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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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müssen jetzt aber aus dem Auto aussteigen und das Auto mit einem Warndreieck sichern.“ „Aussteigen gut - und an die Seite gehen, hmhm.“ „Was - aussteigen“, schrie Frau Schneider. Es schneit und stürmt da draußen. Ich bin gar nicht dafür angezogen.“ Typisch junges Mädchen, sie dachte fast, sie hätte ihre eigene Tochter vor sich, hübsch und modisch angezogen, aber völlig ungeeignet für die tatsächlichen Wetterverhältnisse. „Wir müssen jetzt raus.“ Dann stellte Frau Edelweiß mit einem Blick in ihren Kofferraum fest, dass sie vergessen hatte, bei der letzten Putzaktion das Warndreieck wieder einzupacken. Frau Schneider war dem Kollaps nahe. Sie zitterte und bibberte am ganzen Körper, ihre modischen Segeltuchschuhe waren schon völlig durchnässt. Aus dem matschigen und schneebedeckten Boden krochen die Regenwürmer heraus. Gott sei Dank hielt bald ein Auto an, dessen Insassen halfen mit ihrem Warndreieck aus, und es blieb ihnen nichts anderes übrig, als auf den Abschleppwagen zu warten. Dies war die Gelegenheit. Frau Edelweiß nahm ihren Schal und legte ihn Frau Schneider fürsorglich um den Hals, dann gab sie ihr noch ihre Handschuhe und legte den Arm um ihre Schultern. Frau Schneiders Emotionen kamen hoch. Sie weinte unaufhörlich. „Du hast ihn sehr geliebt, stimmt´s?“ „Ja, wir wollten heiraten.“ „Und dann war da diese Frau Dussek, gell.“ „Ja, sie wollte ihn mir wegnehmen. Dabei gehörten wir zusammen.“ „Meinst du sie hat ihn umgebracht?“ „Nein, das kann nicht sein. Sie hat das Feld geräumt. Sie ist gegangen und da hat er noch gelebt.“ „Hast du das der Polizei erzählt?“ „Nein, ich habe mich so geschämt. Ich habe gar nichts von Frau Dussek erzählt, schließlich will ich auch noch meine Prüfung machen.“ So viel Sachverstand hatte sie ihr gar nicht zugetraut. „Respekt“, dachte sie. „Und dann. Was hast du gemacht?“ „Die Dussek ist ganz sicher gegangen und dann habe ich mich in dem nächsten Klassenzimmer versteckt. Ich musste meine Gedanken sortieren. Ich kann es immer noch nicht begreifen.“ „Was ist passiert?“ „Ich weiß es wirklich nicht“, ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. „Wenn ich bei ihm geblieben wäre, dann wäre es nicht passiert. Ich hätte alles verhindern können.“ „Weißt du wer es war?“ „Nein, ich saß ziemlich lange in dem Zimmer. Ich wusste einfach nicht was ich machen sollte. Plötzlich hörte ich so ein Poltern.“ „Was für ein Poltern?“ „Es klang so, als wäre etwas Schweres im Obergeschoss umgefallen. Ich habe natürlich gleich an die Demonstranten gedacht und habe Angst gehabt. Dann versuchte ich durchs Schlüsselloch zu schauen. Das ist aber fast nicht möglich. Ich glaube Manfred ist nach oben gegangen und dann ist es passiert.“ „Dort oben ist er getötet worden?“ „Es waren sicher die Demonstranten. Die haben ihn getötet. Ich bin so froh, dass ich noch lebe, ich habe so einen guten Schutzengel. Und jetzt das hier. Wir bleiben mitten auf der Autobahn stehen und haben so viel Glück. Kurz vorher haben sie doch noch den Lastwagen überholt. Wenn das da passiert wäre. Wir hätten tot sein können. Oder wenn der Wagen vor einem LKW stehengeblieben wäre. Wir wären jetzt Matsch. Warum verfolgt mich der Todesengel?“ „Jetzt wird sie hysterisch“, dachte Frau Edelweiß. Sie war ziemlich froh, als sie endlich das gelbe Rettungsauto erblickten. Der Tag war natürlich gelaufen. Sie ließen das Auto zur nächsten Werkstatt abschleppen, gingen zwar noch zur Fortbildung, aber da sie die ganze Strecke mit dem Zug zurücklegen mussten, ließen sie sich von einer Teilnehmerin schon um die Mittagszeit nach Schwäbisch Hall zum Bahnhof fahren. Frau Edelweiß dachte nach. Es musste noch eine unbekannte Komponente geben. Etwas, an das niemand gedacht hatte.

16
    Am nächsten Morgen war sie unschlüssig, ob sie zur Schule gehen sollte. Eigentlich hatte sie keine Lust dazu. Sie hatten für die Rückfahrt von Ilshofen nach Appenweier 4 Stunden mit dem Zug gebraucht. Es war eine schier endlose Odyssee von einem kleinen Provinzbahnhof zum nächsten. Ab Heilbronn mussten sie sogar mit der Straßenbahn fahren. Eine normale Zugverbindung schien es nicht zu geben. Aber einfach so zu Hause rumsitzen, nicht mal mit ´ner Krankmeldung, das ging doch auch nicht. Es war Freitag, da hatte sie nicht die Klasse mit Frau Herrmanns Sohn, das könnte man riskieren. Sie war sehr daran interessiert, die Stimmung

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