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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Kofferraum gekommen?«, muss ich jetzt noch fragen.
    »Sie ist in einem Kofferraum gefunden worden? Das ist ja entsetzlich«, sagt sie und schaut mich ganz ungläubig an.
    »So ist es. Wissen Sie, ich muss das fast ein bisschen persönlich nehmen. Es war nämlich das Auto von meinem Vater.«
    »Ja, wie das Leben so spielt, nicht wahr. Aber über den Kofferraum weiß ich wirklich nichts, Herr Kommissar. Das Letzte, was ich von dieser Geschichte noch in Erinnerung habe, ist schrecklich genug.«
    Sie seufzt tief und macht eine Pause.
    »Die Branka, die ist tot am Küchenboden gelegen«, sagt sie schließlich weiter. »Ich bin vor ihrem Leichnam gekniet und hab auf ihrem Bauch geweint. Dann ist irgendwann der Herr Dettenbeck in die Küche gekommen. Mitten am Vormittag. Da ist er normalerweise immer im Büro.«
    Pause.
    »Was ist dann weiter passiert?«
    »Ich weiß es nicht mehr genau«, weint sie. »Ich glaube, ich hab ihm einfach alles erzählt. Irgendwann hat er mich dann im Arm gehalten und gesagt, ich soll mich bitte beruhigen. Dann hat er mir ein Mittel aufgelöst und mich in mein Zimmer geschickt. Wie ich nach einigen Stunden wieder aufgewacht bin, war ich mir zuerst gar nicht sicher, ob es nicht nur ein böser Traum war. Aber die Branka, die war nicht mehr hier. Und tauchte auch nicht wieder auf.«
    Endlich in der Ettstraße gelandet, übergeb ich sie dort an die werten Kollegen und ruf danach den Rudi an. Ja, sagt er, er hat den braunen Schal schon längstens dem Günter übergeben, und der hat Stein und Bein geschworen, die Untersuchung als dringlich einzustufen. Der Termin beim Haftrichter ist praktisch eine gemähte Wiese, weil ja zum Geständnis nun also mit diesem Schal in Kürze auch noch ein Beweismittel vorliegt, das höchstwahrscheinlich als Tatwaffe durchgeht. So wird die Frau Schneller noch am selben Tag von der Ettstraße in die U-Haft verlegt. Ich ruf mal kurz den Dettenbeck an, um ihn erstens zu informieren, dass er mit einer Anzeige rechnen muss, und zwar wegen Strafvereitelung. Und zweitens bitte ich ihn noch, einige Sachen für die Frau Schneller zusammenzupacken und, wenn möglich, sie noch heute nach Stadelheim rüberzubringen. Im ersten Moment ist er ziemlich erschüttert, verspricht aber dennoch, gleich tätig zu werden und außerdem auch seinen Anwalt zu informieren. Schließlich braucht die arme Frau doch eine anständige Verteidigung, gell. Und er demnächst ja wohl auch. Da dürfen wir wohl gespannt sein, was er über den weiteren Verlauf dieses Mordfalls noch so zu berichten weiß. Immerhin sind ja noch einige Fragen offen.

Kapitel 20
    Das Treffen mit dem Stahlgruber am nächsten Morgen ist eine einzige Wonne für mich. Die Steffi war so lieb und auch fleißig und hat die halbe Nacht hindurch meine Berichte getippt, die ich ihr zuvor telefonisch durchgegeben habe. Und genau die schmeiß ich ihm jetzt äußerst genussvoll auf den Schreibtisch.
    »Was soll das?«, fragt er mich noch so, grad wie ich am Rausgehen bin.
    »Steht alles drin. Sie können doch lesen, nehm ich mal an?«, sag ich und mach die Tür hinter mir zu.
    Die Steffi steht an der Kaffeemaschine und gießt uns beiden die Haferl voll. Dann läutet mein Telefon. Dran ist der Günter, und er gratuliert mir auch gleich ganz herzlich. Und ja, sagt er, es handelt sich bei diesem braunen Seidenschal ganz zweifellos und einwandfrei um unser Tatwerkzeug. Genauso sagt er das, der Günter. Und dass ich ein Hundling bin, ein verreckter. Das sagt er auch noch. Ich häng dann lieber mal auf, weil mir solche Schmeicheleien erfahrungsgemäß nicht wirklich guttun. Und auch noch, weil urplötzlich die Tür aufgerissen wird und der Stahlgruber mitten im Raum steht.
    »Eberhofer!«, ruft er, dass beinah die ganzen Fenster vibrieren. »Sie sind ja vielleicht eine Granate, Mensch! Das war ja direkt schon fast ein Geniestreich, gell. Wie lang sind Sie jetzt bei uns? Doch erst ein paar Wochen. Ja, da schau eineran! Jetzt ist dieser Eberhofer erst ein paar Wochen lang bei uns, und schon hat er wieder mal einen ganz kniffeligen Fall gelöst. Was sagen Sie dazu, Steffi? Meine Herren, Respekt, Eberhofer! Respekt! Kommen Sie her, lassen Sie sich drücken!«, sagt er, kommt zu mir rüber und legt mir den Kopf auf die Schulter wie ein Kind bei der Mama. Und ich … ich bin so erschrocken, das ich ihm gleich tatsächlich kurz über den Buckel streiche. Dann zucke ich zusammen und kann mich gerade noch wieder fangen.
    »Ist schon gut, Stahlgruber«, sag

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