Freak Like Me (German Edition)
befanden, die scheinbar in einer hitzigen Diskussion waren. Automatisch suchte ich nach etwas, was mir dazu verhelfen würde, die Aufmerksamkeit der beiden zu erregen. Ich erblickte einen Eimer, der mit Wasser gefüllt war. Er stand neben dem Grill. Wahrscheinlich war er als Vorsichtsmaßnahme aufgestellt worden. Ohne einen weiteren Gedanken an die anderen Möglichkeiten zu verschwenden, schnappte ich mir den randvollen Eimer und ging auf die Jungs zu.
„Hör auf, so einen Mist zu erzählen!“, wies das Rotkäppchen den Froschkönig an.
„Ich erzähle keinen Mist! Ich finde nur, dass sie nicht wie eine Schlampe da stehen sollte. Immerhin hast du sie geküsst. Und freiwillig hätte sie das nie getan!“, gab Jason gereizt zurück, woraufhin Danny einen Lacher ausstieß.
„Woher willst du wissen, was sie freiwillig tun würde und was nicht?!“
„Jungs!“, brüllte ich dazwischen, um den Herrschaften wenigstens eine Chance zu geben, nicht nass zu werden.
„Ich bin nicht dämlich, Jay!“, knurrte der Junge mit der roten Cappy und machte einen Schritt auf Jason zu, der keinen Schritt zurückwich.
„Ich sagte doch, dass…“ Weiter kam Jason nicht, denn ich hatte ausgeholt und das Wasser im hohen Bogen über die beiden verteilt. Großzügig natürlich. Ich war ja kein Geizhals. Beide stießen einen lauten Fluch aus und hielten mitten in der Bewegung inne. Langsam richteten sie ihre Augen auf mich. Ich ließ den Eimer fallen, ging auf Danny zu und bevor er etwas sagen konnte, landete meine Hand auf seiner Wange. Sein Kopf flog zur Seite und ich sah, wie seine Hand zu seiner nun roten Wange wanderte.
„Küss mich nie, absolut nie, ohne meine Erlaubnis. Ansonsten muss ich deine Eier das nächste Mal abschneiden und mir daraus ein Omelett machen. Wenn auch nur ein kleines“, hörte ich mich kühl sagen.
„Verdammt. Die kann wirklich austeilen“ murmelte das Rotkäppchen zum Froschkönig, der nur wissend mit den Achseln zuckte.
„Kröte.“ Ich blickte den Schwarzhaarigen böse an und wies mit ausgestrecktem Arm auf das offene Gartentor.
„Ich soll gehen? Aber…“, fragte er mich ungläubig.
„Wir gehen“, fuhr ich dazwischen, woraufhin er einen irritierten Blick zu Danny warf, der dieselbe Reaktion zeigte wie er selbst zuvor. Jason vergrub die Hände in seiner Hosentasche und verließ ohne ein Widerwort den Garten. Ich schlenderte hinter ihm her und legte mir passende Worte zurecht, um ihn zu fragen, wieso er sich so mit seinem besten Freund in die Haare bekommen hatte.
„Ich will nicht, dass du wie eine billige Kuh dastehst.“
„Was?“, kam es über meine Lippen.
„Er denkt, du wärst wie jede Andere, weil wir was hatten. Du bist aber nicht so wie die, die ich kenne. Ich dachte, Danny hätte das verstanden“, erklärte er, während sein Blick starr auf dem Boden vor ihn gerichtet war. Ich musterte ihn verwirrt. Hatte er mich gerade allen Ernstes beschützen wollen? Vor einem schlechten Ruf?
„Jason, du musst nicht auf mich aufpassen wie auf ein kleines Kind. Ich werde mit solchen Trotteln wie Danny schon alleine fertig.“
„Er wird sich sowieso bei dir entschuldigen, sobald er wieder nüchtern ist“, murmelte der Froschkönig.
„Also Montag?“, versuchte ich mit einem kleinen Scherz diese Ernsthaftigkeit aus Jasons Gesicht zu vertreiben. Und es gelang mir. Es war kaum wahrzunehmen, doch es huschte über seine Lippen. Ganz kurz, nur einen Wimpernschlag war es zu sehen.
„Ja. Montag“, bestätigte er. Weiterhin war sein Blick auf seine Füße gerichtet, die er voreinander setzte. Ich riss meine Augen von dem hübschen Jungen los und blickte in den Sternenhimmel, an den ich mich immer noch nicht gewöhnt hatte.
„Wieso hast du dich das letzte Mal mit ihm gestritten? Du weißt schon, wofür du mir die Schuld gegeben hast.“ Meine Gedanken flogen zurück zu unserem Streit, als mein Vater aufgetaucht war. Ich erinnerte mich an das wohlige Gefühl, als Jason mich in seinen Armen hielt und mich tröstete. Verdammt, das war nicht richtig so!
„Wegen dir.“
„Was?“ Geschockt sah ich den Froschkönig an, der nun dieses bezaubernde Lächeln auf seinen Lippen hatte.
„Danny fand es nicht so toll, dass ich dich angelogen habe, was diese Nacht anging“, murmelte er mit einem entschuldigenden Ausdruck in den Augen.
„Es war auch nicht besonders nett“, tadelte ich ihn mit erhobenem Zeigefinger, aber so, dass er den Scherz heraushörte. Ihn schien es ziemlich mitzunehmen,
Weitere Kostenlose Bücher