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Frauen fragen Feuerstein

Frauen fragen Feuerstein

Titel: Frauen fragen Feuerstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Feuerstein
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Deutschland eine Quelle ewiger Heiterkeit.

    WEM werden Sie ewig dankbar sein ?
    Harald Schmidt.

    WEM möchten Sie auf keinen Fall in der Sauna begegnen ?
    Harald Schmidt.

    WAS war Ihre dramatischste Fehlentscheidung ?
    Die Pubertät.

    WAS sind Ihre verborgenen Schwächen ?
    Nierensteine.

    WAS würden Sie zuerst durchsetzen, wenn Sie einen Tag lang Deutschland regieren könnten ?
    Meine Wünsche.

    WAS ist Ihre Lebensphilosophie ?
    Liebe deine Neurosen wie dich selbst.

    WAS loben Ihre Freunde an Ihnen ?
    Weisheit. Geilheit.

    WAS sagen Ihre Feinde Ihnen nach ?
    Dummheit. Geilheit.

    WO möchten Sie beerdigt werden1
    In Mozarts Massengrab.

    WER soll Ihre Grabrede halten ?
    Jemand, der heute noch nicht geboren ist, nach seinem 50, Lebensjahr.

    WOFÜR, oder bei wem müssen Sie sich unbedingt noch entschuldigen ?
    Für diese Antworten, Beim Leser.

After-Show-Party
    (Eine anatomische Studie aus dem Playboy

    Feuersteins Vorbemerkung:

    »Wenn man mich auf Harald Schmidt anspricht — und das passiert unweigerlich in jedem Interview zucke ich ein bisschen, schneide Grimassen und schweige. Das gehört nun mal zum guten Stil: Wenn man sich nach langer Zusammenarbeit getrennt hat, soll man nicht schlecht über einander reden; und wenn das — für beide — schwer fällt, sagt man eben gar nichts. Nur einmal habe ich dagegen verstoßen, im Sommer 1997, in dem folgenden Porträt für den Playboy. Schmidts Mitarbeiter sind damals zu ihm gelaufen, um ihn aufzuhetzen, er möge mich doch verklagen. Aber weil er fast so klug ist wie ich, erkannte er (und hat es mir später auch selber gesagt), dass das eigentlich eine maskierte Liebeserklärung war. Na ja, Achtungsbeweis ist vielleicht das bessere Wort. Sonst wird’s peinlich .«

    Oft wird behauptet, Harald Schmidt sei ein riesiges Arschloch. Das stimmt nicht. Er ist ein normal großes Arschloch. Ich habe ihn nackt gesehen. Das ist zwar lange her, aber Arschlöcher wachsen nicht, sie dehnen sich höchstens.
    Es war ziemlich am Anfang von Schmidteinander , ein Sketch namens Alle Vöglein sind schon da. Die Szene: Wir sitzen auf einer Gartenbank und lesen — Schmidt eine Sexpostille, ich eine arabische Zeitung, dem damals noch offen zugegebenen Bildungsunterschied entsprechend, Zum Kinderchor Alle Vöglein sind schon da werden wir mit Vogelscheiße überschüttet, erst tropfen-, dann eimerweise — von Special- Effects -Mann Wolfgang Jäger, der von einem Gerüst aus zehn Kübel gefärbte Sauermilch mit eingerührten Gipsbrocken über uns auskippte. Das war alles. Wortlos, unbeteiligt hatten wir dazusitzen. Der Sketch ist heute noch mein absoluter Favorit, weil er das Fernsehen schlechthin widerspiegelt: erst kübelweise Scheiße und dann Kohle dafür.
    Danach wies man uns eine Gemeinschaftsdusche zu, nach einem langen, entwürdigenden Fußweg in tropfenden Sauermilch-Klamotten durch das WDR-Gelände von Bocklemünd.
    Ich bin ein scheuer Mensch, unsportlich noch dazu, ich hasse den Geruch von Umkleidekabinen und gemeinsames Duschen mit Männern. Trotzdem bin ich für dieses Erlebnis dankbar. Denn in der engen Dusche sah ich zwangsläufig, worüber sonst nur spekuliert wird. Nämlich, dass Schmidt kein riesiges Arschloch ist, sondern ein normal großes.
    Das klingt jetzt nach Wertung, satirischer Metapher, nach dem Versuch, ein Zitat für Bild in die Welt zu setzen (Feuerstein: Schmidt, das Arschloch). Ist es aber nicht. Es ist allein eine anatomische Feststellung. Denn für das Arschloch gilt dasselbe wie für den ganzen Menschen: Entscheidend ist nicht seine Größe, sondern was dabei herauskommt.
    Und wie arbeitet’s sich nun mit Schmidt zusammen? Am besten gar nicht. Denn wen er respektiert, erträgt er nicht, und wen er erträgt, respektiert er nicht... Was aber noch lange nicht heißt, dass er jeden, den er nicht erträgt, auch respektiert. Die Grundregel lautet: Wer immer mit ihm zu tun hat, kann sicher sein, nicht gemocht zu werden, die einzige Aufstiegschance in seinem Umfeld besteht allein darin, ein Fitzelchen weniger verachtet, gedemütigt oder ignoriert zu werden als die anderen.
    Ich lernte Harald Schmidt 1990 bei der Gameshow Pssst ... kennen, er war der Moderator, ich saß im Rateteam. Zufällig hörte ich, dass er einen Sendeplatz im Dritten des WDR kriegen sollte, aber noch kein Konzept dafür hatte. Ich hatte zwar auch keins, beschloss aber, mich reinzumogeln .
    Schmidt war damals mit seinem Kabarettprogramm unterwegs, ich besuchte eine Vorstellung in

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