Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Frauenheld: Frauenheld

Titel: Frauenheld: Frauenheld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Schebesta
Vom Netzwerk:
als an deine Arbeit denkst.
    ***
    Der Schock vom Morgen verscheucht auch Bianca aus meinem Kopf. Doch in der Mittagspause versuche ich noch einmal, sie anzurufen. Sie ist immer noch nicht zu erreichen. Ich logge mich auf »Friendscout« ein. Eine neue Nachricht. Absender Bianca:
    Hallo Bastian,
    ich weiß, das klingt jetzt ganz komisch, aber mir wurde gestern auf dem Weg zu dir mein Handy geklaut. Ich konnte weder pünktlich am Treffpunkt sein noch bei dir anrufen. Ich musste zur Polizei usw., das dauerte. Um kurz vor acht war ich dann am Friesenplatz. Verständlicherweise warst du schon weg. Es tut mir echt leid. Kannst du mir noch mal verzeihen und mir eine zweite Chance geben? Sollen wir am Samstag zusammen einen Ausflug machen? Schreib mir doch noch mal deine Nummer. Ich rufe dich dann auch ganz sicher an. Versprochen!
    Lieben Gruß,
    Bianca
    Ich antworte:
    Hi Bianca:
    Was soll man sagen? Also bin ich doch nicht versetzt worden. Freu. In Zukunft bleibe ich immer ’ne Stunde länger als vereinbart. :-) Zu dumm, dass wir uns verpasst haben. Jetzt habe ich aber einen gut bei dir. Meine Nummer ist 0151/7655 XXXX . Aber du musst dich nicht in Unkosten stürzen. Gib mir doch deine Festnetznummer! Und Samstag kann ich. Basti
    Es gibt manchmal so komische Zufälle. Kann ja wirklich alles sein. Woher sollte sie denn wissen, dass ich um 19:45 Uhr weg war? Die verarscht dich nicht. Hat zwar blöd begonnen, aber gib ihr die Chance! Ich klicke auf Absenden und freue mich auf ihren Anruf.
    In den nächsten Stunden versuche ich mich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren. Dieser Fehler hätte mir echt nicht unterlaufen dürfen.
    »Du, das kann doch jedem passieren. Ich kann ja in Zukunft auch noch mal über die Kalkulation schauen«, versucht mich Nils aufzubauen. Er wirft mir eine Tafel Schokolade zu. »Hier ist Nervennahrung. Dir geht das mit Julia sicherlich doch näher, als du zugeben willst.«
    Vielleicht hat Nils recht. Ich öffne die Schokolade und bedanke mich. »Wird Zeit, dass wir mal wieder ein Kölsch trinken gehen, Nils.«
    »Gern!«, antwortet er. Das Telefon klingelt, und wir machen uns beide wieder an die Arbeit. Der Rest des Tages verläuft ohne weitere Katastrophen.
    Kaum zu Hause angekommen passiert das, woran ich schon nicht mehr geglaubt habe: Bianca ruft an. Ich versuche, überhaupt nicht sauer zu klingen.
    »Na, du. Wie geht’s? Was gibt es Neues vom Handy?«, frage ich versöhnlich.
    »Leider noch nichts. Ich weiß auch nicht, warum immer mir so etwas passieren muss. Aber du bist mir nicht mehr böse? Es war ja wirklich keine Absicht«, seufzt sie.
    »Na ja, ich fand’s schon nicht toll, in der Kälte zu stehen, aber böse bin ich dir nicht. Wie soll ich einer so süßen Frau etwas übelnehmen? Mir hätte es ja auch passieren können. Ist halt nur blöd, wenn man sich noch nicht kennt. Warst du bei deinen anderen Dates pünktlich?« Ich bemühe mich, locker und fröhlich zu wirken.
    »Auf jeden Fall war ich nicht so unpünktlich. Du hast doch auch Festnetz, oder? Gib mir mal die Nummer!«
    Eine Minute später klingelt mein Festnetztelefon, und meine Enttäuschung von Montag ist wie weggeblasen. Bianca erzählt mir, dass sie es ganz toll findet, dass ich Verständnis für sie habe. Ihr Ex hatte nie Verständnis. Er war eher der gröbere Typ. Aber wo die Liebe halt hinfällt … Dazu der Altersunterschied. Sie scheint auf Ältere zu stehen. Der Verflossene war auch schon dreißig.
    »Hattest du nur so alte Männer?«, will ich wissen.
    »Na, so viele waren es ja insgesamt noch nicht«, sagt sie lächelnd.
    »Darf ich fragen wie viele?«
    »Hm, eigentlich erzählt man so was doch nicht«, entgegnet sie und lacht dabei so süß, dass ich dahinschmelze.
    »Aber es ist auch keine schlimme Zahl. Ich hatte bisher vier Männer, und drei davon waren älter als ich. Zufrieden? Und du?«
    »Ich hatte noch gar keinen Mann. Und das ist auch gut so«, versuche ich geschickt auszuweichen.
    »Humor hast du wirklich. Aber jetzt im Ernst. Mit wie vielen Frauen warst du schon im Bett?«
    »Ich habe das ehrlich nicht gezählt. Aber es werden sicherlich mehr als zehn sein. Vielleicht siebzehn? Schlimm?«
    »Nee, wieso? Du bist ja auch schon länger dabei.«
    Ich merke, dass ihre Art mich anmacht. Offen über so etwas zu sprechen ist für mich absolutes Neuland. Der Ärger vom Büro ist wie weggeblasen.
    »Und wie war’s mit den Männern? Hast du Unterschiede festgestellt?«
    »Klar, aber im Prinzip ist es ja immer

Weitere Kostenlose Bücher