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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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Kochkünste waren eine gute Schule gewesen – und stellte ihrerseits eine Frage. »Hat jemand irgendwann einmal die Berge überquert?«
    »Ja, aber sie sind nie zurückgekehrt«, entgegnete Calix. »Wir sind weit genug vorgestoßen, um zu wissen, dass sich die verseuchte Einöde nicht sehr weit nach Westen erstreckt. Die Berge halten den Wind ab, sodass die meisten giftigen Stoffe hier draußen in der Ebene bleiben. Aber auch ohne Säureregen sind die Berge ziemlich gefährlich. Man muss einige sehr hohe Pässe überwinden, und viele Straßen wurden weggeschwemmt.«
    »Die beste Möglichkeit wäre ein Vorstoß nach Norden«, erklärte Phan. »Durch Wyoming und um die Ausläufer der Bergkette herum, doch Vale genehmigt solche Unternehmungen nicht. Dort oben ist alles ziemlich öde, und es gibt keinen echten Schutz vor den Stürmen. Er muss solche Regeln aufstellen, weil manche Leute wie Calix so dumm sind, es trotzdem zu versuchen.«
    »Halt den Mund!« Das blonde Mädchen warf mit einer Wollsocke nach Phan.
    »Müsst ihr immer tun, was Vale sagt?«, fragte Kira. »Ich dachte, Laura sei die Bürgermeisterin.«
    »Ich bin kein Jäger geworden, indem ich gute Ratschläge missachtet habe«, meinte Phan. »Vale, Laura und die anderen Erwachsenen wollen nur unser Leben beschützen.«
    Samm schob sich ein großes Stück Peperoni in den Mund. Die Schärfe störte ihn anscheinend nicht. »Dann bist du auch ein Jäger?«
    »Ich habe ihm alles beigebracht, was er weiß«, warf Calix ein.
    »Und dann habe ich es verbessert«, ergänzte Phan grinsend. Er nickte in Samms Richtung. »Wie ist es mit dir?«
    »Bei uns gibt es eigentlich keine Jäger«, sagte Samm. »Oder wenigstens nicht als Kaste. Ich bin Soldat.«
    Calix runzelte die Stirn. »Sieht es wirklich so übel aus? Ich meine, greifen euch die Partials so oft an, dass ihr ausgebildete Soldaten braucht?«
    »Wir müssen eine Abwehr unterhalten«, sprang Kira ein. »Aber die meisten von uns erledigen andere Aufgaben. Sie sind Farmer, Sanitäter und so weiter. Wir haben kein Heilmittel wie ihr, daher richtet sich ein großer Teil unserer Aktivitäten darauf, ein Medikament zu finden.«
    »Warum seid ihr am Leben, wenn ihr kein Heilmittel habt?«, fragte Phan.
    »Aus dem gleichen Grund wie ihr«, erwiderte Kira. »Wir sind einfach immun. Vor allem die Neugeborenen brauchen das Heilmittel.«
    »Seid ihr von Geburt an immun?«, fragte Calix. »Einfach so?«
    Kira runzelte die Stirn. »Ihr denn nicht?«
    »Alle Bewohner des Naturschutzgebiets wurden vor zwölf Jahren geimpft«, erklärte Calix. »Das war unmittelbar nach dem Zusammenbruch. Von einer natürlichen Immunität haben wir noch nie etwas gehört. Ich dachte, RM bringt alle Menschen um.«
    Kira konnte es nach wie vor kaum fassen, dass diese Menschen schon so lange ein Heilmittel besaßen. Natürlich wusste sie, dass es von hier aus nicht in den Osten hätte gelangen können. Aber der Gedanke, dass es ein Mittel gab, mit dem alle Kinder gerettet worden wären, die vor ihren Augen gestorben waren, brach ihr schier das Herz.
    »Wenn manche Menschen eine natürliche Immunität besitzen, dann könnte es überall auf der Welt noch Überlebende geben«, sagte Phan. »Wir könnten Menschen vom ganzen Kontinent oder aus der ganzen Welt herholen.«
    Kira warf Samm einen raschen Blick zu. »Lasst ihr denn neue Bewohner herein? Wenn wir beispielsweise Leute von uns herbrächten?«
    »Machst du Witze?«, fragte Phan. »Das wäre traumhaft. Wir würden wahrscheinlich einen roten Teppich knüpfen, nur damit wir ihn für euch ausrollen können.«
    »Uns erlaubt man keine weiteren Erkundungsmissionen«, erklärte Calix. Plötzlich wurde sie ernst und wandte sich an Kira. Überhaupt sprach sie zum ersten Mal Kira und nicht Samm an. »Wir – und besonders die Jüngeren – dringen darauf, weitere Vorstöße in das Ödland zu unternehmen, aber die Anführer wollen nichts davon wissen. Wir sollen in der Nähe bleiben, wo wir sicher sind. Sie sagen, das Naturschutzgebiet könne uns alles bieten, was wir brauchen, aber …« Sie deutete auf Samm und Kira. »Ihr seid der Beweis, dass es dort draußen viel zu erleben gibt. Deshalb müsst ihr uns beschreiben, wie es dort aussieht und wer dort lebt. Dann können wir vielleicht Forschungsreisen durchsetzen. Ob dies nun ein Paradies ist oder nicht – wir können nicht ewig hierbleiben.«
    »Das klingt sehr nach einer Person, die ich kenne«, sagte Samm. Kira ließ sich nichts anmerken. Calix

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