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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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dachte, er wollte gleich zur Farm zurückfahren.«
    Die Stimme des Teilnehmers am anderen Ende der Strippe klang unglücklich. »Nein, Mr. Standish wollte ich nicht sprechen. Er ist tatsächlich hier. Kam letzte Nacht zurück. Ich wollte Mrs. Lorimer haben. Bei ihr habe ich schon durchgeläutet, aber ich kann sie nicht erreichen. Könnten Sie mir vielleicht sagen, wo sie ist? Verstehen Sie, Mr. Standish — nun, er ist krank.«
    »Krank? Vater krank?« Das schien unmöglich. Ihres Wissens war Maxwell Standish nie auch nur einen Tag lang krank gewesen; vor kurzem erst war er doch noch bei ihnen, stark und fröhlich und unverwüstlich. Ihre Stimme bebte, als sie fragte: »Hatte er — hatte er einen Unfall? Die Straße ist sehr schlecht, nicht wahr?«
    »Nein, nichts dergleichen. Tut mir leid, es sagen zu müssen: Es ist ein Herzanfall. Ein sehr heftiger.«
    »Vater? Aber er hat doch überhaupt kein Herz.« (Hier konnte Jonathan trotz seiner Besorgnis ein Lächeln kaum unterdrücken. Er persönlich konnte dem nur zustimmen.) »Ich meine — er hat nie darüber geklagt.« Sie sah sich hilflos nach Jonathan um, der ihr den Hörer aus der Hand nahm und sagte: »Blake am Apparat. Ich bin Arzt und mit Miss Standish verlobt. Können Sie mir etwas über diese Attacke berichten?«
    Die ferne Stimme klang erleichtert. »Nur, daß es eine sehr schlimme war. Es kam ganz plötzlich. Ich ging heut morgen zu ihm ’rein, fand ihn in einem erbärmlichen Zustand und rief gleich den Arzt an. Gab ihm einen Schnaps und so in der Zwischenzeit. Als der Arzt kam, sagte er, es wär’ ein Herzinfarkt, und ich soll die Familie benachrichtigen. Heut abend tut er sich ein bißchen leichter, und ich hab’ versucht, Mrs. Lorimer zu erreichen. Er hat nach ihr gefragt, aber sie muß unterwegs sein. Ich dachte, sie könnte vielleicht ’raufkommen und uns ein bißchen helfen.«
    »Sie ist fort«, sagte Jonathan. »Vor morgen wird sie nicht daheim sein«, und daraufhin nahm ihm Freddie wieder den Hörer ab und sagte eindringlich in die Muschel: »Mr.... Mr.... Baker, Sie dürfen meine Schwester nicht anrufen. Es geht ihr nicht gut, und es würde sie schrecklich aufregen. Aber ich werde sofort kommen. Sehen Sie, ich bin ausgebildete Krankenschwester.« Trotz ihres Schreckens konnte sie sich den Stolz in ihrer Stimme nicht verkneifen bei dieser Verkündigung. »Aber wie kommen Sie inzwischen zurecht?«
    »Es ist ein bißchen schwierig. Mrs. Wells, das ist die Frau vom Traktorfahrer, bleibt bei ihm unten. Augenblicklich schmeißt sie es allein, aber der Arzt sagt, es war’ besser, wenn wir ihn nicht auf der schlechten Straße ins Krankenhaus zu transportieren versuchten. Jedenfalls nicht, solange sich einer hier um ihn kümmern kann. Er sagt, er müsse zwei oder drei Wochen fest im Bett bleiben und danach noch eine Weile sehr leise treten, Sie sehen also...«
    Freddie sah und war sehr unglücklich. Sah die Aussicht auf die Hochzeit in vier Wochen entschwinden, sah den Ausdruck auf Jonathans Gesicht, als sie antwortete: »Selbstverständlich. Schön, ich komme sofort, werde den Nachtzug nehmen. Wann kommt er da an? Gibt’s einen Bus, den ich nehmen kann?«
    »Nein, wir haben hier keinen Bus. Es sind vierzig Meilen, und der Zug läuft um drei Uhr früh ein. Aber ich werde da sein, Miss Standish. Darauf können Sie sich verlassen... Und Sie sagen, ich soll Mrs. Lorimer nicht verständigen? Ich — ich glaube, Mr. Standish rechnet fest mit ihrem Herkommen.«
    Natürlich rechnet er damit, dachte Jonathan gereizt. Standish würde einfach von seiner Familie erwarten, daß sie für ihn sprang, wann immer er sie brauchte, trotz der üblichen Vernachlässigung, die mit diesen flüchtigen Augenblicken der Verbrüderung abwechselte. Das hatte ja immer schon seinen Vorstellungen von den Pflichten eines Vaters entsprochen. Und Freddie. Wiederum stand sie im Begriff, ihm zu entgleiten, einfach zu diesem verwilderten Landsitz davonzustürmen, wo es von Männern ohne Anhang natürlich nur so wimmelte, wie das in diesen hinterwäldlerischen Gegenden bekanntlich der Fall war; und wieder einmal beschränkte sich seine Rolle ausschließlich darauf, den passiven, auf später vertrösteten Freier zu spielen, der überhaupt nichts zu sagen hat. Es ist zu befürchten, daß Jonathans Gedanken in diesem kritischen Moment hauptsächlich um Jonathan kreisten.
    Als Freddie jedoch auflegte, sich zu ihm umdrehte und er den niedergeschlagenen Ausdruck auf ihrem Gesicht sah, vergaß

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