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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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versuchsweise.
    »Im Moment wird sie wohl kaum von dir verlangen, daß du dich wie eine Dame benimmst«, antwortete Freddie, und dann hastig: »Liz, ich glaub’, ich hab’ was gehört... Ob er zurückkommt? Sollte das nur ein schlechter Witz gewesen sein?«
    Sie standen still, atmeten schwer, und dann sagte Liz: »Er nicht. Es kommt aus der entgegengesetzten Richtung — und es ist wirklich ein Wagen. Ach, Freddie, ich kann’s nicht fassen!«
    Ja, es stimmte schon. Die Nacht war sehr still; nur das gelegentliche Rascheln eines schlafenden Vogels im Gezweig durchbrach dann und wann das große Schweigen. Aber für einen Augenblick war da auch das Geräusch eines Motors zu hören gewesen. Und es war keine Einbildung, denn nun huschten tastende Lichter eines Scheinwerfers hinter ihnen über die Bäume hinweg. »Es ist ein Auto!« schrie Liz. »Renn, Freddie, und mach, daß du von der Kurve wegkommst. Er könnte uns übersehen. Stell dich in die Mitte der Straße und brüll so laut du kannst.«
    Jetzt hörten sie den Motor ganz deutlich. Es war ein älteres Modell als der prächtige, geräuschlose Wagen, den sie eingebüßt hatten, aber er wurde in sehr hohem Tempo gefahren. Sie standen weit genug von der Kurve entfernt, und Liz sagte: »Wenn wir doch bloß die Taschenlampe hätten. Falls er sehr schnell kommt, wird er uns überholt haben, eh er uns auch nur sieht.«
    »Mir egal«, sagte Freddie, mannhaft ihren Posten beziehend, »ich würde mich lieber überfahren lassen, als mit meinen Blasen an den Fersen noch meilenweit marschieren zu müssen.«
    Der Wagen hatte wirklich ein hohes Tempo drauf, aber er wurde vorsichtig gefahren, und als die Scheinwerfer die beiden verlorenen Gestalten mitten auf der Straße ertasteten, wurde schleunigst, aber sicher auf die Bremse getreten. Einen Augenblick später sagte eine ihnen wohlbekannte Stimme: »Was zum Teufel...?« und Ians erschrockenes Gesicht guckte zu ihnen heraus.
    »O Ian, du hast uns das Leben gerettet!« schrie Liz und warf sich ihm vor Erleichterung fast an den Hals. »Wir sind gestrandet. Wir sind Meilen gelatscht. Mir fallen absolut keine Flüche mehr ein, und wir sind verzweifelt.«
    »Willst du mir bitte erzählen, was ihr hier eigentlich treibt und wovon du redest?« fragte Ian. »Aber steigt ein, ich muß mich dranhalten. Ich bin hinter einem Autodieb her — und Schlimmeres.«

9

    Im Wagen herrschte minutenlang Totenstille; dann sagte Liz mit dünnem Stimmchen: »Ein Autodieb... Das war doch nicht... etwa dein Wagen da hinten, der auf der Seite lag?«
    »Er war es«, antwortete Ian grimmig. »Der Flegel hat ihn irgendwann heut nacht aus dem Schuppen gestohlen.« Und plötzlich: »Aber was ist eigentlich passiert? Wieso strolcht ihr hier im Busch herum? Wo ist euer Wagen?«
    Freddie hörte sich selbst entsetzt in ein hoffnungsloses Gekicher ausbrechen. Liz hatte es ausnahmsweise einmal die Sprache verschlagen, und Ian wiederholte gereizt: »Was ist los? Ihr habt doch nicht etwa Mr. Standishs Wagen zu Schrott gefahren? Wart ihr auf dem Rückmarsch, um Hilfe zu holen?«
    Liz schluckte verzweifelt und sagte: »Nein, wir haben den Wagen nicht zu Bruch gefahren. Ein Mann hat ihn gestohlen. Er ist jetzt schon fast eine Stunde auf und davon.«
    »Was!« Der Wagen machte einen Seitensprung, aber Ian fand es nicht der Entschuldigung wert. » Red doch vernünftig, Liz«, forderte er statt dessen laut. »In drei Teufels Namen, was ist passiert?«
    »Genau das, was ich gesagt hab’. Vermutlich handelt es sich um denselben Mann, der deinen Wagen geklaut hat. Er sagte, er wär’ weiter hinten mit seinem gegen einen Baum gefahren.«
    »Sein Wagen! Hol ihn der Henker! Es stimmt schon, er hat Kleinholz draus gemacht, aber es war mein Wagen... Wieso habt ihr ihn gesehen?« Er sprach sehr laut, um den Lärm des Motors, dem er das Äußerste abverlangte, zu übertönen.
    »Brüll mich nicht so an«, bat Liz kläglich. »Es ist alles so schrecklich gewesen, und unsere Schuld war’s nicht.«
    »Dann erzähl mir jetzt bitte mal, was eigentlich passiert ist, und fang nicht mit deinen üblichen Ausflüchten an.«
    »Na ja, wir gondelten gerade ganz friedlich dahin, als wir den umgekippten Wagen da liegen sehen, und ein paar Meilen weiter wandert dieser Mann auf der Straße entlang. Also hab’ ich natürlich gebremst. Wie konnte ich wissen, daß es ein Autodieb war?«
    »Er ist noch ganz was andres. Er ist ein entflohener Sträfling.«
    Das schien Liz auf seltsame Weise zu

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