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Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru

Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru

Titel: Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Offizier angelegt, um die sich größere Ansiedlungen mit einem Amtsgebäude bildeten. Der Handel, der den Fahnen folgt, tat das Weitere. Viele dieser Militärkolonien entwickelten sich zu blühenden Ortschaften.
    Eine solche Niederlassung war Huamanga, gelegen zwischen Kuzko und Lima. Im Bezirk Charkas entstand Villa de la Plata (Silberstadt). Auch Arequipa verdankt seinen Ursprung als spanische Stadt dieser Kolonisation.
    Francisco Pizarro war mit wahrer Leidenschaft bemüht, diese friedliche Durchdringung des Landes mit allen Mitteln zu fördern. Den Verkehr zu heben und von neuem zu sichern, war sein unermüdliches Bemühen. Er sorgte, daß Handwerker ins Land kamen. Er führte die europäischen Getreidearten ein und brachte den indianischen Ackerbau wieder in Ordnung. Vor allem galt sein Interesse den Bergwerken. Und diese waren es, die immer neue Ansiedler aus dem Abendlande anlockten.
    Dieser Zuwachs hatte die Folge, daß auch die Abenteuerlust im Lande Perú wieder stieg. Die Ankömmlinge aus Spanien meinten nicht über das Weltmeer gesegelt zu sein, um Kartoffeln und Mais zu bauen. Pizarro kam diesem Drang nach Außergewöhnlichem gern entgegen und veranstaltete Expeditionen.
    So ward i. J. 1540 ein Zug nach Chili unternommen, den Pedro de Valdivia führte.

XXXII
    Das Gebiet von Quito überließ Francisco Pizarro seinem Bruder Gonzalo mit dem besonderen Auftrag, es nach Osten zu erforschen und zu besiedeln. Nach Osten, das heißt nach dem Amazonenstrome zu, dem größten Strome Amerikas, der in hundert Armen aus dem östlichen Rücken der Cordilleren zusammenflutet.
    Damit gelangte auch dieser damals dreiunddreißigjährige Bruder des Eroberers in eine hervorragende Stellung. Er war als Soldat ebenso tüchtig wie Hernando Pizarro, mutig und tapfer, aber kein Diplomat, kein Intrigant, kein Komödiant. Körperlich ein angenehmer und gewandter Mann, ward er als der beste Fechter Perús geschätzt. Auch zu Pferd kam ihm keiner gleich. Er soll Gemüt und Humor besessen haben, dazu eine ehrliche offene Art und echte Leutseligkeit. Seine Soldaten bewunderten und liebten ihn. Er verstand sie für alles zu begeistern, was ihm selbst am Herzen lag. Mit einem Worte, er war ein geborener Offizier. Im Kleinkrieg, wie er gegen die Indianer notwendig war, galt er als Meister. Seine Passion war es, besonders schwierige und verwegene Züge persönlich zu leiten. Zum Feldherrn und Organisator fehlte ihm der kalte berechnende Sinn.
    Gonzalo erhielt die Nachricht von seiner Ernennung zum Statthalter von Quito in Kuzko im Dezember des Jahres 1539. Er war hocherfreut, denn gerade dieser Gau bot unbegrenzte Möglichkeiten zu Entdeckungsfahrten nach dem östlichen Gebiet, über das als »das Land des Zimts« tausend Fabeln im Umlaufe waren. Er begab sich sofort dahin, und es dauerte nicht lange, so hatte er ein Expeditionskorps von 350 Spaniern (darunter 150 Reiter) und 4000 Indianern angeworben. Reichliche Vorräte an Lebensmitteln (allein 1000 lebendige Schweine) wurden aufgebracht.
    Zu Anfang des Jahres 1540 brach Gonzalo auf. Solange der Weg durch das Inka-Reich führte, auf der alten Heerstraße, gab es nur geringe Schwierigkeiten. Man kam durch Gegenden, in denen die Eingeborenen noch in Zucht und Ordnung lebten. Der schlechte abendländische Einfluß hatte hier noch nicht gewirkt. Dann aber betrat man unwirtliches Gebiet, das östliche Hochgebirge. Die großen Strapazen lichteten die Reihe der Spanier und Indianer. Dazu erlebte man ein starkes Erdbeben. Voller Grauen sah man ein ganzes Dorf unter höllischen Schwefeldämpfen in der Erde versinken.
    Endlich gelangte man hinab in die jenseitige weite Ebene. Waren eben noch eisige Winde, Schnee und Kälte zu ertragen, so kam man jetzt in eine erdrückende Treibhausluft. Schwere Gewitter und wochenlanger Regen hemmten den Marsch, der über schlammigen Boden mühselig dahinschlich. Etwa zehn Wochen nach dem Aufbruch von Quito war das Land Canelas (Zimtland) erreicht. Weite Wälder voll der kostbaren Bäume waren damit entdeckt. Wenn man sie hätte sogleich ausbeuten können!
    Durch Eingeborene erfuhr Gonzalo, daß zehn Tagreisen weiter gutbevölkertes, goldreiches Land läge. Obschon der Zweck der Expedition (die Feststellung des Zimtlandes) erreicht war, beschloß er im Einverständnis aller Teilnehmer den Weitermarsch. Das Gold lockte, so fabelhaft fern es war.
    Wälder und Prärien (Savanas) wechselten ab in schier ungeheuerlicher Ausdehnung. Man fand Baumriesen, die zu

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