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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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musste schon mehr vorweisen als eine Abneigung gegen Autoritäten, um sich Kiras Vertrauen zu verdienen.
    »Erzählt uns von den Partials!«, bat Phan. »Wir haben als Kinder Geschichten über sie gehört, als wir uns nach dem Zusammenbruch hier versteckt haben. Stimmt es, dass ein Partial mit einem Auto werfen kann?«

41
    Marcus und die Soldaten flohen mit dem gestohlenen Hubschrauber so weit wie möglich, doch die aufständischen Partials verfolgten sie unerbittlich. Ein Zufallstreffer beschädigte irgendwo über La Rochelle den Rotor. Woolf schaffte es, noch einige Kilometer aus der Maschine herauszuholen, bis sie eine Luftabwehrstellung an der Küste in Pelham Bay zur Notlandung zwang. Vinci wollte nach Südwesten und über die Throgs Neck Bridge nach Long Island gelangen, doch Woolf hielt dies für zu gefährlich. Die Brücke war voller Fallen und vermint. Seiner Meinung nach kam man dort nicht unbeschadet hinüber. Deshalb suchten sie sich auf City Island ein Motorboot, füllten es mit möglichst viel gutem Benzin und setzten auf diese Weise über. Die Partials schossen auf sie, als sie über das Wasser rasten, trafen jedoch nicht. In Queens landeten sie in der Nähe des zerstörten Abwehrstützpunkts.
    Nach der Bombardierung standen dort nur noch verbrannte schwarze Ruinen.
    »Willkommen in der letzten Zuflucht der Menschheit!«, sagte Woolf. »Wie Sie sehen, sind wir nicht auf Besucher eingerichtet.«
    »Wie schön«, erwiderte Galen. »Wir sind vor einer Partialarmee geflohen und landen im Rücken einer anderen.«
    »Aber wenigstens sind wir davongekommen«, wandte Marcus ein. »Wie geht es jetzt weiter?«
    »Wahrscheinlich hat die Morgan-Fraktion den Bürgerkrieg dort drüben gewonnen«, sagte Vinci. »Nachdem Trimble tot ist, besitzt Morgan die größte Macht in dem Gebiet. Es gibt jedoch noch andere Fraktionen, die uns gewogen sein könnten. Auch wenn sie bisher nicht offen Stellung bezogen haben, könnte Morgans Vorgehen sie zu unseren Gunsten beeinflussen.«
    »Weit genug, um offen Widerstand zu leisten?«, fragte Woolf.
    »Das ist nicht sicher«, erwiderte Vinci. »Es kommt darauf an, wie schnell wir die verbliebenen Fraktionen einen können oder ob sie sich womöglich schon Morgan angeschlossen haben. Ich fürchte, in dieser Hinsicht habe ich keine zuverlässigen Informationen.«
    »Dann müssen wir dorthin zurück«, überlegte Marcus. »Wir müssen sie finden und rekrutieren.«
    »Sofern sie überhaupt noch gegen Morgan eingestellt sind«, gab Woolf zu bedenken. Er wandte sich an Vinci. »Vor zwölf Jahren hätten eure Leute bei der Rebellion unsere Spezies fast ausgelöscht. Glauben Sie wirklich, einige Partials schlagen sich gegen ihre eigenen Leute auf die Seite der Menschen?«
    Vinci dachte nach, bevor er antwortete. »Ich habe vor Kurzem gelernt, meine Verbündeten anhand ideologischer Kriterien und nicht mehr anhand ihrer Herkunft auszuwählen. Das war eine Lektion, die Sie mich gelehrt haben. Ich stimme nicht mit Doktor Morgan überein, und ich weiß nicht, ob ich mit demjenigen übereinstimme, der in White Plains den Bürgerkrieg gewinnt. Aber ich stimme mit Ihnen überein. Sie wollen mit uns zusammenarbeiten und uns heilen – unser Verfallsdatum und Ihre Krankheit. Trifft das noch zu?«
    Woolf antwortete nicht, doch Marcus nickte entschlossen. »Unbedingt. Wir tun unser Möglichstes.«
    »Dann stehe ich vorläufig auf eurer Seite.« Vinci wandte sich an Woolf. »Wir haben einen Krieg begonnen, aber wir hatten nie die Absicht, den Weltuntergang heraufzubeschwören. Das Virus kam nicht von uns. Seit zwölf Jahren schlagen wir uns mit Schuldgefühlen herum. Viele Partials suchen nur nach einem Anlass, den Menschen wieder zu trauen oder wenigstens in Frieden zu leben. Die Hölle, der wir gerade entronnen sind, sollte das hinreichend belegen.« Er streckte die Hand aus. »Ich kann nicht für jeden Partial sprechen, aber wenn Sie mir vertrauen, dann will ich auch Ihnen vertrauen.«
    Woolf zögerte und starrte die Hand des Partials an. Marcus beobachtete die Augen des alten Soldaten und konnte nur ahnen, welche Erinnerungen, Hassgefühle und Hoffnungen in der Seele des Veteranen miteinander rangen. Schließlich schlug Woolf ein. »Ich hätte nie gedacht, einmal so etwas zu erleben.« Er suchte den Blick des Partials. »Als Kommandant der Abwehr und als Senator der letzten menschlichen Gemeinschaft biete ich Ihnen an, dies als offiziellen Vertrag zu betrachten.«
    »Sie haben meine und die

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