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Framstag Sam

Framstag Sam

Titel: Framstag Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul van Herck
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den bisher unbekannten Framstag. Die Fernsehstationen schrien die Neuigkeit von den Dächern.
    Der Framstag lag in jedermanns Reichweite.
    Noch am gleichen Abend – nach einer belebenden Mahlzeit – rief Sam Julie und Kommunisten-Sam an und lud sie ein, den Tag seines Triumphs an seiner Seite zu genießen. Vorsichtig wie er nun einmal war, ließ er die beiden von einer speziellen Leibwache begleiten. Das tat er auch mit gutem Grund, denn wie sich herausstellte, hatte jemand in das Flugzeug eine Bombe hineinpraktiziert. Da sie aber niemand finden konnte, explodierte sie über dem Atlantischen Ozean und alle Insassen – außer Julie und Sam, die von Gevatter Hein aufgefischt wurden – ertranken. Damit hatte allerdings auch Hein die Nase von Sam und dessen Freunden voll. Sie legten den Rest der Strecke auf den Rücken freundlicher – da trinkgeldwitternder – Haifische zurück und erreichten gegen dreiundzwanzig Uhr hundenaß und tropfmüde New York, wo Sam, der noch einige wichtige Dinge zu erledigen hatte, sie im Hilton Hotel unterbrachte.
    Als er um dreiundzwanzig Uhr dreißig dem dritten Anschlag auf sein Leben entging und zum soundsovielten Mal die Internationale Zeitbank betrat, stellte er zu seiner Verblüffung fest, daß die Herren Teilhaber noch immer auf ihn warteten. Sam wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, als ihm einfiel, daß er das als Direktor nicht mehr nötig hatte. Mit einem knappen Gruß nahm er am Kopfende des Konferenztisches Platz, tippte mit dem Ende seines Kugelschreibers auf die Tischplatte und weckte damit auch den letzten Schläfer auf.
    »Meine Herren«, sagte Sam dann, »ich möchte mich Ihnen vorstellen. Ich bin Sam, der neue Direktor. Ich habe gerade den größten Anteil an dieser Firma gekauft. Das hat natürlich zur Folge, daß es hier einige Veränderungen geben wird.«
    »Einige hat es bereits gegeben«, sagte irgendein Dummkopf.
    »Gut aufgepaßt«, sagte Sam. »Sie werden es sicher noch weit bringen.« Und dann sagte er den Herren, wie der Hase fortan laufen würde. Die Kinnladen der Herren Teilhaber klappten herunter, und ihre Augen quollen hervor. Da und dort griff einer verzagt nach seinem Herzen, rollte mit den Augen und mußte anschließend hinausgetragen werden.
    Als Sam ihnen die neue Lage ausgiebig genug erklärt hatte und dabei zweimal vom Geknatter der Maschinengewehre aus den gegenüberliegenden Gebäuden unterbrochen worden war, fragte er mit todernster Miene: »Ich setze natürlich voraus, meine Herren, daß Sie alle dagegen sind?«
    Die Herren nickten zustimmend.
    »Und ich bin dafür«, lachte Sam, »und besitze außerdem die meisten Anteile. Nun, die Abstimmung wäre also gelaufen. Es liegt jetzt an Ihnen, wenn Sie sich die Haare raufen wollen.« Er duckte sich, und zwar genau im richtigen Moment, denn in diesem Augenblick durchschlug eine 90-mm-Granate die Fensterscheibe, jaulte über seinen Kopf hinweg und explodierte ohne viel Schaden anzurichten im Porzellanschrank.
    »Ich danke Ihnen, meine Herren«, sagte Sam. Die Herren suchten eilig das Weite. Ihre Gesichter sprachen Bände, und zwar Bände mit Numerierung und aus handgeschöpftem Bütten.
    »Ich würde Ihnen raten«, rief Sam hinter ihnen her, »Ihr Geld fortan in einer Fluggesellschaft oder etwas Ähnlichem zu investieren!«
    Die Herren Teilhaber spuckten verächtlich aus. Ihre Flüche waren noch zu hören, als sie längst um die nächste Ecke gebogen waren.
    Sam ging ins Hilton und genehmigte sich in Gesellschaft von Julie, Sabrinsky und Kommunisten-Sam ein Gläschen.
    »Morgen wird fast ganz New York seinen Framstag haben, Sam!« jubilierte er frohgemut. »Na, wie gefällt dir das?«
    »Dafür gebührt dir ein Denkmal«, sagte Sam der Kommunist und schrie: »Deckung!«
    Neben Sams linkem Ohr bohrte sich ein Giftpfeil in die Paneelwand.
    »Du scheinst Feinde zu haben«, sagte Sabrinsky.
    »Einige«, gab Sam zu, während er gelangweilt eine unter seinem Sessel deponierte Zeitbombe aus dem Fenster warf. Die Detonation ließ das Hotel in den Grundfesten erbeben. Überall jagten aufgescheuchte Marsmännlein herum.
    »Sie haben aber keine Chance gegen mich«, sagte Sam. »Gevatter Hein will mich nicht, und der heilige Petrus zuckt schon bei dem Gedanken, ich könnte noch einmal bei ihm auftauchen, zusammen.«
    »Jetzt machst du mich aber stutzig«, sagte Sabrinsky. »Meinst du wirklich Gevatter Hein und den Schwarzen Peter?«
    »Sagte ich das?« fragte Sam überrascht. »So was passiert mir

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