Freak Like Me (German Edition)
seinem Schlafzimmer verschwand. Es würde keine zwei Minuten dauern, da wäre er wieder eingeschlafen. Ich nahm schnell den Haustürschlüssel aus dem Regal, zog die Tür hinter mir zu.
„Kommt gut nach Hause“, verabschiedete ich mich und klatschte mit den Jungs kurz ab. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Ann die Bande kurz umarmte und ihnen nachsah, wie sie die Treppen hinunterstiegen. Schweigend hörten wir sie das Haus verlassen.
„Also dann gute Nacht“, wollte sich der Giftzwerg verabschieden, doch so leicht ließ ich mich heute nicht abwimmeln.
„Ich bring dich noch hoch“, sagte ich und sah, wie ein Lächeln über ihre Lippen huschte. Mit einem Nicken bestätigte sie meine Aussage und ich war froh, dass sie nicht protestierte. Zusammen stiegen wir nach oben, doch keiner wusste, was er sagen sollte. Und so hielten wir vor ihrer Tür.
„Danke fürs nach Hause bringen“, sagte sie schließlich mit einem Schmunzeln, welches ich erwiderte.
„Immer wieder gerne“, antwortete ich und sah, wie sie den Haustürschlüssel aus ihrer Hosentasche nahm und ihn in das Schloss steckte.
„Du hast das Kirschen-Küssen noch nicht beendet“, murmelte ich in die Stille des Treppenhauses, woraufhin die Prinzessin in ihrer Bewegung innehielt und sich zu mir drehte.
„Und eine Regel besagt, dass man das zu Ende spielen muss“, fuhr ich mit dem Quatsch fort, betete, dass ich es nicht bereuen würde. Nervös biss sie sich auf ihre Lippe, blickte kurz auf das Treppengeländer und ließ den Haustürschlüssel in der Tür stecken.
„Muss ich, oder hast du dir die Regel gerade ausgedacht?“, fragte sie flüsternd und fixierte mich mit ihren grünen Augen.
„Tut das was zur Sache?“, antwortete ich und hielt dem Blick stand. Einen kurzen Moment stand sie einfach nur dort und schaute mich an. Ich konnte die kleinen Fältchen entdecken, die sich auf ihrer Stirn bildeten. Als würde sie eine hochkomplexe mathematische Gleichung lösen, konzentrierte sie sich auf mein Gesicht. Und dann landete ihre Hand mit voller Wucht auf meiner Wange. Mein Kopf flog ein Stück zur Seite und fassungslos fuhr meine Hand zu der Stelle, an der ihre Hand auf meine Haut getroffen war. Ungläubig wandte ich meinen Kopf zu ihrem, versuchte diesen bitteren Geschmack der Enttäuschung von meiner Zunge zu bekommen. Doch bevor ich ein Wort von mir geben konnte, hatten sich ihre Hände in meinen Nacken gelegt und sie zog mich zu sich runter. Ihre heißen Lippen trafen auf meine und der Schmerz, den ich eben noch verspürt hatte, war augenblicklich verflogen.
Ihre Hände strichen sanft über meinen Nacken, woraufhin ich eine Gänsehaut bekam. Überrumpelt legte ich meine Arme um sie, zog sie näher an mich heran und verlangte Einlass in ihren Mund. Dieses eine Mal wollte ich noch das krasse Kribbeln genießen, das ich in jenem Moment verspürte. Ich schwor mir, dass es das letzte Mal sein würde. Danach würde ich keinen einzigen Gedanken mehr an sie verschwenden oder an das, was sie tat. Ich merkte, wie sie ihren Mund leicht öffnete und unsere Zungen trafen aufeinander. Meine Hand wanderte ihren Rücken hinauf, ich spürte unter meiner Hand die Umrisse ihres BH’s. Wie es wohl wäre, wenn ich ihn einfach öffnen würde? Viel zu schnell löste sie sich wieder von mir, vertiefte den Kuss nicht weiter, der mir so den Atem geraubt hatte.
„Ich kann dich gut leiden, Jason, aber du bist und bleibst ein Arschloch“, hörte ich sie atemlos sagen, ehe sie sich aus meiner Umarmung befreite und in die Wohnung verschwand.
Ich fühlte mich wie in einer Achterbahn. Sie mochte mich, hielt mich aber für ein Arschloch? Ich konzentrierte mich auf dieses verrückte Gefühl in meinem Magen, dass mich völlig aus der Bahn warf. Ich hatte so etwas schon mal gespürt, aber bei weitem nicht so extrem und schon gar nicht so intensiv. Das letzte Mal hatte ich so ein ähnliches Gefühl gehabt, als Isabella zum ersten Mal mit mir geredet hatte. Mutlos stütze ich mich gegen das Treppengeländer und blickte schockiert auf die Tür, die sich soeben vor meiner Nase geschlossen hatte. Die Erkenntnis traf mich knallhart, als würde ein Laster mich überfahren. Ich war verliebt. Und zwar in keine andere Person als in Ann. Das einzige Mädchen, das mir gefährlich werden konnte.
„Scheiße“, murmelte ich.
Wenn Ratten und Frösche sich gegen einen verschwören, hat man keine Chance
Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke. Mir wurde langsam wieder bewusst,
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