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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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wegräumen. Davor hatte er keine Zeit, weil ihn die Stadt verpflichtet hatte, sich auch noch um andere Schulen in Kehl zu kümmern. Sie war auch gegen Steuergeldverschwendung, aber ein Hausmeister sollte vor Ort sein und bei so einem alten Gebäude gab es bei Gott genug zu tun, da brauchte er nicht noch in anderen Häusern rumtingeln. Sie hatte selbst das Loch mit Gips zugeschmiert. Mit dem Ergebnis, das an anderer Stelle ein neues entstanden war. In dem Raum, der als Essplatz diente, waren sogar Kekse angeknabbert. So konnte das nicht weitergehen. Die Mäuse mussten in den Lehrmittelräumen sein! Seit den letzten Tagen hatte es immer muffiger und widerlicher gerochen. Leider passte ihr Schlüssel nicht. Die Schulkindbetreuung war nicht autorisiert! Da hatte sie sich in Fahrt geredet. Ihre: „Wenn jetzt nicht gleich etwas passiert“ – Anfälle waren legendär. Zuerst versuchte sie es beim Hausmeister. Der fand wieder irgendwelche Ausflüchte. Er musste den zerstörten Zaun im Schulgarten reparieren. Dann ging sie zur Konrektorin. Frau Sommer, noch immer voller Sorge um ihren Chef, hatte keine Aufnahmekapazität für ihren Wutanfall. Frustriert riss Frau Hübchen an ihren kurzen Haaren. Manche munkelten, dass sie genau deshalb so kurze Haare hatte, damit nicht auffallen sollte, wenn sie sich wieder ein paar Haare vor Wut ausgerissen hatte. Lange Haare hätten keine Chance bei ihrem Temperament gehabt. Also blieb ihr nur die große Show. Sie ließ sich vertreten und wurde beim Rathauschef persönlich vorstellig. Sie drohte mit dem Wirtschaftskontrolldienst, dem Jugendamt, und mehreren Sendungen, wie der „Hammer der Woche“. Da ebenfalls bekannt war, dass Frau Hübchen niemals leere Drohungen ausstieß, kam der Rathauschef persönlich mit und begutachtete das Mauseloch in der Kernzeitbetreuung. Ehrlich gesagt war er darauf erpicht Neuigkeiten über den Radeck aufzuschnappen. Ihr Verhältnis war immer angespannt gewesen. Der Herrmann und der Radeck, die waren ihm ein Dorn im Auge. Herrmann gehörte seiner Opposition an. Er wurde zusammen mit Frau Hübchen bei Frau Sommer vorstellig. Wortlos gab sie ihnen den passenden Schlüssel. Sie konnte nur erwidern: „Frau Hübchen wie können sie nur an Mauselöcher denken, wenn der Herr Radeck verschwunden ist! Wir machen uns so große Sorgen.“ „Gibt es denn Anhaltspunkte?“, fragte der Bürgermeister sensationslüstern. Er musterte ihre verweinten Augen genüsslich, sie sah aus als hätte sie seit Tagen kein Auge zugetan. „Anhaltspunkte! Nein, es muss ihm etwas zugestoßen sein. So ein verlässlicher Mensch wie unser Herr Radeck! Nie hätte er uns im Stich gelassen.“ „Nun“, er tätschelte ihre Wangen gönnerisch „das wird schon Frau Sommer. Bis jetzt ist jeder irgendwo aufgetaucht.“ „Die Mäuse, Herr Locher, die Schule ist gleich aus und ich muss die Schüler betreuen!“, drängelte Frau Hübchen. „Ja, natürlich“, als erfahrener Rathauschef ließ er sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Selbstverständlich werden wir der Sache gleich nachgehen. Ist der Hausmeister verständigt?“ „Der ist in der anderen Schule, er kann uns seine Zeit nur begrenzt zur Verfügung stellen. Ihre Sparmaßnahmen.“ „Kommen sie mir mal nicht so schnippisch, sonst werde ich gleich ganz schnippisch wieder zurück ins Rathaus gehen.“ „Das wäre dann der „Hammer der Woche“, spielte sie auf die Fernsehsendung an, die skandalöse Missstände in Verwaltungen und Betrieben aufdeckte. „Ist gut, wir gehen. Wollen sie mit Frau Sommer, schließlich sind sie jetzt der Ersatzchef?“ Sie zögerte, da sie von ihrem Herrn Radeck aber eine ganze Portion Verantwortungsbewusstsein abbekommen hatte, überwand sie sich und ging mit nach oben in das Obergeschoss. „Ähhh“, der Bürgermeister hielt sich die Nase zu, „hier stinkt es wirklich gewaltig“. „Ich habe Ihnen nicht zu viel versprochen“, erwiderte Frau Hübchen. Zuerst begutachteten sie das Mauseloch in den Räumen der Betreuung. Der Bürgermeister musste Frau Hübchen zustimmen, das sah ganz nach unliebsamen Untermietern aus. „Welche Räume befinden sich denn hinter dieser Wand“, wollte er von Frau Sommer wissen. „Da sind die Lehrmittel drin. Da gibt es nichts Nahrhaftes für kleine Nager.“ „Da haben sie ihr Nest, das sage ich doch schon die ganze Zeit.“ Der Bürgermeister schaute schon etwas genervt auf die Uhr. „So viel Zeit habe ich nicht mehr. Lassen sie uns noch schnell nachschauen und

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