Freak Like Me (German Edition)
verschworen. Ich korrigierte mich: Ex-beste Freundin. Wieso sie? Ich vergaß. Sie ist die Leaderin. Das Miststück hatte meinen Platz bekommen, nachdem ich aufgehört hatte. Mir sollte das gehören, was sie hatte, denn ich war soviel besser als sie. Und trotzdem war sie diejenige, die die Anerkennung und Beachtung genoss. Ich war das kleine Stück, das neben ihr hergelaufen war. Nichts Besonderes. Doch. Ich war etwas Besonderes. Etwas Spezielles, an das sich keiner ran traute. Und wenn sich jemand traute, dann nahm Natalie ihn mir weg. Wieso hatte ich es früher nie bemerkt? War ich zu dumm? Zu naiv? Wahrscheinlich.
„Ist alles okay?“ Ich blickte auf, sah Jason, der vor seinem Bett stand und mich fragend anschaute. Ob alles okay war? Nein. Absolut gar nichts war okay. Ich hatte das Gefühl, nichts wert zu sein. Wer wollte auch schon etwas mit einem Freak zutun haben. Einem Mädchen, das ehemalige Cheerleaderin war, das Physik liebte, ihr Aussehen verändert hatte und…
Ich sog scharf Luft ein, verdrängte die Bilder des Krankenhauses und richtete meinen Blick auf den Froschkönig, der auf einmal besorgt aussah. Er sah nicht nur besorgt aus, sondern auch gut. Verboten gut, wie er in seinem weißen T-Shirt und der engen schwarzen Jeans vor mir stand. Das Haar war sexy verstrubbelt und es sah so aus, als wäre er eben aufgestanden. Die Augen waren vom Alkohol leicht glasig, doch er war noch zurechnungsfähig. Dass das Zimmer im Dunkeln lag, trug dazu bei, dass er noch verruchter aussah.
„Nein. Es ist nicht alles okay“, beantwortete ich ehrlich seine Frage.
„Was ist…?“, fing er an, doch ich hatte bereits mein T-Shirt ausgezogen und stand nur noch im schwarzen Spitzen-BH vor ihm.
„Ann? Was wird das?“, fragte er, und ein Hauch von Unsicherheit schwang in seiner Stimme mit. Ich ließ das T-Shirt auf den Boden fallen und ging auf den gutaussehenden Typen zu, der mich verwirrt anschaute.
„Zeig mir, dass ich begehrenswert bin“, flüsterte ich, ehe ich meine Lippen auf seine legte.
Meine Hände umfassten seinen Nacken, sorgten dafür, dass er sich dem Kuss nicht entziehen konnte. Tausend kleiner Stromschläge jagten durch meinen Körper, verstärkten die Wirkung des Alkohols. Ich schmeckte den Tequlia. Seinen Geruch sog ich ein wie eine Droge und gab mich meinen Trieben hin. Ich wollte mehr. Ich wollte diesen Jungen. Er war nicht mehr der Froschkönig oder der Footballer. Er war einfach nur Jason, der nett zu mir gewesen war. Begierig öffnete ich meinen Mund, verlangte Einlass, den er mir verwehrte. Ich spürte, wie seine Hände sich auf meine Hüften legten und er mich sanft von sich weg drückte, doch er schaffte es nicht. Er würde es auch nicht schaffen, ich würde ihn dazu bekommen, dass er nachgab. Meine Zunge strich sanft über seine Lippen, befeuchtete diese, während ich ihn weiterhin wie einen Rettungsring umklammerte. Ich musste nur lange genug durchhalten, dann würde er nachgeben. Das wusste ich genau. Und das war auch das letzte, an das ich mich erinnern konnte.
Scheiß Alkohol. Verdammter Blackout.
Keine schlechte Vorstellung…
Ganz langsam öffnete ich meine Augen, spürte die angenehme Decke und den Hammer, der auf meinen Kopf schlug. Das war wirklich kein angenehmes erwachen. Ganz langsam setzte ich mich auf und hielt mir mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf.
„Hier“, sagte die vertraute Stimme von Jason, woraufhin der Hammer erneut auf meinen Schädel einschlug.
„Danke“, murmelte ich, nahm die Aspirin und das Wasser entgegen, das er mir anbot.
Ich steckte die Wundermedizin in meinen Mund und kippte das Wasser nach. Mir war gar nicht bewusst gewesen, wie durstig ich war. Langsam versuchte ich mich an gestern Abend zu erinnern. An das, was passiert war. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass ich mich nur bis an eine Stelle erinnern konnte. Ich hatte ihn geküsst. Den Froschkönig, der neben mir auf der Couch saß.
„Haben wir…?“, fragte ich und war auf alles vorbereitet.
„Nein. Ich hab dich ins Bett getragen und kaum warst du in der Waagerechten, bist du ins Nimmerland gesackt.“ Erleichtert atmete ich aus, versuchte mich weiter zu erinnern. Und dann war es da. Diese eine Szene. Ich riss meine Augen auf. Er hatte mich gesehen. Ich hatte mein Shirt ausgezogen.
„Hast du es gesehen?“, schoss es aus meinem Mund und ich ignorierte den Hammer.
„Was gesehen?“, fragte er nach, wobei seine Augenbrauen sich hochzogen.
„Du weißt schon“,
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