hier vor sich geht.«
    »Genau dazu ist diese Gesellschaft nicht bereit«, sagte Samm. Kira hob den Kopf, und Samm lächelte ganz leicht und ein wenig schief. »Kira Walker, du bist eine Rebellin. Selbst dann, wenn es nichts zum Auflehnen gibt.«
    Kira erwiderte das Lächeln. »Vielleicht wurde ich so konstruiert. Gibt es viele Rebellenmodelle unter den Partials?«
    »Wir haben den Partialkrieg begonnen«, gab er zurück. »Rebellion ist für uns etwas völlig Natürliches.«
    Der Türriegel klickte, und Kira hob erschrocken den Kopf, als hätte sie Angst, ertappt zu werden. Zu spät fiel ihr ein, dass ihr Verhalten auf den ersten Blick keineswegs verdächtig wirkte. Warum sollten die beiden Neuankömmlinge nicht unter vier Augen miteinander reden? Sie hoffte nur, dass niemand sie belauscht hatte.
    Calix stieß die Tür mit der Hüfte auf und trug zwei mit Eiern und Kartoffeln beladene Teller herein. Das Essen war großzügig mit roten und grünen Chilischoten bestreut. Nach dem Chili con Carne des vergangenen Abends gewann Kira den Eindruck, dass der Koch scharf gewürzte Speisen bevorzugte. »Schön, ihr seid wach.« Calix stellte die Teller auf einen Tisch an der Wand. Es war ein seltsam geformtes Überbleibsel des viel größeren Konferenztischs, der früher den Raum beherrscht hatte. Anschließend zog sie Gabeln aus der Tasche und lud die Gäste mit weit ausholender Geste zum Essen ein. »Das Frühstück ist serviert. Hoffentlich stört es euch nicht, dass ich einen Freund eingeladen habe. Allein konnte ich sowieso nicht alles tragen.«
    Wie auf Stichwort klopfte es leise an der Tür. Calix öffnete, und ein gedrungener junger Mann mit breitem Gesicht und verschmitztem Grinsen trat ein. Er brachte dicke Plastikbecher und eine große Flasche Wasser mit. »Danke, Cal. Hallo, Leute! Ich heiße Phan.«
    »Hallo«, begrüßte Kira ihn. Ihr Magen knurrte vernehmlich, und sie schnitt eine verlegene Grimasse. »Entschuldigung. Wir haben seit Monaten nichts Anständiges mehr gegessen. Das sieht köstlich aus.«
    Phan lachte. »Kein Problem. Haut rein!« Er schraubte die Flasche auf und verteilte das Wasser auf die Becher. Kira schätzte, dass der Bursche etwa in ihrem Alter war. »Tut mir leid, dass ich so in euer Frühstück platze, aber ihr seid so ziemlich das Erstaunlichste, was hier seit Menschengedenken hereingeschneit ist.«
    Kira kicherte. »Das könnte ich auch über euch sagen. Wir haben immer gehofft, es gäbe noch mehr Überlebende, konnten aber nie mit jemandem Kontakt aufnehmen.«
    »Setz dich doch und iss!« Calix berührte Samm leicht am Arm und bugsierte ihn zum Tisch. »Kümmert euch nicht um uns, wir haben schon gegessen.«
    »Aber wechselt euch ab, damit immer einer von euch reden kann.« Phan verteilte die Becher mit dem Wasser. »Beginnt am besten damit, wie ihr es geschafft habt, das Ödland zu durchqueren! Bisher ist keiner von uns weiter als bis Kansas gekommen. Wir dachten, wenn überhaupt noch Siedlungen existieren, dann müssen sie jenseits der Berge im Westen liegen.«
    Kira schluckte einen Happen Kartoffeln – äußerst pikant gewürzt, aber Nanditas würzige

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