Freak Like Me (German Edition)
den Blick auf das Mädchen, das alles hatte. Stattdessen erblickte ich einen kurzen Moment mein Spiegelbild. Mit zerzausten, feuchten Haaren und verschmierter Schminke starrte ich mich selber an.
„Prinzessin?“, holte mich sanft eine Stimme zurück, sodass ich meinen Blick von dieser perfekten Frau lösen konnte.
„Sie ist die Prinzessin, nicht ich“, antwortete ich leise und wendete den aufgetakelten Menschen meinen Rücken zu, doch wagte es nicht, Jason in die Augen zu schauen. Ich spürte, wie mein Kinn sanft angehoben wurde und mich der starke Quarterback zwang, in seine Augen zu schauen. Sanft strich er mir eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte mich an.
„Komischerweise sehe ich gerade nur eine Prinzessin, und die steht direkt vor mir“, flüsterte er, trieb mir ein kleines Lächeln auf die Lippen und ich spürte, wie dieses verrückte Kribbeln in meinem Magen wieder losging.
„Ann?“ Die vertraute Stimme, die ich sehr lange nicht mehr gehört hatte, ließ mich herumwirbeln und diesen wunderschönen Jungen vergessen, der dabei war, mir das Herz zu stehlen.
„Grace?“, hörte ich mich mit brüchiger Stimme fragen, als ich eine schwarzhaarige junge Frau entdeckte, die sehr elegant gekleidet war.
„Ich glaub es nicht!“, brüllte sie, stürmte auf mich zu und schloss mich in eine feste Umarmung
„Was machst du hier?!“, fragte ich lachend und musterte sie in ihrem schwarzen Etuikleid.
„Ich habe eine Einladung bekommen, wegen Lily“, antwortete sie, doch ich sah durch ihre Maske hindurch die Trauer. „Sie wollen wieder auf die Magersucht aufmerksam machen und haben mich deswegen gefragt, ob ich vorbei kommen möchte.“ Ihre Stimme war leise geworden und ich hatte das Gefühl, als würde ihr Schmerz auf mich übertragen werden. Ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, was sie sanft erwiderte. „Aber erzähl du mir lieber, was du hier machst. Ich glaube nicht, dass du hier bist, um mit Natalie Freundschaft zu schließen.“
„Es hat sich also rumgesprochen?“, murrte ich grimmig und wendete den Blick ab.
„Ja, aber was hältst du davon, wenn wir uns irgendwo reinsetzen und du mir ein wenig erzählst, was bei dir los war?“
„Willst du nicht auf den Cheer-Ball?“, hörte ich mich fragen.
„Lass mich überlegen. Ich habe die Wahl zwischen dir und einer Menge an Zicken, die sich für Göttinnen halten. Eine Entscheidung zu treffen ist da nun wirklich nicht schwer“, lachte sie und boxte mir gegen die Schulter, als ihr Blick zu Jason flog, der das ganze Spektakel bisher neugierig beobachtet hatte.
„Magst du mir nicht deinen neuen Freund vorstellen? Also, mal so unter uns. Er sieht besser aus als Cole“, kicherte Grace.
„Oh wir sind nicht zusammen!“, wehrte ich schnell ab, erntete dafür einen verdächtigen Blick von der großen Schwester der verstorbenen Magersüchtigen.
„Grace, das ist Jason. Jason, Grace“, stellte ich sie einander vor, woraufhin Jason seine Hand der Schwarzhaarigen reichte, die ihm einen abschätzenden Blick zuwarf. Jason schenkte der jungen Frau ein charmantes Lächeln, was mich ein wenig ärgerte, weil er sonst nur mich so anlächelte. Das war also im Grunde meins. Es gehörte mir!
„Ann?“ Ich riss mich aus meinen Gedanken und betrachtete die Schwarzhaarige, wie sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.
„Gehen wir ins
Jack’s
?“
„Solange wir nicht wieder mit dem Barkeeper um die Wette trinken, klar“, antwortete ich, woraufhin Grace anfing zu grinsen. Und dann wusste man, dass man sich in Acht nehmen sollte.
„Sie hat einen Reporter auf dich angesetzt?!“, entfuhr es Grace ungläubig und sie ließ von ihrem Cocktail ab. „Das hätte ich ihr nie zugetraut“, murmelte die Schwarzhaarige und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich traue ihr mittlerweile alles zu“, knurrte ich ungewollt böse und starrte meinen, Sex On The Beach wütend an, obwohl er keinerlei Schuld hatte.
„Und was ist dein Plan?“
„Ihr Plan?“, mischte sich mein verruchter Begleiter ein und schaute mich erwartungsvoll an.
„Kleiner, wenn du Ann kennst, dann weißt du genau, dass sie nichts auf sich sitzen lässt“, erklärte die taffe Dame dem Froschkönig.
„Dass ich nichts auf mir sitzen lasse, weiß er, glaub ich, sehr gut. Hat’s schon öfters am eigenen Leib erfahren“, flüsterte ich schuldbewusst und konzentrierte mich schnell auf meinen Cocktail, um etwas zu trinken.
„Was hat die Bürste
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