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Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Titel: Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Welke , Dietmar Wischmeyer
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deutschen Sozialdemokratie zu einiger Perfektion gebracht worden. Dort schlägt andauernd jemand einen anderen vor, um ihn aus dem Weg zu räumen – siehe Müntefering, Kurt Beck oder Peer Steinbrück. Der Sozi tötet jedoch nur einzelne, oft schwächelnde Alttiere. Den Öko-Rüden unterstellen die Alt-Fähen hingegen, das ganze weibliche Pack schwächen zu wollen.
    Mit Verlaub, dazu sind die kopfkastrierten Schwächlinge gar nicht in der Lage, dear girls. Welche Grünen-Drohne traute sich denn wohl, gegen die mächtigen Gottesanbeterinnen Roth und Künast ihr kümmerliches Gemächt auszufahren? Einem Joschka Fischer wäre es zuzutrauen gewesen, die Phalanx der Doppel-Xen zu sprengen, hat er doch seinerzeit Katrin Göring-Eckardt als Undercoveragentin in die Weiberschanze eingeschleust. Schon damals haben die Vertreterinnen der Gegenspionage vermutet, dass besagte IM Katrin von den Hodenträgern gezielt ins Feld geführt wurde, um einen internen Zerfleischungsprozess unter den Realas anzustiften.
    Die Sache war jedoch noch verzwickter: Claudia Roth, skrupellose Strategin und Machiavelli-Kennerin, hat die Eunuchentruppe der Grünen zu einer Parteinahme für Göring-Eckardt provoziert, um diese dann sofort wieder anzuprangern, damit sie auf der Woge der errungenen Weibersolidarität kommod in den Hafen der alleinigen Doppelspitze surfen konnte. Das Weib ist des Weibes Wölfin, wie der Lateiner sagt, dear girls.

67. CHARLOTTE ROCHE
    Untenrum geht immer
     
    Charlotte Roche öffnete den Brief ihrer Redakteurin: «Liebe Charlotte, ich finde es sooooo schade, aber leider, leider … müssen wir … so leid es uns auch tut … bla bla bla … Dein Manuskript ‹Scheidewege› zurückweisen. Für Deinen weiteren Lebensweg wünschen das ganze Team und ich Dir alles Gute. Dutrout-Verlag, Redaktion FRAUEN VON HEUTE.»
    «Blöde Frustfotze!» Charlotte hatte fest mit dem Vorschuss gerechnet und nach «Schoßgebete» mal einen eher harmlosen Roman mäßiger Schrittfeuchte für die Frau ab fünfzig geschrieben. Da es immer schwieriger wurde, ein jüngeres Publikum zu finden – entweder weil es das gar nicht mehr gab oder es nicht bereit war, für künstlerische Leistungen überhaupt etwas zu zahlen –, wurde auch das Leben ehemaliger Viva-Moderatorinnen zusehends härter. Ihr Ausflug ins Laber-Entertainment für Sofa-Zombies bei Radio Bremen hatte in einem Fiasko geendet. Sie und Giovanni di Lorenzo waren ein Traumpaar gewesen, ungefähr so wie Herpes von der Lippe und Jürgen oder so ähnlich. Charlotte Roche konnte sich die Namen von den ganzen TV-Pfeifen einfach nicht merken, deshalb war sie zur Literatur zurückgekehrt. Seit ihrem fulminanten Erfolg mit «Feuchtgebiete» hatte sie sich in die literarische Nische ganz weit oben zwischen den Knien zurückgezogen.

    In ihrer Sendung bei QVC präsentiert Charlotte Roche eine Tagesdecke mit Brokatapplikationen für 39,50 € .
    Umso härter traf sie jetzt die Ablehnung ihres Verlags. Was war falsch an der Story? Eine Frau Anfang fünfzig ist ihr Leben als Professorengattin in München-Grünwald leid und eröffnet einen Fernfahrer-Puff in Tschechien. Bei der Arbeit lernt sie einen usbekischen Trucker kennen und zieht mit ihm nach Samarkand. Dort angekommen, stellt sich jedoch heraus, dass der vermeintliche Lkw-Fahrer in Wahrheit Professor für Geschichte ist. Daraufhin verlässt sie ihn und eröffnet einen Professoren-Puff am Münchner Autobahnring. Eines Abends kommt ihr geschiedener Mann in den Puff und erwürgt sie.
    Okay, das Ende war etwas abrupt, aber sie hatte schon über zweihundert Seiten geschrieben und die Schnauze voll gehabt von den usbekischen Sexualpraktiken und überhaupt diesem ganzen Ziegenscheiß. Trotzdem fand sie es eine Unverschämtheit, dass ein Manuskript von ihr – der Starautorin – einfach so zurückgeschickt wurde. Aber der Gipfel der Frechheit war, dass sie die dreibändige Ausgabe von «Shades of Grey» dazugepackt hatten, mit dem gönnerhaften Hinweis, doch mal was in dieser Richtung zu schreiben.
    «Fickt euch, ihr frigiden Schwanzlutscherinnen», dachte sie noch, da hellte ein Gedankenblitz ihr mürrisches Antlitz auf: «Warum nicht mal eine Breitseite gegen die Medienweiber abfeuern? Alice Schwarzer wird sofort in der ‹Bild› loskläffen, Markus Lanz und Anne Will sollten auch kein Problem sein, dazu noch eine Buchvorstellung am Gendarmenmarkt mit Michel Friedman, und die Sache wäre geritzt, äh, gelutscht, ach,

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