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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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den Kuss erwidert, so wie ich es gewollt hatte. Das hieß aber auch, dass er
es
eventuell doch gesehen hat.
    „Ann! Warte!“, brüllte Rumpelstilzchen, doch da war ich schon auf dem Weg zu den Umkleiden. Ich riss die Tür auf, hörte ein paar erschrockene Rufe und Pfiffe, doch meine Aufmerksamkeit lag auf Jason, der nur in Jeans da stand. Die anderen Typen ignorierend, stampfte ich direkt auf Jason zu, nahm seine Hand und zog ihn mit aus dem Raum.
    „Ann?...“, hörte ich Jason verwirrt sagen, doch ich ignorierte es. Unter lauten Rufen, die aus zweideutigen Sätzen bestanden, zerrte ich den Footballer aus der Kabine. Ich war sauer. Stocksauer. Ich dirigierte ihn in eine Besenkammer. Dort würden die Fans uns nicht finden und ich könnte ihn in Ruhe zur Sau machen. Voller Wucht knallte ich die Tür zu und zog an einer Schnur, woraufhin eine kleine Lampe den Abstellraum erleuchtete.
    „Wieso hast du mich angelogen?“, zischte ich und deutete anklagend mit dem Zeigefinger auf seine durchtrainierte Brust.
    „Wann habe ich dich angelogen?“
    „Du hast gesagt, dass wir nicht rumgemacht haben“, sagte ich leicht gereizt, kniff meine Augen zusammen. Einen Moment schaute Jason verwirrt drein, ehe er sich genervt gegen die Stirn schlug.
    „Wer hat’s dir erzählt? Es war Zack, oder? Dieser kleine…“
    „Du lässt ihn in Ruhe!“, zischte ich erneut.
    „Was ist passiert?“, fuhr ich fort, fixierte den Jungen mit den bläulich schimmernden Haaren.
    „Was soll passiert sein? Wir haben rumgemacht. Ein bisschen gefummelt. Mehr nicht“, erklärte er, hielt meinem Blick stand.
    „Und du hältst es nicht für nötig, mir zu sagen, was passiert ist?!“
    „Ich wollte dir nur eine Peinlichkeit ersparen“, brüllte er nun aufgebracht. Plötzlich wurde die Tür zu der kleinen Besenkammer aufgerissen und Danny schaute uns genervt an.
    „Könntet ihr eure Ehekrise bitte auf später verlegen? Wir haben ein Spiel!“
    „Nein!“, erwiderten Jason und ich im Chor, wobei wir beide gleichzeitig die Tür zuzogen. Seine Hand berührte einen kurzen Moment meine und ich spürte dieses angenehme Kribbeln im Bauch. Das war bestimmt ein elektrischer Schlag gewesen. Die Tür und so. Mein Blick wanderte wieder anklagend zum Froschkönig.
    „Ich frage dich noch ein letztes Mal und wehe, du lügst! Hast du
es
gesehen?“ Meine Augen durchbohrten ihn, nahmen jede seiner Regungen wahr. Ich suchte nach einer verräterischen Geste. Doch er fuhr sich nur nervös durchs Haar und stöhnte auf.
    „Ich war betrunken, es war stockdunkel und ich war mit anderen Sachen beschäftigt, als dich mit einer Lupe nach was auch immer abzusuchen!“
    „Wieso hast du mich denn nicht aufgehalten?! Ich war nicht mehr zurechnungsfähig!“, beschwerte ich mich weiter über sein Verhalten, obwohl mir der Gedanke gefiel, dass ich ihn doch rumbekommen hatte.
    Stopp! Es gefiel mir nicht. Ich war sauer! Immerhin hatte er ein hilfloses Mädchen angefasst. Im Grunde war es natürlich mein Verschulden, aber die Tatsache blendete ich einfach mal aus.
    „Du hast dich vor mir ausgezogen und ich war auch nicht mehr nüchtern. Denkst du echt, ich kann so einer Schönheit wie dir widerstehen, wenn sie sich mir halbnackt an den Hals wirft und mich anfleht, ihr zu zeigen, dass sie begehrenswert ist?! Ich bin auch nur ein Mann!“, rechtfertigte er sich, bemerkte erst da meinen verdutzten Gesichtsausdruck.
    „Schönheit?“, murmelte ich verwirrt.
    „Ja. Schönheit. Willst du mich jetzt fertig machen, weil ich dich hübsch finde?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Nein“, murmelte ich peinlich berührt. Hatte er ein so schlechtes Bild von mir? Schüchtern, wirklich schüchtern, senkte ich meinen Blick und versuchte, meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Was war nur mit mir los?!
    „Kommst du nachher mit zu Mike?“ Ich blickte auf, sah erneut den fragenden, doch liebevollen Blick vom Froschkönig.
    „Ich dachte, wir gehen ein Bier trinken und danach kochst du was für mich?“, hörte ich mich nachfragen.
    „Von mir aus auch das“, stimmte er mit einem kleinen Schmunzeln zu. Der Quarterback öffnete die Tür, hielt jedoch noch einmal inne, um mich von oben bis unten zu mustern.
    „Schöne Kette“, sagte er mit einem schelmischen Grinsen und deutete mit einem kleinen Nicken auf das Medaillon, das ich trug.
    „Geh das Spiel gewinnen!“, überging ich das Kompliment. Er drehte sich um, verschwand im Gang und die Besenkammertür schlug zu.

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