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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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oft gesehen, in eben diesem Labor.
    Die Kamera fährt zurück, und die kolossalen Gebäude, von denen die zwölfspurige Prachtstraße gesäumt ist, werden sichtbar. Es sind alles kühne Entwürfe, die mit nichts, was Chamäleon kennt, Ähnlichkeit aufweisen. Chamäleon sind die Grundrisse Dutzender typischer Gebäude direkt ins Gehirn heruntergeladen worden, um ihm dabei zu helfen, sich in einem durchschnittlichen Bürohochhaus, einer Kirche oder einem Einkaufszentrum zurechtzufinden.
    Auf einigen dieser gewaltigen Bauwerke sind Porträts. Das Gesicht des Mannes auf der Fahne ist in Farbe oder in Mosaikfliesen gestaltet oder in den Stein gemeißelt.
    Keines dieser Bildnisse ist kleiner als zehn Stockwerke hoch. Manche ziehen sich über dreißig Stockwerke.
    Die Musik schwillt an, schwillt noch mehr an und ebbt auf die Lautstärke von Hintergrundmusik ab. Jetzt werden Wörter gesprochen, aber Chamäleon interessiert sich nicht dafür, was gesagt wird. Die marschierenden Horden auf den Bildschirmen sind keine echten Leute, lediglich Bilder. Sie können nicht getötet werden.
    Chamäleon kriecht zwischen den zahlreichen Geräten herum und sucht das, was lebt, um getötet zu werden.
    Eine Zeit lang nimmt es keinen anderen Geruch wahr als die zurückgebliebenen Pheromone des ZIELOBJEKTS, das kürzlich hier war, aber verschwunden ist. Dann taucht ein neuer Duft auf.
    Chamäleon dreht den Kopf nach links, nach rechts. Seine beiden Reißscheren schnappen erwartungsvoll auf, und seine Brechschere öffnet sich weit, um zuzupacken. Sein Stachel kommt unter dem Rückenschild hervor.
    Der Geruch ist der eines ZIELOBJEKTS. Im Flur, aber es kommt näher.

44.
    Abrupt fiel der Regen hinter ihnen zurück, und die zweispurige asphaltierte Landstraße lag trocken vor ihnen. Da sie dem Unwetter davongefahren und dem Anschein nach schneller gewesen war als die Natur, wenn sie tobte und wütete, genoss Carson die Illusion einer noch höheren Geschwindigkeit als der, die sie tatsächlich aus dem Honda herausgeholt hatte.
    Sie hob die Flasche Schlaf-nie-wieder-Cola, die zwischen ihren Schenkeln stand, und trank noch einen großen Schluck. Sie erkannte die Anzeichen einer noch nicht kritischen Dehydrierung, verursacht durch Koffein: trockener Mund, trockene Lippen, ein leises Klingen in den Ohren.
    Michael, der auf dem Beifahrersitz mit imaginären Trommelstöcken auf eine imaginäre Trommel schlug, sagte: »Vielleicht hätten wir bei den Koffeintabletten doch nicht
die empfohlene Höchstdosis überschreiten sollen. Ich habe jetzt schon NoDoz-Nasenlöcher.«
    »Ich auch. Meine Nasenschleimhäute sind so trocken, dass es mir vorkommt, als atmete ich Luft ein, die aus einem Hochofen rausgekommen ist, sie verursacht dieses leichte Brennen.«
    »Yeah. Sie kommt einem trocken vor. Aber wir sind hier immer noch in Louisiana, also muss die Luftfeuchtigkeit minimal neunzig Prozent betragen, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Hey, weißt du überhaupt, wie groß der Anteil an Wasser im menschlichen Körper ist?«
    »An den Tagen im Monat, an denen es sich in mir staut, würde ich sagen, neunzig Prozent.«
    »Bei Männern sechzig Prozent, bei Frauen fünfzig Prozent. «
    Sie sagte: »Da haben wir den Beweis – Frauen haben mehr Substanz als Männer.«
    »Das war eine Antwort in Jeopardy! «
    »Ich fasse es nicht, dass du dir Gameshows im Fernsehen ansiehst.«
    »Sie sind lehrreich«, sagte er. »Die Hälfte dessen, was ich weiß, habe ich aus Gameshows.«
    » Das glaube ich dir aufs Wort.«
    Moosbehangene immergrüne Eichen zu beiden Seiten der Straße bildeten einen Tunnel, und das Licht der Scheinwerfer leuchtete jedes Mal heller, wenn es auf etwas fiel, was möglicherweise Kolonien phosphoreszierender Flechten auf der rissigen Rinde waren.
    »Musst du so schnell fahren?«
    »Schnell? Vickys Karre ist nicht fahrtauglich, es sei denn, man fährt in einem Leichenzug.«
    Carsons Handy läutete, und sie fischte es aus einer Innentasche ihrer Jacke.
    »O’Connor«, sagte sie.
    »Detective O’Connor«, sagte eine Frau, »hier spricht Erika Helios.«
    »Guten Abend, Mrs Helios.«
    Als er den Namen hörte, sprang Michael auf seinem Sitz in die Höhe wie eine Scheibe Brot in einem Toaster.
    Erika Helios sagte: »Ich bin der Meinung, Ihnen könnte klar sein, wer mein Mann in Wirklichkeit ist. Zumindest glaube ich, er hat den Verdacht, Sie wüssten es.«
    »Er weiß , dass wir es wissen«, sagte Carson. »Gestern hat er uns zwei Killer seiner Neuen Rasse

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