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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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angebracht, auf dem es hieß: „Heute findet die Schulkindbetreuung im Zimmer von Frau Rose und Frau Munding statt.“ „Gut gemacht“, stellte Herr Locher fest. Frau Sommer schien ihren Aufgaben nicht so gewachsen zu sein. Immer noch bleich, lehnte sie an der Flurwand. Sie wimmerte leise vor sich hin, zwischenzeitig war sie mehrfach zur Toilette gerannt, um sich zu übergeben. „Sie müssen das Kollegium informieren!“ „Ich kann nicht, mein armer Manfred, es ist so schrecklich.“ „Was ist denn das hier für ein Verein, der Schulleiter liegt tot im Lehrmittelkämmerchen, die Konrektorin wimmert vor sich hin. Mit wem soll ich sprechen. Wie sieht es mit der Sekretärin aus!“ „Die ist heute nicht da, sie haben doch die Stelle gekürzt.“ „Jemand muss jetzt für Ordnung sorgen, so geht das nicht.“

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    Nachdem Frau Edelweiß zu Hause ihrem Mann alles erzählt hatte, fühlte sie sich besser. „Sandra“, redete er auf sie ein, „du kannst hier nicht im Bett rumliegen, während dein Chef tot im Kämmerchen liegt. Du musst die Polizei verständigen.“ „Ja, ich weiß, aber ich war so geschockt.“ „Komm, wir fahren jetzt beide da hin, kucken uns die Sache noch einmal an und dann rufen wir gemeinsam die Polizei, vielleicht hast du dich auch getäuscht.“ „Glaubst du mir etwa nicht? Ich habe ihn genau gesehen.“ „Dann müssen wir erst recht los. Wenn er da liegt, muss schnellstens etwas passieren.“ „Du hast recht. Danke, dass du mit mir fahren willst, aber ich schaffe das jetzt alleine.“ „Gut, wie du willst, dann mal los, sonst sieht es noch so aus, als hättest du etwas zu verbergen.“ Inzwischen war es schon halb zwei. Der Unterricht zur 6. Stunde endete um 13 Uhr. Meistens konnte man den ganzen Nachmittag übereifrige Lehrerinnen im Lehrerzimmer antreffen. Als Frau Edelweiß ihren Fiat Panda vor dem Schulhof parkte, sah sie einige Polizeiwagen auf dem Schulhof stehen. „Was ist da denn los?“, dachte sie, „haben die den Radeck vielleicht schon entdeckt?“ Ihre Schritte beschleunigten sich. Sie rannte über den Schulhof, stürzte die Treppen hoch. Vor dem Lehrerzimmer stand eine ganze Traube voller Kolleginnen. „Ach, Sandra, hast du es auch schon gehört.“ Sie standen ganz dicht am Lehrerzimmer, so als brauchten sie den Schutz des Zimmers, keine wagte einen Schritt weiter in Richtung Treppe. „Er ist da oben, im Lehrmittelraum.“ „Ich weiß“, wollte sie schon rufen, sie konnte sich gerade noch zurückhalten. Wie hatten sie es herausgefunden? Sie war völlig außer Atem, als sie auf den obersten Stufen ankam. Der Bürgermeister stand da, seine Hände krallten sich fest am Treppengeländer, als könnte es ihm in dieser Situation Halt verleihen. Sie sah einige Polizisten, wie sie sich an der Tür zu schaffen machten. „Wer sind sie?“, herrschte einer sie an. „Ich bin Frau Edelweiß, ich bin Lehrerin hier.“ „Hmhm, also dann nehmen sie mal diese Frau Sommer mit runter, die ist völlig fertig mit den Nerven und dann kommen sie wieder hoch, wir müssen weitere Maßnahmen besprechen.“ „Ein Beamter in Zivilkleidung kam auf sie zu. Sie kannten sich bereits. Er hatte sie vor einem halben Jahr im Klassenzimmer besucht, da es einen Verdacht auf Kindesmissbrauch gegeben hatte. Ihre Schülerin Enya hatte einen merkwürdigen Mann entdeckt, der auf der Straße einige Schüler angesprochen hatte. Seitdem hatte sie Angstzustände. Die Mutter hatte besorgt bei der Polizei angerufen. Viel war aus dem Mädchen nicht herauszubringen. Es war ein Kind, das leicht überreagierte und schnell in Panik zu versetzen war. Sie konnte gar nicht beschreiben, warum dieser Mann so angsteinflößend erschien. Er trug sehr helle Kleidung und eine merkwürdige Frisur. Die Schuhe waren ihr aufgefallen. Sie waren glänzend und glatt. Dieser fremdartige Mann hatte auch mit Max, dem Sohn der Herrmanns einige Worte gewechselt. Das war allerdings merkwürdig gewesen, denn der Max hatte sich in letzter Zeit sehr verändert. Er zuckte zusammen, wenn man ihm zu nahe kam, er vermied den direkten Blickkontakt und die Schulleistungen hatten im Vergleich zum letzten Jahr deutlich nachgelassen. Sie hatte diese vierte Klasse erst zum Beginn dieses Schuljahres übernommen und den Leistungsabfall schoben die Eltern eindeutig auf ihr pädagogisches Unvermögen zurück. Es konnte natürlich auch sein, dass er mit ihr persönlich nicht klarkam. Der Deutschlehrerin war eine Verhaltensänderung ebenso aufgefallen.

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