Freak Like Me (German Edition)
strahlend, doch ich ließ mich nur murrend in eine Ecke fallen. Möglichst weit von dem Froschkönig entfernt. Doch leider neben Danny, dem wahrscheinlich nichts entgehen würde. Der Kerl war einfach zu aufgeweckt! Vielleicht hätte ich Baldrian mitnehmen und es ihm in seine Cola mischen sollen. Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und beobachtete Gwen und Mike, wie sich sich verstohlene, verliebte Blicke zuwarfen. Diese Welt war doch wirklich zum Kotzen.
„Kommt ihr am Samstag zu dem Footballspiel?“, hörte ich das Rotkäppchen neben mir fragen.
„Klar!“, rief Gwen begeistert aus und strich unbemerkt über Mikes Hand. Mir hingegen entging die Geste nicht und das Gefühl, mich übergeben zu müssen, wurde stärker.
„Und du?“ Ich hob meinen Kopf, sah die erwartungsvollen Gesichter der Disneyclique, nur Jason würdigte mich keines Blickes.
„Weiß noch nicht“, murmelte ich kleinlaut und fand meine Fingernägel auf einmal sehr interessant. Ich meine, mir war nie aufgefallen, dass mein durchsichtiger Nagellack so schön schimmerte. Und meine geraden Finger hatte ich auch nie so ausgiebig betrachtet wie in diesem Moment.
„Komm schon, Ann. Das wird bestimmt super. Wir können auch zusammen auf der Tribüne sitzen“, schlug Rumpelstilzchen vor und rückte seine Brille zurecht. Ich zuckte als Antwort mit den Achseln.
„Sie ist heute ein wenig schlecht gelaunt, weil…“ Ein bitterböser Blick, den ich auf Gwen feuerte, brachte sie zu verstummen.
„Ich glaube, wir gehen lieber aus dem Schussfeld“, sagte Rapunzel und bot Gwen die Hand an.
„Wir sind dann mal in der Bücherei.“
„Ich komme mit. Ich brauche noch ein Buch über Quantenphysik“, schloss Zack sich den beiden an, die darüber nicht besonders erfreut zu sein schien. Kein Wunder. Ich wusste, was die beiden vorhatten.
„Bis später“, hörte ich Danny sagen. Ich beobachtete, wie die Drei die Tribüne herunterstiegen und sich quer über den Sportplatz Richtung Bibliothek bewegten.
„Da wir nun unter uns sind…“ Danny drehte sich um, sodass er Jason und mich im Blick hatte.
„Was ist mit euch los? Ihr streitet nicht, seid aber auch keine besten Freunde. Habt ihr miteinander geschlafen?“, fragte das Rotkäppchen mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Nein!“, entfuhr es mir und Jason gleichzeitig, woraufhin wir uns flüchtig anblickten.
„Also doch.“
„Wenn ich nein sage, dann meine ich nein“, zischte der Froschkönig mit einem bösen Gesichtsausdruck.
„Was ist dann euer Problem? Ich meine, mit euren Stimmungsschwankungen habe ich mich abgefunden, aber die Show, die ihr mir jetzt bietet, ist ganz neu“, erklärte Danny und schaute mich und Jason abwartend an.
„Ich hab einen Blackout“, gab ich leise zu.
„Und weiter?“, bohrte er nach und ich hätte ihm am liebsten die Cappy ins Maul gestopft.
„Ich habe mich vor Jason ausgezogen und ihn danach geküsst. Alles, was danach war, weiß ich nicht mehr“, zischte ich und versuchte die aufsteigende Röte zu verhindern.
„Du hast dich vor ihm ausgezogen?“, hörte ich ihn ungläubig sagen, doch ich mied seinen Blick.
„Und du kannst dich nicht dran erinnern, wie Jason dich flachgelegt hat?“
„Ich hab sie nicht gevögelt“, fuhr Jason wütend dazwischen.
„Willst du mir gerade echt erzählen, dass sie halbnackt vor dir stand, dich geküsst hat und du sie abserviert hast?“, wandte sich das Rotkäppchen ungläubig an den Froschkönig.
„Genau das will ich damit sagen. Ja“, kam es ruppig von dem Typen mit den schwarzen Haaren.
„Ich wusste schon immer, dass du einen an der Waffel hast, aber dass du so bescheuert bist eine wie Ann abzuschießen, damit habe ich beim besten Willen nicht gerechnet.“
„Hallo? Ich bin auch noch hier. Eure Männergespräche könnt ihr führen, wenn ihr unter euch seid“, knurrte ich.
„Und ihr macht echt so einen Aufstand, wegen einem verdammten Kuss?! Es war nur ein Kuss“, amüsierte sich Danny, woraufhin Jason ihm das Cappy ins Gesicht zog.
„Verzieh dich“, wies er Rotkäppchen an, der schützend die Hände hob und sich verdrückte. Mit einem Stöhnen ließ Jason sich neben mir nieder und zusammen schauten wir dem lachenden Danny nach.
„Sorry. Er ist manchmal etwas zu offen.“
„Schon gut. Irgendwie hat er ja recht“, gab ich zu meiner Verwunderung zu.
„Ja. Es war nur ein Kuss“, stimmte Jason nachdenklich zu. „Und ein schlechter noch dazu“, fügte er ungeniert zu, was mich dazu
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