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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
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konnte ich das Wohnzimmer immer wieder verlassen.
     
    Ich glaube, Freddie mochte Prince deshalb so gerne, weil dieser große Ähnlichkeit mit ihm selbst als junger Mann hatte: extrovertiert auf der Bühne, dünn und dunkel und mit dieser gewissen Ausstrahlung, die aus einem kleinen Menschen einen Giganten macht. Großes Interesse hatte Freddie auch an Aretha Franklin, die bei ihm hoch im Kurs stand, ehe sie ihn mit einem Auftritt im Victoria Apollo sehr enttäuschte. Ich weiß noch, wie er immer wieder davon erzählte, wie er zu diesem Konzert gegangen war und sie insgesamt vielleicht eine halbe Stunde lang gesungen hatte, maximal vierzig Minuten. Als sie danach von der Bühne ging, dachte er, sie würde zumindest für eine Zugabe zurückkehren … aber nein, damit war ihr Auftritt vorüber! Seiner Bewunderung für ihre Stimme tat das allerdings keinen Abbruch.
     
    Er schätzte schwarze Sänger sehr, denn in der Ruhmeshalle seiner persönlichen Helden waren auch Michael Jackson, Dionne Warwick und Lionel Ritchie. Wenn man sich diese Liste so anschaut, fällt einem auf, dass sie eigentlich alle gar nicht so besonders schwarz waren. Eher irgendwo dazwischen … Vielleicht fühlte er sich mit ihnen aufgrund seiner eigenen Herkunft verbunden. Er hörte zu Hause gerne Musik, bat aber immer einen von uns, die Platte anzumachen, da er — Überraschung! — nie wirklich lernte, mit der Stereoanlage umzugehen. Das Mischpult im Studio stellte hingegen kein Problem für ihn dar, dieses wusste er jeweils schon am ersten Abend zu bedienen. Obwohl er ein solches musikalisches Talent hatte, gab er selbst zu, dass elektronische Geräte im Haushalt ihn völlig verwirrten. Dazu gehörte selbst der simpelste Mikrowellenherd! Es fiel auf, dass trotz seines Status als Star seltsamerweise weder seine eigene Plattenfirma EMI noch irgendwelche anderen ihn mit ihren Produkten überhäuften. Auch von sich aus bat er nie um irgendwelche Freiexemplare, wie das andere Stars bekanntermaßen gerne tun. Wenn er eine Platte haben wollte, die er vielleicht im Radio gehört oder von der ihm irgendwer erzählt hatte, dann bat er uns darum, loszugehen und sie für ihn zu kaufen. Joe ging sowohl Freddies wegen als auch aus eigenem Interesse gerne zu Tower Records und suchte eine Handvoll Platten anderer Interpreten aus, von denen er glaubte, dass sie für Freddie interessant sein könnten.
     
    Aber das einzige was Freddie wirklich interessierte — und ich glaube, das gilt für viele Künstler —, waren seine eigenen Sachen. Als Musiker und Komponist war seine Arbeit sein Leben. Diese beiden Dinge, Arbeit und Leben, lassen sich nur selten trennen. Das soll nicht heißen, dass er mit Musik gelebt, gegessen und geschlafen hätte. Er hatte durchaus ein Privatleben. Aber die ganze Zeit über ging ihm immer unterschwellig etwas durch den Kopf, das sich dann schließlich in einem Song manifestierte. Daher waren ihm seine Sachen auch wichtiger als die anderer Leute.
     
    In einem völlig anderen Genre bewunderte er natürlich Montserrat und die drei Tenöre, ehe sie überhaupt als die drei Tenöre bekannt wurden. Als wir in New York wohnten, hatte Joseph Papp (der von „Shakespeare im Park“) bereits
The Pirates Of Penzance
von Gilbert und Sullivan inszeniert, was jahrelang am Broadway lief. Dann hatte Papp den Einfall, eine ähnliche Sache im Central Park zu machen, mit Puccinis
La Bohéme.
Maureen McGovern sollte bereits die Mimi spielen. Papp fragte Freddie, ob er nicht für die Rolle des Rudolfo vorsingen wolle.
     
    Drei Dinge kamen Freddie dabei auf Anhieb in den Sinn: Erstens, wie unverfroren dieser Mann doch war, ihn vorsingen lassen zu wollen! Zweitens aber war sich Freddie nicht so sicher, ob er wirklich die romantische Hauptrolle in einer Oper übernehmen konnte. Sein letzter Einwand bestand darin, dass er sich schon etliche Jahre zuvor geschworen hatte, nie wieder acht Aufführungen pro Woche zu machen.
     
    Die Produktion verlief sich schließlich im Sande, und Freddie vergaß die ganze Sache und widmete sich wieder seinem Nachtleben.
     
    Eine weitere von Freddies Lieblingsbegegnungen in New York war die mit der berühmten Fotografin Annie Leibowitz, deren Arbeiten — vor allem die für das
Rolling Stone
Magazin — sie in der Musikszene zur Legende gemacht hatten. Mittlerweile ist sie das erklärte Vorbild etlicher Fotografen und ihre Werke werden regelmäßig ausgestellt. Als ihre gemeinsame Freundin Lisa Robinson sie mit in sein

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