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Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru

Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru

Titel: Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Nasenbären, Tapire usw.) und trieb die Hirsche und die wollreichen Huanacos in das engere Jagdrevier. Die Treiber bekamen reichliche Jagdanteile, so daß diese Jagden wahre Volksfeste waren. Die Herren, die daran teilnahmen, erlegten Hunderte von Tieren.
    In Pachakamak, am Meere, fand die denkwürdige Zusammenkunft Pizarros mit Alvarado statt. Es war im Herbst 1534. Beide standen in der Mitte der Fünfziger; beide waren weltberühmte Generale; beide kühne Eroberer. Sie verstanden sich auf den ersten Augenblick und verlebten zusammen ein paar heitere üppige Tage in wechselseitiger Hochschätzung und Anerkennung. Pizarro veranstaltete glänzende Festmähler, Zechgelage, Turniere, Auffuhrungen. Beim goldnen Sherry rollte der Würfelbecher, und schöne Inkajungfrauen verkürzten, mehr oder minder freiwillig, den spanischen Offizieren die heißen Nächte.
    Herzlich verabschiedet verließ Pedro de Alvarado den Hafen von Pachakamak, um wieder nach Guatemala za segeln. Wenige Jahre später verunglückte er auf einem Zuge in Neu-Galizien, als er zu Pferd einen allzusteilen Hang erklimmen wollte; das Tier fiel auf ihn und erdrückte ihn. Ein Bruder Pedros war Diego de Alvarado, ein Ritter, dessen edle Eigenschaften zu rühmen sind. Er hatte am Zuge nach Quito teilgenommen und war dann im Heere Pizarros verblieben. Ein Vetter von beiden war der Hauptmann Alonso de Alvarado, fortan gleichfalls im Heere Pizarros.
    Nach Alvarados Abreise ging der Statthalter daran, eine neue Hauptstadt zu gründen. Vermutlich hatte ihn Alvarado überzeugt, daß die Hauptstädte von Kolonien am besten am Weltmeere gedeihen. San Miguel lag zu weit im Norden; Kuzko zu sehr im Gebirge, obendrein an der Grenze von Pizarros Machtbereich.
    Zunächst dachte er an Pachakamak, aber nach sorgfältiger Gelände- und Küstenerkundung entschied er sich für den Ort, wo noch heute die Hauptstadt des Landes liegt, an der Mündung des Rimac, am Fuße des Cerro San Cristobal, etwa 12 km vom Meere entfernt, in einer Höhe von 430 m. Die neue Besiedelung erhielt den Namen: Ciudad de los Reyes (Königsstadt), zu Ehren der heiligen drei Könige, an deren Kalendertage (am 6. Januar 1535) der Ort festbestimmt ward. Die feierliche Gründung fand am Sonntag den 17. Januar statt. Der spanische Name hat sich nicht eingebürgert; um 1555, vielleicht schon von Anbeginn, nannte man die Stadt »Lima« (wohl verdreht aus Rimac).
    Der Ort wuchs rasch. Noch heute steht das damals erbaute Haus der Vizekönige (Casa de los vireyes), die Kathedrale, der Palast des Erzbischofs. Die Straßen der Stadt, deren Grundriß dreieckig war, sind nach altspanischer Weise schachbrettartig und geräumig angelegt. Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1746: 60000; im Jahre 1875: 100000; im Jahre 1908 (ohne die Vororte) 140000, mit ihnen etwa 200000. Sehr zahlreiche Kirchen und Klöster unterbrechen die Straßen und Gassen. Schmutzig und armselig – im Gegensatz zur sauberen und vornehm wirkenden Stadt Lima – ist der Hafenort El Callao (Die Zunge; 1537 gegründet) mit 50000 Bewohnern, Ihm gegenüber liegt die Insel San Lorenzo.
    Heutzutage führt die Oroya-Bahn von Lima durch das Rimac-Tal in das landschaftlich herrliche Gebirge. Bei San Bartolomé, 64 km von Lima weg (1500 m hoch), hat man das Küstenland hinter sich; in Matucana (90 km von Lima entfernt) befindet man sich bereits gegen 2400 m hoch in den kühlen Bergen. Durch dieses Rimac-Tal führte die alte Inkastraße von Pachakamak über Oroya nach Xauxa (JauJa); es war bereits damals stark besiedelt.
    Um den tatenlustigen Almagro und andre unruhige Geister zu beschäftigen, gewiß auch, um ihn sich fern zu halten, beauftragte ihn Pizarro, den Oberbefehl in Kuzko zu übernehmen und von dort aus einen Zug nach Süden (Chili) zu unternehmen. Man wußte noch nicht, daß Pizarros Machtbereich um 70 Leguas südwärts ausgedehnt worden war. Vermutlich meinte der Statthalter, Kuzko läge außerhalb seines Reiches; innerhalb seiner Grenzen sah er den Genossen und Nebenbuhler offenbar nicht gern.
    Der mißtrauische Almagro hatte, wie berichtet, einen besondern Vertrauten nach Spanien geschickt, der zugleich mit Hernando Pizarro in Sevilla landete. Dieser Mann erfüllte seinen Auftrag auf das Beste. Wie brauchbar, ergeben und findig er war, geht allein daraus hervor, daß er seinem Herrn, gerade am Tage seines Einzugs in Kuzko, einen Auszug der kaiserlichen Urkunde überreichte, die ihn zum Statthalter von Chili erhob.
    Almagro war überglücklich,

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