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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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verschwand und mich keines Blickes würdigte. An meinem großen Tag war ich nicht wichtig genug, als dass er mir Aufmerksamkeit schenken müsste. 
Da wusste ich es. Die perfekte Familie war zerbrochen. Wie oft hatte ich mir nächtelang eingeredet, dass meine Eltern keine Probleme hatten, dass es nur Kleinigkeiten waren, weswegen sie sich stritten? Die perfekte Mutter, die bei jedem der Auftritte von mir umwerfend aussah, sah aus wie ein Häufchen Elend und mein Vater, war gegangen. Einfach so. 
    Die Musik lief weiter, die Leute um mich herum bewegten sich, vollführten ihre Show. Die Show, die falsch war. Ich konnte mich nicht bewegen. Meine Muskeln fühlten sich an wie Blei und ich bekam keine Luft mehr. Wie konnte etwas Perfektes kaputt gehen? Es war immer perfekt gewesen und würde es doch auch immer bleiben, oder? 
Und da rannte ich. Einfach weg. Weg von den Leuten, die erwartungsvoll meine Figuren erwarteten, weg von meinen Eltern, weg vor meiner Aufgabe, vor meinem Leben.
     
    „Du bist weggerannt, als es um deine Zukunft ging? Einfach so? Mitten im Auftritt, während tausende Leute und Kameras dir zuschauten? Krass“, murmelte Jason, der sich verwirrt durchs Haar fuhr.
    „Das findest du schon krass?! Warte ab, bis ich dir den Rest erzählt habe“, murmelte ich grimmig und richtete meinen Blick in den Himmel, ehe ich wieder in den Erinnerungen versank.
     
    Ich machte meine Übungen, turnte, tanzte. Länger als alle anderen trainierte ich, nur um das gut zu machen, was ich verbockt hatte. Den Auftritt. Unseren Auftritt. Die Chance, nach ganz oben zu kommen. Erneut nahm ich Anlauf, vollführte einen dreifachen Flickflack mit einer anschließenden Schraube. Meine Füße kamen sicher auf dem Boden auf und ich stand. So gut wie immer. Nur ohne die Unterstützung meiner Eltern. Die stritten sich und überlegten, wer was aus dem Haus bekommt. Darum bot das Training auch eine nette Abwechslung. Freiheit vom Stress und den unnötigen Gedanken.
    Gerade, als ich einen Handstandüberschlag vollführte, ging das Licht in der Halle aus. Mit einem Stöhnen setzte ich mich kurz auf die Matte. Konnte die Schule sich nicht endlich um neue Sicherungen für die Turnhalle kümmern? Dauernd knallten welche raus. 
Kurz machte ich Pause, trank aus der Wasserflasche und betrachtete den Vollmond, der hoch über der leeren Turnhalle stand, durch das gläserne Dach zu sehen war. Ich mochte die Einsamkeit, die ich verspürte, wenn die anderen das Feld geräumt hatten und ich machen konnte, was ich wollte. Kein Trainer, der Anweisungen gab.
    „
Hallo, Ann“, durchbrach die kühle Stimme die Ruhe der angenehmen und schönen Nacht.
    „
Was macht ihr denn hier?“, hörte ich mich meine Teamkollegen fragen und erhob mich.
    „
Wir wollten dich fragen, was dich auf die Idee bringt, uns hängen zu lassen?“ Der vorwurfsvolle Ton von Ella entging mir nicht.
    „
Es tut mir schrecklich Leid! Ich war nur so durcheinander, weil meine Eltern sich auf einmal gestritten hatten. Und dann ist mein Vater gegangen, während meine Mutter weinte. Seitdem ist zuhause nur noch Chaos und…“ Ich wusste nicht, zum wievielten Mal ich diese Wörter und Erklärungen ausgesprochen hatte. Sie waren aber ehrlich gemeint. Am liebsten hätte ich es ungeschehen gemacht und die Choreographie zu Ende geturnt.
    „
Deine Familie geht also vor das Team?“ Die Stimme jagte mir Angst ein. Die Mädchen, die sich plötzlich um mich herum scharten, ließen mich nervös werden. Auf einmal schien die Turnhalle nicht mehr so sicher, wie sie es anfangs war. Der Mond strahlte mich anklagend an und erleuchtete die erzürnten Gesichter meiner Mannschaftskameraden.
    „
Natürlich“, murmelte ich unsicher und warf den Mädchen, die ich alle jahrelang kannte, irritierte Blicke zu. Etwas lief hier schief.
    „
Freak!“ Ich zuckte zusammen, als das Geschrei von Ella durch die Turnhalle hallte.
    „
Das Team steht an erster Stelle!“ Sie machte ein paar Schritte auf mich zu, ließ mir keine Zeit, eine Antwort zu geben und schubste mich, sodass ich in die Arme von Addison fiel. Der Addison, der ich den Flickflack beigebracht hatte. Doch kein erfreutes Lächeln zierte ihr hübsches Gesicht. Es war Verachtung.
    „
Freak!“, brüllte diese mich an, versetzte mir einen weiteren Stoß, sodass ich über meine eigenen Füße stolperte und hinfiel. Auf die Matten, die eigentlich mir gehörten. Auf denen ich mich sicher fühlte.
    „
Du hast unsere Zukunft zerstört!“ Mit voller

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