Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)
Personalabteilung von Biovision untergebracht, der Firma, die ihn zum Milliardär gemacht hatte.
In der Garage unter dem Gebäude parkte er seinen Mercedes S 600 auf einem Stellplatz, der für ihn reserviert war. Um diese Zeit war sein Wagen der einzige, der dort parkte.
Dieser Anruf von Erika vier und der Vorfall mit Christine, die nicht wusste, wer sie war, hatten ihn aus dem Konzept gebracht. In solchen Momenten gab es nichts Besseres als Arbeit, um ihn zur Ruhe zu bringen, und vielleicht erforderten zahlreiche Fragen jetzt mehr denn je seine Aufmerksamkeit.
In der Nähe seines Stellplatzes war eine lackierte Stahltür, zu der nur er einen Schlüssel besaß. Hinter der Tür lag ein quadratischer Raum mit einer Seitenlänge von jeweils gut dreieinhalb Metern.
Der Außentür gegenüber befand sich eine weitere Tür mit einem Tastenfeld an der Wand daneben. Victor tippte einen Code ein, und das elektronische Schloss schnappte auf.
Er trat in einen zweieinhalb Meter hohen und einen Meter achtzig breiten Gang mit einem Zementboden und Wänden, die durch Holzbalken abgestützt wurden. Der unterirdische Gang war von Angehörigen der Neuen Rasse heimlich gegraben worden.
Jeder Versuch, eine bestehende Zivilisation niederzureißen und sie durch eine neue zu ersetzen, brachte zwangsläufig große Verantwortung mit sich. Die Last auf seinen
Schultern hätte untragbar sein können, wenn er nicht gleichzeitig in den Genuss von Privilegien wie Geheimgängen, verborgenen Zimmern und versteckten Treppen gekommen wäre, die ihm täglich ein gewisses Maß an Spaß gestatteten.
Ein solches Kuddelmuddel und diese Heimlichtuereien hatten ihn schon fasziniert, als er noch ein Junge war, der in einem verwinkelten Haus aufwuchs, das ein paranoider Großvater erbaut hatte; in seinem Entwurf hatte er mehr verborgene als sichtbare Türen, mehr unbekannte als bekannte Räume und mehr Geheimgänge als für jedermann zugängliche Flure eingeplant. Victor war der Meinung, es sagte etwas Bewundernswertes über ihn aus, dass er den Kontakt zu seinen Wurzeln nicht verloren und seine Herkunft nicht vergessen hatte.
Am Ende des Korridors akzeptierte ein weiteres Tastenfeld seinen Code. Eine letzte Tür öffnete sich und führte in einen gewöhnlichen Aktenkeller im untersten Tiefgeschoss der Hände der Barmherzigkeit .
In diesem Tiefgeschoss waren derzeit keine Arbeiten zugange. Hier war es zu einem bedauerlichen Zwischenfall gekommen, infolge der schlampigen Arbeit, die einige seiner Alphas geleistet hatten, und vierzig von ihnen waren umgekommen. Er lief durch einen schummerig beleuchteten Bereich, in dessen Schatten sich nicht beseitigte Spuren der Zerstörung abzeichneten.
Im Aufzug auf dem Weg nach oben zum Zentrallabor hörte Victor Musik von Wagner, deren majestätische Klänge sein Herz ergriffen. Dann wurde ihm klar, dass jemand Das Glaubensbekenntnis aktiviert haben musste, den Kurzfilm, der zur Inspiration und Motivation der Belegschaft einmal täglich im ganzen Gebäude gezeigt wurde. Aber nur Victor kannte die Prozedur, durch die der Computer angewiesen werden konnte, den Film im ganzen Gebäude zu zeigen,
und er war neugierig darauf, wie dieser Vorgang aktiviert worden war.
Als er sein Laboratorium betrat, stand er vor dem riesigen Wandmonitor und war so bezaubert wie immer von den marschierenden Massen, von der Stadt von morgen mit ihren gigantischen Gebäuden, die der gute Adolf sich zwar ausgemalt, die zu errichten er aber versäumt hatte, von den Monumenten, die er zum Gedenken an sich selbst errichten würde, die jedoch, wenn die Stadt erbaut wurde, weitaus grandioser sein würden als diese Beispiele.
Mit einem Team seiner Leute hatte er durch Computeranimation diesen realistischen Blick in die Zukunft entworfen. Gleich würde der Moment kommen, da Wagners Musik verklang und mit seiner eigenen Stimme das Glaubensbekenntnis vorgetragen wurde.
Er begab sich an seinen Computerarbeitsplatz und hatte die Absicht, sich auf seinen Stuhl zu setzen, um genüsslich das Ende des Films anzusehen. Doch als er dort ankam und sich zu dem riesigen Bildschirm in der gegenüberliegenden Wand umdrehte, sah er, dass sich etwa sechs Meter von ihm entfernt ein Teil des Fußbodens kräuselte, und er dachte alarmiert: Chamäleon .
46.
Gegen Ende einer langen Steigung sprang aus der Dunkelheit rechts neben der Straße ein Reh mit weißem Spiegel ins Scheinwerferlicht und erstarrte vor Furcht.
Carson hatte die Geschwindigkeitsbegrenzung und
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