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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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tatsächlich was gewesen, wahrscheinlich hatte sie sogar die Wahrheit gesprochen. Mir kam der Verdacht hoch, dass das alles von ihm inszeniert war, damit sie klipp und klar sah, dass er es nicht so meinte, wie sie es verstanden haben wollte.“ „Er wollte ihr eine Schocktherapie verabreichen.“ „Genau das ist es. Ich war weder Leidenschaft, noch Abenteuer, ich war nur ein Hilfsmittel, damit er dieses Girlie loswerden konnte. Sie können sich gar nicht vorstellen, was die für einen Aufstand gemacht hat. Die hat getobt, sie hat geschluchzt, sie hat versucht sich ihm an den Hals zu werfen. Dann hat sie versucht mich anzugreifen. Mit den übelsten Schimpfwörtern hat sie mich belegt. Das würde man diesem blassen, farblosen Ding gar nicht zutrauen, dass die zu solchen Gefühlsausbrüchen fähig ist. Ich stand erst da wie vom Donner gerührt, bis ich kapiert habe, was vor sich ging.“ „Sie haben sich das nicht gefallen lassen?“ „Nein, natürlich habe ich mir das nicht gefallen lassen. Ich habe die Flucht nach vorne angetreten. Ich habe versucht da so schnell wie möglich rauszukommen. Radeck hat mich festgehalten und gefleht. „Sarah bleib‘ da, ich brauche dich“. Da bin ich richtig explodiert.“ „Haben sie den Kartenständer genommen?“, versuchte Frau Edelweiß den Gesprächsfluss zu kanalisieren. „Wie, was soll ich denn mit einem Kartenständer? Ich glaube da war auch gar keiner. Nein, ich habe meine Sachen zusammengerafft. Immer wieder ist er mir dazwischen gekommen. Die Schneider hat geflennt und ich habe ihm die Meinung gegeigt. Du kannst ruhig bei deinem Teenager da bleiben, mit so einer Jugend kann ich nicht mithalten. Wenn er auf Kindergarten steht, wäre ich wohl die falsche Adresse. Ich habe nämlich Klasse und es nicht nötig als Zweit – Dritt- oder Viertgeliebte zu agieren. Wenn er es so dringend nötig habe, solle er sich an einschlägige Adressen in Karlsruhe, Freiburg oder Strasbourg wenden.“ Sie machte wieder eine lange Pause. „Was haben Sie dann gemacht?“ „Was soll ich schon gemacht haben. Ich bin gegangen.“ „Und Frau Schneider?“ „Ich weiß nicht, ich glaube, die hat sich an den Radeck geklammert und rumgeheult. Einfach widerlich, wie blöd muss man sein?“ „Sie ist noch jung und verliebt. Liebe macht blind.“ „Ja, aber so blind kann man nun wirklich nicht sein. Natürlich war ich ziemlich geschockt, dass er verschwunden war und dann, als ich von seinem Tod hörte - das ging mir ziemlich nahe. Abgesehen davon, war er ein toller Mensch. Er hat mir viel geholfen.“ „War es vielleicht eine Art Gegenleistung?“, jetzt hatte sie den falschen Ton getroffen. Erbost starrte sie sie an. „Danke für den Ohrring. Und danke für die Diskretion. Jetzt gehen wir. Die werden auf uns warten. Die Pause ist längst vorbei.“ „Gut“, dachte Frau Edelweiß. „Sie hat mir sicher die Wahrheit gesagt. Sie hat mit dem Tod von Herrn Radeck sicher nichts zu tun. Sie war, so wie ich, zum falschen Zeitpunkt am Tatort gewesen. Oder? Sie konnte auch geblufft haben. Sie konnte ihre Darstellung leicht überprüfen. Morgen würde sie bei der anderen Fortbildung mit Frau Schneider zusammentreffen. Wenn sie genau so geschickt vorgehen könnte, dann würde sich alles bald wie ein Puzzle zusammensetzen.“

15
    In die Schule zu kommen war ein Ding der Unmöglichkeit. Die ganze Lehrerschaft war nach dem Nato – Gipfel und den ungeklärten Todesumständen ihres Schulleiters endlich richtig aufmerksam. Jeder Unbefugte, der sich im Schulgebäude aufhielt, wurde sofort nach seinem Begehren befragt. Sie standen an den Türen und kontrollierten die Eingänge, während der Unterrichtszeiten war das Gebäude verschlossen. Am Nachmittag, sah die Sache anders aus. Er brauchte aber einen Schlüssel um ungehinderten Zugang zu dem Speicher zu erhalten. Er beobachtete die Großherzog–Friedrich–Straße jenseits der kleinen Holzbrücke. Dort parkten einige Lehrer in den Seitenstraßen. Er erkannte eine Lehrerin, die zu ihrem Auto lief. In der Hand die Aktentasche und ganz wichtig der Schlüsselbund, an dem ein kleiner brauner Teddybär hing und ein Regenbogenstab. So ein kleines wassergefülltes Reagenzglas, in dem unzählige Pailletten und Glitzersteinchen wirbelten. Typisch für Lehrer, selbst die Schlüsselanhänger müssen sich pädagogisch einsetzen lassen. Er stellte sich vor, wie sie damit vor der Klasse stehen würde, mit dem Auftrag an die Schüler, in der Zeit, die die Pailletten

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