Freak Like Me (German Edition)
gesagt. Die Narbe zieht eher Jungs an, als dass sie sie verschreckt. Weißt du, auch Jungs stehen auf böse Mädchen“, sagte er mit einem kleinen Zwinkern und stand auf.
„Willst du auch noch was trinken?“ Ich beantwortete seine Frage sprachlos mit einem Nicken, worauf er sich davon machte. Er hatte es geschafft. Das, was mir seit langem nicht mehr passiert war, war eingetreten. Jemand hatte mich meiner Sprache durch seine Worte beraubt. Ich hatte immer noch Herzrasen, war glücklich, dass er einen Moment weg war und ich meinen Gedanken nachhängen konnte. Zuerst sollte sich jedoch mein Herzschlag beruhigen, sonst hätte ich nicht mehr lange zu leben.
Mittlerweile war ich mir nicht mehr so sicher, dass ich das Spiel besser spielte als Jason. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich am verlor. Oder war das Spiel bereits zu Ende? Was spielten wir eigentlich? Ich war ahnungslos und doch wusste ich eins: Der Froschkönig wurde immer gefährlicher und würde irgendwann noch meinen Tod bedeuten. Zumindest, wenn mein Herz weiterhin so schlagen würde.
Ich will mir nicht noch mehr Sorgen um dich machen müssen als ohnehin schon.
„Ann, was machst du da alleine? Komm rein. Hier erfrierst du doch“, hörte ich Grace rufen und drehte mich um. Die Tänzerin stand in der Terrassentür und rieb sich die Arme, die von einer Gänsehaut überzogen waren.
„Ich komme ja schon“, murmelte ich leise, hielt allerdings nach Jason Ausschau. Ich wollte nicht, dass er dachte, ich wäre einfach so abgehauen. Ein wenig umständlich, damit man mir nicht unter den Rock gucken konnte, stand ich auf und ging zu der jungen Frau.
„Dein Liebster ist mit Danny in der Küche“, kicherte meine angetrunkene Freundin, als sie meinen suchenden Blick bemerkte und ich konnte eine leichte Röte nicht unterdrücken.
„Er ist nicht mein Liebster“, knurrte ich böse.
„Wer ist nicht dein Liebster?“ Ich wirbelte herum, sah Jason, der mich fragend ansah. Meine Zunge war immer noch ein wenig gelähmt. Zumindest wenn er in der Nähe war, und so stand ich da wie in einem blöden Teeniefilm, starte den Schulschwarm an und bekam kein Wort raus. Klischee pur.
„Was steht ihr hier so dumm rum?“, mischte sich nun Rotkäppchen ein und legte lässig einen Arm um Jasons Schulter, um nicht umzukippen. Anscheinend hatte er auch ordentlich getankt.
„Frag das die beiden. Obwohl ich glaube, Ann hat heute irgendwie ihre Sprache verschluckt“, sagte meine Freundin nachdenklich und musterte mich wie eine schwer Erkrankte.
„Kann nicht sein!“, lallte Danny und sein Blick wanderte zu mir.
„Hör nicht auf das tanzende Frettchen, Rotkäppchen. Dem ist der Alkohol zu Kopf gestiegen“, brachte ich hervor, allerdings war es nicht ganz so einfach, wie es klang.
„Ich bin also ein tanzendes Frettchen? Was willst du eigentlich, Regenbogenfisch?“, forderte mich Grace heraus.
„Wieso ist sie ein Regenbogenfisch?“
„Mir fiel nichts Besseres ein, das bunt ist“, löste die Schwarzhaarige lachend das Rätsel und steuerte die leer gewordenen Sitzgelegenheiten an.
„Ich steh auf das verrückte Frettchen“, hörte ich Danny sagen, was mich nur dazu brachte, die Augen zu verdrehen.
„Meine Güte, dann geh doch ran! Deine Geilheit geht mir langsam auf den Keks“, schnaubte Jason und irgendwie musste ich ihm Recht geben. Grace verhielt sich auch nicht so, als wäre sie besonders abgeneigt. Die Tatsache, dass sie wusste, dass Danny wahrscheinlich Interesse hatte, machte mich ein wenig neidisch. Immerhin hatte ich immer noch dieses Durcheinander mit Jason.
„Dasselbe könnte ich zu dir sagen“, sagte Danny leise, doch ich hörte es trotzdem. Ich sah, wie das Rotkäppchen die Augenbrauen ein Stück nach oben zog, ehe der Froschkönig ihm einen Schubs verpasste.
„Lauf schon zu deinem Frettchen“, murrte er.
„Was hat er damit gemeint?“, wollte ich wissen, weil es sich so anhörte, als wäre Jason hinter irgendeiner her. Das würde immerhin auch erklären, wieso er zu dieser Versteigerung erschienen war und mich Zack abgekauft hatte. Die, die er gewollt hatte, war schon weg gewesen.
„Männersache“, gab er mir grummelnd zu verstehen und drückte mir ein Wasser in die Hand. Ich nickte kurz und beschloss, mich dann zu Danny und Grace zu gesellen. Diese plötzliche Erkenntnis, dass er hinter einer hübschen, jungen Frau her war, setzte mir irgendwie zu. Aber hatte ich was anderes erwartet? Es war Jason. Player, Aufreißer und
Weitere Kostenlose Bücher