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Frauenheld: Frauenheld

Titel: Frauenheld: Frauenheld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Schebesta
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dasselbe, also rein technisch. Ich mag halt nicht diese megaweichen Kerle. Ich werde lieber etwas härter angepackt. Was bist du für einer?«
    »Keine Ahnung. Ich finde, es kommt ganz auf die Situation an. Mal hart, mal zart. Ich stehe aber schon ziemlich stark auf Oralsex. Du?«
    »Wer nicht?«, kommt nur ganz kurz von ihr zurück. War das vielleicht doch eine intime Frage zu viel? Mensch, Basti, beherrsche dich. Du hast die Maus noch nicht einmal getroffen!
    »Bin ich dir damit jetzt zu nahe getreten? Wenn ja, sorry!«, versuche ich zu beschwichtigen. Noch eine Katastrophe halt ich heute nicht aus.
    »Nein, quatsch, dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Aber ich frage mich gerade, was du wirklich von mir willst. Nur Sex? Ich bin kein Typ für One-Night-Stands. Nur damit du das weißt!«, sagt Bianca selbstbewusst.
    »Ich auch nicht. Ich will dich erst mal kennenlernen. Aber ich bin halt einfach neugierig. Und ich bin auch noch keine siebzig. Also habe ich gerne Sex und rede auch darüber. Aber wir können auch das Thema wechseln.«
    In den nächsten dreißig Minuten unterhalten wir uns ganz sexneutral. Sie erzählt mir, dass sie gerne um die ganze Welt reisen möchte. Bianca ist ein Familienmensch und würde gerne mit 28 ihr erstes Kind bekommen, um noch die Chance zu haben, in das Berufsleben zurückzukehren. Sie liest viel. Ist eine Langschläferin, trinkt abends gerne ein Glas Wein, und sie kann sehr albern sein. Egal was sie erzählt, es gefällt mir. Kann man sich am Telefon in einen anderen Menschen verknallen? Ihre Lebensplanung finde ich sympathisch und ich möchte das alles gerne mit ihr teilen. Hoffentlich ist sie auch optisch so süß.
    Mittlerweile ist es schon fast Mitternacht. »Du, Basti, wir müssen mal Schluss machen. Es ist zwar superschön, mit dir zu telefonieren, aber ich muss morgen um neun in der Uni sein. Und wenn ich so spät ins Bett gehe, komme ich morgen ganz bestimmt nicht rechtzeitig raus. Und du solltest doch auch langsam mal deinen Hund erlösen, oder?«
    »Ja, du hast recht, aber es ist einfach so nett, mit dir zu quatschen. Ich will noch viel mehr von dir erfahren …«
    »Wirst du auch, aber doch nicht alles an einem Abend. Ich freu mich auf Samstag. Und wenn du es gar nicht aushältst, können wir ja noch mal die Woche telefonieren. Ich weiß noch nicht, wann ich wieder ein Handy habe. Soll ich dich Donnerstagabend anrufen?«
    »Gerne, wenn du magst. Wir müssen ja auch noch absprechen, wann, wie und wo wir es am Samstag machen.«
    »Wo immer du willst, Süßer … War’n Scherz. Also, ich ruf dich an. Schlaf schön!«
    »Du auch!«
    Auf meinem kleinen, braunen Wohnzimmertisch steht mein Aschenbecher und quillt fast über. Während des ganzen Telefonats habe ich immer versucht, leise und heimlich zu rauchen. Das war schwerer als gedacht. Aber ich war einfach zu feige, es ihr zu sagen. Ich will sie erst mal sehen und kennenlernen. Wenn sie die Richtige ist, kann ich auch mit dem Rauchen aufhören. Meine Exex war auch Nichtraucherin. Es hat sie sehr gestört, dass ich Raucher war. Und so habe ich ihr zuliebe das Qualmen fast komplett sein lassen. Sogar in meiner eigenen Wohnung. Nur nach dem Essen bin ich auf den Balkon gegangen. Aber so in der Kennenlernphase kann ich nicht auf die Zigaretten verzichten. Der Marlboro-Mann ist cool. Also bin ich auch cool. Okay, ich weiß auch, dass der Marlboro-Mann schon tot ist. Aber im Unterbewusstsein klappt diese Werbung.
    Ich freu mich auf jeden Fall wahnsinnig auf Samstag und auch auf Donnerstag. Es war die absolut richtige Entscheidung, Julia Lebewohl zu sagen. Dabei fällt mir auf, die hat sich seit Samstag überhaupt nicht mehr gemeldet. Ihr wird doch nichts passiert sein? Blödsinn. Die »entbastianisiert« sich. Ist doch auch wurst. Ich habe bald eine neue, supersexy Freundin.
    Piep piep
    SMS -Eingang von »web.de«:
    Oral liebe ich. Ich spüre gerne mit meinen Lippen das Glied des Mannes und werde auch gerne von seiner Zunge verführt. :-)
    Ich bin im Himmel! Welcher Mann träumt nicht von so einer SMS ? Okay, da steht nicht »Bastis bestes Stück«. Aber sie teilt mir ihre intimen Gedanken mit. Wenn sich so Auf-Wolke-sieben-Schweben anfühlt, möchte ich da nie wieder weg. Verträumt, leicht geil und ohne Zähneputzen will ich ins Bett. Doch die Realität holt mich wieder ein: Mein Hund muss noch Gassi gehen.
    ***
    Der Wecker klingelt viel zu früh. Mein Hals ist schleimig und verklebt. Ob der Marlboro-Mann sich morgens

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