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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Patty hat er nicht wegen ihrer Kochkünste geheiratet. Er hat sie vor allem deshalb geheiratet, weil sie aussah wie der Filmstar Ida Lupino, was immer noch zutrifft. Er war verrückt nach ihr, doch sie, das brave italienische Mädchen, ließ ihn ohne Ring am Finger nicht unter die Gürtellinie vordringen. In Anbetracht dieser Tatsachen hat Frank den Hauptteil der Kocherei übernommen, als sie verheiratet waren, und sie waren schon geschieden, als der Ausdruck »Kontrollfreak« in Mode kam. Jetzt sagt er: »Der ist aber gut.«
    »Überraschung«, erwidert sie und setzt sich neben ihn auf den Fußboden. »Ist das nicht großartig mit Jill?«
    »Ich denk mir was aus, um das zu bezahlen.«
    »Aufs Geld wollte ich nicht anspielen«, sagt sie leicht gekränkt. »Ich dachte nur, es wäre nett, wenn wir uns einen Moment Zeit nehmen und unseren Elternstolz ein bisschen teilen.«
    »Mit dem Kind hast du gute Arbeit geleistet, Patty«, sagt Frank.
    »Wir beide.«
    Ihre Augen füllen sich mit Tränen, und auch Frank spürt ein bisschen Rührung. Er weiß, woran sie beide denken – an den Morgen im Kreißsaal, nach den langen, schmerzhaften Wehen, als Jill endlich da war. An dem Morgen war viel Betrieb auf der Station, jede Menge Babys, die Ärzte und Schwestern hatten es eilig, und Frank war so müde, dass er zu seiner Frau und dem neugeborenen Baby aufs Bett kroch und sie alle zusammen einschliefen. Plötzlich steht Patty auf und sagt: »Reparier jetzt das verdammte Ding. Du musst noch in den Angelladen, und ich komme zu spät zum Yoga.«
    »Yoga?«, fragt er, während er wieder unter den Ausguss kriecht.
    »In unserem Alter heißt es nun mal: Wer rastet, der rostet.«
    »Nein, wirklich. Ich find’s gut.«
    »Es sind fast nur Frauen«, sagt sie, aber ein bisschen zu hastig. Frank kapiert sofort, dass es dort mindestens einen Mann geben muss, und spürt mal wieder den Stachel der Eifersucht. Was irrational und unfair ist. Du hast Donna, sagt er sich, und Patty soll auch was vom Leben haben. Trotzdem gefällt ihm der Gedanke nicht. Er greift in den Abfluss und holt einen triefenden Batzen Kartoffelschalen raus.
    Er zeigt ihr den Batzen und sagt: »Bitte sehr! Gekochte Abfälle und keine rohen, und nicht fünf Pfund auf einmal, okay?«
    »Okay«, sagt sie, fügt aber hinzu: »Die könnten die Dinger ruhig verbessern, finde ich.«
    Daher weiß er, dass sie es wieder tun wird. Nächstes Mal, denkt er, kann das dein Lover machen. Nach dem Yoga fällt es ihm sicher nicht schwer, unter die Spüle zu kriechen.
    Er schraubt den Abfluss wieder fest und steht auf.
    »Willst du die Gnocchi probieren?«, fragt sie ihn.
    »Ich denke, du musst zum Yoga?«
    »Ich könnte auch mal schwänzen.«
    Nach kurzer Überlegung sagt er: »Nein, geh lieber hin. Wie du schon sagst: Wer rastet, der rostet.«
    Du Idiot, denkt er, als er ihren spitzen Blick sieht. So blöd zu quatschen! Wie er Patty kennt, lässt sie ihm das nicht durchgehen. »Du könntest selbst ein bisschen Yoga gebrauchen«, sagt sie und zeigt auf seinen Bauch.
    »Klar. Ich melde mich in deinem Kurs an.«
    »Das fehlte noch!«
    Er wäscht sich die Hände und drückt ihr, bevor sie sich wegdrehen kann, noch schnell einen Kuss auf die Wange.
    »Wir sehen uns Freitag«, sagt er.
    »Ich bin nicht da«, erwidert sie. »Leg den Umschlag einfach in die Schublade.«
    »Danke für den Kaffee. War wirklich gut.«
    Gerade rechtzeitig vorm Dunkelwerden ist er wieder im Angelladen. Kid Abe kommt mit dem lahmen Nachmittagsgeschäft zurecht, aber wenn die Nachtangler Schlange stehen und ihre Würmer verlangen, kriegt er die Panik. Außerdem will Frank den Kassenabschluss machen. Er hilft Kid Abe bedienen, rechnet ab, schließt den Laden und fährt nach Hause, um schnell noch zu duschen und den Fischgeruch loszuwerden.
    Er duscht, rasiert sich, zieht einen Anzug mit weißem Hemd an und holt den Mercedes aus der Garage, nicht den Van. Er hat noch Zeit, drei neue Restaurants zu besuchen, bevor er Donna abholt. Das Verfahren ist jedesmal dasselbe. Er bestellt ein Tonic an der Bar und fragt nach dem Manager oder Besitzer. Dann präsentiert er seine Karte und sagt: »Wenn Sie mit Ihrem Wäscheservice zufrieden sind, verzeihen Sie bitte die Störung. Wenn nicht, rufen Sie mich an, und ich erkläre Ihnen, was ich für Sie tun kann.«
    In neun von zehn Fällen kommt der Anruf.
    Er fährt zu Donnas Apartment, das sich in einem großen Wohnkomplex in Strandnähe befindet, parkt auf dem Besucherparkplatz und

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