Freak Like Me (German Edition)
was gestern Abend geschehen war. Was ich getan hatte. Mit einem leisen Fluch rollte ich mich auf den Bauch und steckte meinen Kopf unter ein Kissen, damit mein Geschrei nicht zu hören war. Meine Mutter war wahrscheinlich wach, doch von meinem Gefühlschaos musste sie nun wirklich vorerst nichts wissen.
Tief atmete ich durch, wagte einen Blick auf meine Uhr. Es war schon später Nachmittag, sodass ich mich mit einem Stöhnen aufsetzte. Ich konnte nicht den ganzen Tag im Bett liegen, sonst würde meiner Mutter denken, dass etwas passiert wäre. Was ja leider auch der Fall war. Schnell stand ich auf und schnappte mir etwas zum Anziehen, um unter die Dusche zu kommen und diesen Gedanken zu verdrängen.
Mit schweren Schritten trottete ich durch den Flur und vernahm kein Geräusch, was mich sehr wunderte. Normalerweise sang oder summte meine Mutter laut. Ich warf einen kurzen Blick in die Küche und erblickte einen Zettel auf dem stand, dass meine Mutter mit George shoppen gefahren war und erst heute Abend wiederkommen würde. Erleichtert atmete ich aus. Also würde mein liebstes Muttertier mich nicht ausquetschen wie eine Zitrone.
Kurz wanderte mein Blick über den Haufen an Post, der neben dem Zettel lag und ich sah einen einzelnen Brief neben diesem Stapel liegen, auf dem mein Name stand. In ordentlichen, geschwungenen Linien war mein Name drauf geschrieben worden und ich wusste, dass dies nichts Gutes hieß. Vor allem, weil es mein alter Name war. Vorsichtig nahm ich diesen in die Hand und drehte ihn hin und her, doch es stand kein Absender drauf.
Da ich keine Lust auf noch mehr Chaos hatte, legte ich ihn wieder beiseite und beschloss, ihn später zu öffnen. Also dann, wenn ich der Meinung war, dass der Tag nicht noch schlimmer werden könnte.
Trotz der Neugierde machte ich mich auf den Weg in das Badezimmer und stellte mich unter den warmen Wasserstrahl. Ich hoffte, dass meine Gedanken sich wieder ordnen würden und dass der blöde Froschkönig endlich aus meinem Kopf verschwinden würde, doch es gelang mir nicht. Zusätzlich dazu quälte mich die Frage, wer mir geschrieben hatte. Und so landete ich eine halbe Stunde später in der Küche vor dem Brief.
Erneut drehte und wendete ich ihn, suchte nach einem Hinweis, doch ich fand nichts. Der Brief stank schon richtig nach Reichtum und der High Society, sodass ich mir keinerlei Mühe gab, diesen Umschlag vorsichtig zu öffnen. Unsanft riss ich das Papier auf und ein noch edleres Stück davon kam zum Vorschein. Angenervt von dem Geprotze faltete ich den Zettel auseinander und las die wenigen Zeilen.
Sehr geehrte Ann Camberlaine,
wir freuen uns, dass sie am 14.10.12 an dem Cheer-Ball teilnehmen.
Bitte kleiden Sie sich dem Anlass entsprechend und bringen Sie ihre Eintrittskarte mit, um Einlass zu erhalten. Eine weitere liegt bei, um ihnen eine Begleitung zu ermöglichen.
Mit freundlichem Gruß
Die Leitung des Cheer-balls
Ich las diese wenigen Zeilen immer wieder und begriff nur langsam, was dort stand. Jemand hatte mich zu dem Ball eingeladen, auf dem sich die besten Cheerleader aus den USA trafen. Schon öfter hatte ich Einladungen bekommen, doch diese bisher immer abgelehnt. Und nun las ich, dass ich diese Einladung bestätigt haben sollte, obwohl ich keine bekommen hatte?
Mein Blick flog zum Ende des Briefes, auf dem sich eine Telefonnummer befand. Ich griff nach dem Telefon, das auf dem Tisch lag und wählte diese sofort. Wer hatte mich dort angemeldet?! Einen endlos langen Moment dauerte es, bis der Hörer am anderen Ende der Leitung abgenommen wurde und eine sanfte Frauenstimme ertönte.
„Alice Smith, Sie sprechen mit der Leitung des Cheer-balls“, hörte ich eine Frau in einem überfreundlichen Ton sagen.
„Ann Clancy. Ich habe eine Frage…“, setzte ich an.
„Ann wer?“
Mein Blick huschte zu dem Brief und ich verdrehte genervt die Augen, als mir der Fehler bewusst wurde.
„Ann Camberlaine“, murmelte ich.
„Miss Camberlaine! Wie schön, von ihnen zu hören! Ich hoffe, sie sind schon auf dem Weg und tragen ein hübsches Kleid für heute Abend?“, kicherte das Huhn am anderen Ende.
„Heute Abend?“, wiederholte ich ihre Wort verwirrt.
„Heute ist doch der Ball. Wir haben den vierzehnten Oktober!“, quietschte die Frau in einem hohen Ton, der mich fast taub gemacht hätte.
„Das ist heute?“, hörte ich mich flüstern, sprintete zu dem Kalender um zu sehen, dass sie Recht hatte.
Nur am Rande nahm ich wahr, wie die Dame
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