Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie
ins Schleudern gekommen und gegen einen Baum gerast. Gib mir die Taschenlampe, ich will mal hineingucken... Oh, Gott sei Dank, niemand drinnen. Sie können nicht verletzt sein. Ich wüßte wirklich gerne, ob es Jack Grant war. Sieht wie sein Wagen aus, aber hier herum gibt’s so viele von diesem Modell. Ian hat den gleichen. O schön, wer immer es auch war, er ist gut herausgekommen, und wir können überhaupt nichts tun.«
Sie fuhren weiter. Ungefähr zwei Meilen tiefer im Busch stieß Freddie jedoch einen lauten Schrei aus, teils aus Furcht, teils aus Überraschung. »Hast du eben jemand am Rand des Buschs entlangwandern sehen? Das muß der Mann aus dem Wagen sein. Komisch, daß er uns nicht angehalten hat.«
Wiederum bremsten sie, und Liz setzte ein paar Meter zurück. Einen Augenblick später tauchte aus der Dunkelheit ein Mann auf und winkte ihnen zu. »Holla«, sagte Liz, »haben Sie einen Unfall gebaut? Ach, das ist ja gar nicht Jack.« Dann, als der Mann nichts erwiderte, fuhr sie in ihrer herzlichen Art fort: »Ich dachte, es wäre vielleicht unser Tierarzt gewesen. Der Wagen sah genauso aus wie seiner. Sind Sie verletzt?«
Er hatte jetzt den Wagen eingeholt und sagte gelassen: »Nicht der Rede wert. Ein bißchen durchgerüttelt und ein paar Beulen. Der Schotter war locker, und der Wagen rutschte gegen einen verdammten Baumriesen. Ich überleg’ grad, ob Sie vielleicht in meine Richtung fahren?«
»Ich denke doch. Wir sind auf dem Weg zum Zug. Sollen wir Sie mitnehmen?«
»Ich könnt’s brauchen. Hab’ mich nicht sehr über die Aussicht gefreut, meilenweit zu Fuß bis zum nächsten Telefon laufen zu müssen. Macht’s Ihnen sicher nichts aus?«
»Sicher nicht, oder, Freddie? Sie haben den ganzen Rücksitz für sich allein.«
Er machte eine Bewegung, als wollte er einsteigen, hielt dann aber inne und beugte sich besorgt über den Vorderreifen.
»Moment mal... Nein, stimmt schon. Ich dachte, Ihr Reifen wär’n bißchen platt, es sieht aber bloß so aus, weil die Straße ein bißchen abschüssig ist.«
Er kletterte hinein, und Freddie fand, er sähe dünn und erschöpft aus. Ein netter Mann, soweit sie es bei dieser Beleuchtung beurteilen konnte.
»Wir müssen schauen, daß wir weiterkommen«, sagte Liz, »wenn wir uns nicht verspäten wollen. Massig Zeit, solang wir keinen Platten haben oder sonst was. Wissen Sie bestimmt, daß der Reifen in Ordnung war?«
»Ich denke schon, soviel ich sehen konnte. Jedenfalls, wenn wir Ärger kriegen, ich versteh’ mich aufs Reifenwechseln«, und beide Mädchen dachten, wie glücklich sie sich doch schätzen konnten, jemanden gefunden zu haben, der mit einer kritischen Situation fertig zu werden vermochte.
Sie waren indessen noch nicht weit gekommen, als der Wagen einen Hopser machte und Liz anhielt. »Donnerwetter! Ich glaub’, wir haben tatsächlich einen Platten!« Sie nahm die Taschenlampe und sprang schnell heraus, gefolgt von ihren Passagieren. »Verflixt, der Reifen muß schon platt gewesen sein, als Sie ihn sahen. Wie ärgerlich! Ich kann Reifenwechsel auf den Tod nicht ausstehen, schon gar nicht im Stockdustern .«
»Machen Sie sich darüber man keine Sorgen. Ich bin in diesem Fach beschlagen. Geben Sie nur die Taschenlampe her, damit ich ans Werkzeug ’ rankann .«
Er war ein höchst geschickter und gefälliger Mensch, der im Handumdrehen den Kofferraum aufgeklappt und den Ersatzreifen herausgehoben hatte. Liz bot ihre Mithilfe an, aber er bat sie nur, die Taschenlampe zu halten. Auch Freddie stieg aus und stand dabei, kam sich hilflos vor und dachte darüber nach, daß die anderen vielleicht letzten Endes doch nicht so unrecht gehabt hatten. Ihr Fahrgast jedoch war sehr vergnügt und schwatzte nun munter während der Arbeit. Was machte er auf dieser Straße? Nun, er hatte dem Anschein nach Freunde hinter Smithville . Mit Namen Wilson; kannte Liz sie vielleicht zufällig? Liz kannte drei Familien namens Wilson, aber keine davon schien die richtige zu sein. Er hatte sich ziemlich lange dort aufgehalten — »Alte Kriegskameraden, redeten von Griechenland und Kreta« — und kannte die Straße nicht; vielleicht war er auch zu schnell gefahren.
Das Geschäft war bald erledigt, und der Mann sagte: »Ich glaube, er hat genügend Luft, aber wir wollen doch lieber sichergehn . Ich will ihn nur in die Straßenmitte fahren, damit er auf dem Ebenen steht. Wir wollen ja nicht noch eine Panne.«
»Nein, wahrhaftig nicht. Wir bleiben draußen und sehen
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