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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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auszahlen. Während alle um den Kaffeeautomaten herumstanden fiel das perfekte Stichwort. Eine Kollegin brachte es auf den Punkt: „Wer weiß, wo wir alle noch hinkommen mit unserer Gesellschaft. Die Kinder sind verkorkst und wir müssen eines Tages Schutzkleidung in der Schule tragen.“ „Eines Tages! Das gibt es doch alles schon. Waffenkontrollen an den Eingangstüren.“ „Ja, amerikanische Verhältnisse.“ „In Kehl ist doch dieser Schulleiter ermordet worden. Könnte das auch ein ehemaliger Schüler gewesen sein, der sich für seine verkorkste Schullaufbahn bedanken wollte? Frau Dussek, kannten Sie ihn?“ Gespannt beobachtete Frau Edelweiß ihre Reaktion. Sie ließ sich kaum etwas anmerken. Ihr Teint wurde zwar eine Spur blasser, ansonsten war nichts zu bemerken. Hatte sie sich getäuscht? Vielleicht war das alles nur ein Zufall mit der Telefonnummer und sie konnte noch einmal ganz von vorne anfangen, dachte Frau Edelweiß enttäuscht. Dann sprach man sie direkt an. „Sie, Frau Edelweiß. Sie kommen doch von der Friedrichschule. Wie ist denn der Stand der Ermittlungen?“ Frau Dussek starrte sie an. Endlich kam eine Regung in ihr Gesicht. „Stand der Ermittlungen“, murmelte sie ganz unbeholfen, „die Polizei lässt uns nichts wissen über den Stand der Ermittlungen. Ich habe das Gefühl, die tappen völlig im Dunkeln. Da war auch eine Frauengeschichte mit im Spiel. Ich glaube die suchen nach einer Frau, die den Schulleiter kurz vor seinem Ableben besucht hat.“ „In der Nato – Nacht. Sind sie sicher?“ Die Kolleginnen schauten ganz überrascht. „Muss schon ein komischer Kauz gewesen sein, Ihr Rektor. Was wollte der denn in der Nacht in der Schule.“ „Aufpassen“, belehrte sie Frau Edelweiß. Sie ließ Frau Dussek nicht aus den Augen. Ihr Bluff hatte gewirkt. Frau Dussek verzog sich von allen unbemerkt in den angrenzenden Raum. Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. Jetzt musste sich Frau Edelweiß nur elegant aus dem Fokus des Interesses herausbewegen. Sie brachte einen weiteren Allgemeinplatz zur Sprache. „Ganz schöne Aufregung, das mit dem Nato – Gipfel. Unsere Schüler vom Euro – Corps durften die ganze Woche nicht mit den Militärbussen zur Schule gebracht werden.“ „Wieso denn das?“ „Die Autos der Angehörigen des Corps haben eine spezielle Autonummer und die Busse sind eindeutig zum Militär zuzuordnen. Es wurden Übergriffe von Demonstranten befürchtet. Es könnte auch als eine Provokation für die Demonstranten angesehen werden. Was habt ihr denn beim Gipfel gemacht? Hat man das in Offenburg auch gemerkt?“ Geschickte Überleitung, lobte sie sich selbst. Während nun die Kollegen über ihre eigenen Erlebnisse berichteten, ging sie in den Nebenraum und setzte sich zu Frau Dussek. Die Pause war bald vorbei, sie musste schnell und effektiv vorgehen. Sie beschloss nicht lange um den heißen Brei herumzureden und ging in die Offensive: „Frau Dussek, schauen Sie was ich im Rektorat gefunden habe! Es ist Ihr Ohrring nicht wahr?“ „Was, wie. Wie kommen sie dazu?“ Sie nahm den Ohrring an sich. Gedankenverloren schaute sie ihn an und ihre zarten Finger liebkosten die roten Edelsteine. „Frau Dussek, mir ist der moralische Aspekt egal, ich möchte wissen, was sich zugetragen hat.“ „Wieso?“ „Die Polizei tappt im Dunkeln. Sie wollten mich einsperren, nur weil ich zufällig den Kartenständer angefasst habe, an den er gestoßen ist.“ „Was ist mit der Polizei. Weiß sie davon?“ „Keine Sorge, die Polizei hat keine Ahnung, sie sucht nicht nach einer Frau.“ „Wieso erzählen Sie so etwas dann?“ „Ich möchte die Wahrheit wissen. Auf die Polizei kann man sich nicht verlassen. Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass die den wahren Mörder bald fassen wird.“ „Wollen Sie mich erpressen.“ Sie schrak zurück. „Frau Dussek, was halten Sie von mir. Wenn Sie nichts zu verbergen haben, dann kann man Sie auch nicht erpressen.“ „Der Skandal! Er war verheiratet. Mein guter Ruf.“ „Wenn es nur das ist, von mir wird niemand was erfahren und ich verlange auch keine Gegenleistung für mein Schweigen. Aber erzählen Sie mir bitte, was sich an diesem Abend zugetragen hat. „Es ist so beschämend, so erniedrigend.“ „Was ist erniedrigend?“ „Ja, ich gebe es zu, ich fand ihn anziehend. Er sieht gut aus, er stellt was dar. Beim letzten Treffen im Schulamt sind wir uns anschließend näher gekommen. Er hat sich sehr für mich eingesetzt. Seine

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