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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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murmelte ich, doch Jason schien nicht zu wissen, wovon ich redete.
    „Keine Ahnung, was du meinst. Es war dunkel und wir waren beide nicht nüchtern“, erklärte er. Erleichtert atmete ich aus. Und fasste mir mit den Händen in die Haare. Er hatte es nicht gesehen. Das war schon mal etwas. Und es war nichts passiert, außer, dass ich ihn geküsst hatte. Wie eine notgeile Kuh.
    „Mist“, murmelte ich und kniff meine Augen zusammen. Ausgerechnet Jason. Wenn er es gesehen hätte, wäre ich ins Kreuzverhör genommen worden. Was war ich eigentlich für ein blödes Stachelschwein?! Ich konnte mich in dieser Stadt nicht einfach ausziehen! Das war in New York gegangen, weil man mich dort kannte und auch die Geschichte, aber hier nicht. Nicht in diesem Kaff, in dem jeder jeden kannte. Ich wollte gar nicht dran denken, was das für ein Chaos gegeben hätte!
    „Was hätte ich denn sehen sollen?“ Der Froschkönig riss mich aus meinen vorwurfsvollen Gedanken. Und ein wenig irritiert starrte ich ihn an. Wollte er jetzt wirklich wissen, von was ich sprach? Ich brauchte ganz schnell eine Ausrede. Und zwar sofort!
    „Das ich meinen BH ausstopfe“, kam es ohne zu überlegen über meine Lippen.
    „Du stopfst deine BH’s aus?“, wiederholte er verwundert. Stumm nickte ich. Ja, es war eine bescheuerte Ausrede, aber mein derzeitiger Zustand ließ mich nichts Kreativeres hervorbringen. Und alles war besser, als wenn er die Wahrheit kennen würde. Wenn er sie gesehen hätte.
    „Ist mir noch nie aufgefallen. Sieht eigentlich immer normal aus“, antwortete er entspannt, doch mir entging das Nachdenkliche in seinen Augen nicht.
    „Alles okay?“, fragte ich mit einem kleinen Räuspern nach.
    „Klar. Ich hab nur noch was zu erledigen“, murmelte er und verschwand aus dem Zimmer, wofür ich ehrlich gesagt ziemlich dankbar war. Jetzt konnte ich mich unter meinem Kissen vergraben, über meine Schandtaten nachdenken und mir Vorwürfe wegen meines Leichtsinns machen. Hoffentlich würden die Kopfschmerzen bald verschwinden. Ehrlich gesagt, konnte ich nicht fassen, dass ich mich an Jason rangeschmissen hatte. Das beunruhigte mich ziemlich. Schließlich fand ich ihn nicht besonders attraktiv. Oder? Gestern Abend war er das gewesen, aber das lag an dem Alkohol.
    „Verflixter Frosch“, fluchte ich und presste mir das Kissen fester auf die Ohren. Das Schicksal schien es nicht gut mit mir zu meinen.
     
    „Bist du noch gut nach Hause gekommen?“, ertönte die muntere Stimme des Paradiesvogels neben mir.
    „Frag nicht“, grummelte ich schlecht gelaunt als Antwort. Gwen ließ sich entspannt auf den Platz neben mir fallen und legte ihre regenbogenfarbene Tasche auf den Tisch.
    „Schlecht geschlafen?“
    „Unter anderem“, gab ich zu und kritzelte sinnlose Zeichen auf meinen Collegeblock. Seelenruhig und gut gelaunt, wie ein Faultier, dass gerade Fressen bekommen hatte, packte sie ihre Bücher aus.
    „Wow. Du hast wohl Pessimismus mit einem Hauch von mieser Montagslaune gefrühstückt“, sagte sie abschätzig und musterte mich.
    „Ich wünschte, das hätte ich“, stöhnte ich und knallte den Stift auf meinen Block.
    „Was ist denn das Problem?“
    „Ich hatte einen Blackout“, flüsterte ich, nachdem ich mich versichert hatte, dass der Rest des Kurses auf andere Sachen konzentriert war.
    „Von vorgestern?“ Mit einem stummen Nicken beantwortete ich ihre Frage, doch sie schien nicht zu verstehen, was mein Problem war. Wie auch. Sie wusste nicht, was passiert war.
    „Ich kann mich noch an alles erinnern, bis an die Stelle, an der ich Jason geküsst habe. Alles was danach passiert ist, ist weg“, erklärte ich leise und eindringlich.
    „Du hast ihn geküsst?!“, sagte Gwen lautstark, woraufhin sich ein paar Leute zu uns umdrehten. Ich verpasste ihr einen leichten Schlag gegen die Schulter und strafte sie mit einem bösen Blick.
    „Ja. Und ich hab mir mein Shirt ausgezogen. Aber ich habe keine Ahnung, was passiert sein könnte. Das setzt mir ein wenig zu“, erklärte ich murrend.
    „Ich wusste gar nicht, dass du so dreckig bist, Ann Clancy“, kicherte Gwen. „Also ich darf zusammenfassen: du hast dein Shirt ausgezogen, ihn geküsst und das ist deinem volltrunkenen Zustand?“ Die Zusammenfassung hörte sich ziemlich billig und mies an, doch es stimmte, was sie sagte. Aber warum zum Teufel, hörte sich so was aus den Mündern anderer Leute immer so Scheiße an?!
    „Laut Jason ist nichts passiert“, fügte ich hinzu.

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