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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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befanden.
    »Ich ergebe mich«, sagte sie. »Ich bin freiwillig hier.«
    »Lasst die Waffen fallen!«, wiederholte der Soldat. Der Wind von den Rotoren fegte herbei, riss ihnen die Worte von den Lippen und wehte Kira Staub und die eigenen Haarsträhnen ins Gesicht. Sie schnitt eine Grimasse und ließ das Gewehr fallen. Samm war unbewaffnet.
    »Lasst die Zivilisten in Ruhe!«, verlangte Kira.
    »Kira Walker«, sagte Dr.   Morgan, die gerade aus dem Flugzeug stieg. Der Laborkittel war einem eleganten schwarzen Geschäftsanzug gewichen. »Es freut mich, Sie wiederzusehen.«
    »Tun Sie ihnen nichts!«, verlangte Kira noch einmal. »Die Leute sind unschuldig.«
    Morgan richtete sich vor den beiden auf. »Samm«, sagte sie. »Es geschieht nicht jeden Tag, dass ich einen rebellischen Soldaten aus meinem eigenen Kommando treffe.«
    »Sie haben ihr noch nicht geantwortet«, erinnerte Samm sie.
    »Das werde ich auch nicht tun«, erwiderte Morgan. »Du bist ein Verräter, und sie ist eine feindliche Kombattantin. Das sind nicht unbedingt die Leute, auf die ich höre.«
    »Ich will nicht gegen Sie kämpfen«, beschwichtigte Kira die Frau.
    Morgan lächelte. »Das würde ich Ihnen auch nicht raten. Beim letzten Mal haben Sie uns überrumpelt, aber heute haben Sie keine rebellische Partialarmee, die uns in die Flanke fällt, während Ihre Freunde einen chaotischen Rettungsversuch unternehmen. Hier liegt die ganze Macht in meinen Händen, und ich hoffe, das ist Ihnen klar.«
    »Nicht die ganze Macht.« Vale näherte sich inmitten eines Partialtrupps, der eher an eine Ehrenwache als an die Begleitung eines Gefangenen erinnerte. »Ich muss schon sagen, Ihre Soldaten sind sehr gehorsam.«
    Morgan runzelte die Stirn, worauf Vale mit den Zähnen knirschte. Kira wusste nicht genau, was geschah, bis sie erkannte, dass die Soldaten unruhig hin und her stampften, weil die beiden Mitglieder des Trusts ihnen widersprüchliche Befehle gaben. Auch Samm schwankte, und Schweißperlen liefen ihm über die Stirn. Sie nahm ihn bei der Hand.
    »Du bist stärker als sie«, flüsterte sie. »Du musst keinem der beiden gehorchen.« Er umklammerte ihre Finger so fest, dass sie schon um ihre Knöchel fürchtete.
    Der Wettstreit der Willenskräfte ging weiter. Vale und Morgan starrten sich an, zwischen ihnen schwankten die Soldaten. Kira beobachtete, wie die Knöchel der Partials weiß anliefen, als sie die Gewehre packten. Einer hob die Hand und griff sich an die Stirn.
    »Genug!«, rief Kira. »Das führt doch zu nichts. Doktor Morgan, was wollen Sie?«
    Morgan starrte Vale noch eine Weile an, dann wandte sie sich ab und seufzte leise. Vale erging es nicht besser. Die Aufstellung der Soldaten hatte sich nicht verändert. Sie blieben dem treu, dem sie am nächsten standen. Kira blickte zu Samm hinüber, konnte seiner Miene aber nichts entnehmen. Ihr Herz raste, weil sie fürchtete, ihn wieder an Morgan zu verlieren, doch er drückte ihr die Hand.
    So erleichtert wie in diesem Augenblick war sie noch nie im Leben gewesen.
    »Ich bin hier, um meinen geschätzten Kollegen zu treffen«, sagte Morgan, während sie Vale lächelnd betrachtete. »Ich bringe die alte Truppe zusammen, Kronos. Es reicht, und es wird Zeit, dass wir Ihr Verfallsdatum ein für alle Mal aufheben.«
    »Wollen Sie es mit den Genveränderungen versuchen?«, fragte er. »Sie haben gesehen, was aus Graeme und Jerry geworden ist.« Er legte die Hand auf die Schulter des Partialsoldaten vor ihm. »Unser Bewusstsein kann das so wenig verarbeiten wie das ihre.«
    »Wir können sie in alles verwandeln, was uns nur einfällt«, widersprach Morgan. »Das haben wir schon einmal getan, und das können wir jederzeit wiederholen. Sie sind die Zukunft. Unsere Kinder, die wir nach jedem Bild formen können, das uns gefällt.«
    »Gentherapie ist nicht die Antwort auf alle Fragen«, widersprach Vale.
    »Was wissen Sie schon darüber?«, entgegnete Morgan. »Aber ich habe keine Zeit, genetische Rätsel für Sie zu lösen.« Sie wandte sich an Kira. »Deshalb will ich Sie und das Mädchen haben. Das neue Modell, das nicht diesen lächerlichen genetischen Beschränkungen unterworfen ist.«
    »Ich lasse nicht zu, dass Sie sie mitnehmen«, wandte Samm ein.
    Morgan wollte etwas antworten, doch Kira kam ihr zuvor. »Ich komme freiwillig mit.«
    Samm wollte protestieren, und Morgan schien ehrlich verblüfft, doch Kira nickte nur und holte tief Luft. »Doktor Vales Wissen, Doktor Morgans Forschungen und meine

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