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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
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Er hielt es nie für notwendig, sich nach der neuesten Mode zu kleiden, und er wollte auch nie einen Modetrend lostreten. Er mochte bequeme Kleidung.
     
    In seinen späteren Jahren zog er zwar einen Anzug an, wenn er ins Theater oder in ein Restaurant ging, aber für seine Besuche in Bars und Clubs bevorzugte er die „Uniform“ aus Jeans, T-Shirt und Lederjacke. Meistens trug er Turnschuhe, weil er nichts Schweres an den Füßen haben wollte. In den Anfangstagen hatte er immer Clogs getragen, und in seinem letzten Lebensjahr konnte er überhaupt keine Lederschuhe mehr anziehen, weil sie ihm an den Füßen zu sehr wehtaten.
     
    Sein Geschmack, was Restaurant anging, war ziemlich breit gefächert. Er mochte chinesische, indische, libanesische und italienische Küche. Von den chinesischen Restaurants mochte er die Filialen der Zen-Gruppe und in puncto Indien war er ein Stammgast im Shezan, das damals noch am Cheval Place unten am Montpellier Square in Knights-bridge war. Er liebte indisches Essen, aber nachdem das Shezan zumachte, ging er nicht mehr in indische Restaurants, sondern ließ sich höchstens mal etwas kommen, falls Joe oder ich nichts gekocht hatten. Das libanesische Restaurant an der Kensington High Street reizte ihn, weil er mal „etwas anderes versuchen“ wollte.
     
    Wir überredeten ihn auch, die thailändische Küche auszuprobieren, die damals gerade erst als Teil der aufkommenden asiatischen Küche bei uns in Mode kam. Wir erfanden einige Suppen mit Unmengen von Zitronengras und Chilis, da er die scharfen Tom-Yam-Varianten der dünnen Thai-Suppen so mochte.
     
    Auch das La Famiglia in Chelsea in der Nähe der Kings Road besuchte er gern. Es gehörte schon seit den frühen Tagen, als er mit Straker und Clodagh Wallace des öfteren dort aß, zu seinen Lieblingsrestaurants. In Covent Garden liebte er das Orso’s in der Wellington Street und Joe Allen’s in der Exeter Street, wo Jimmy sich ans Klavier setzte und etliche von Strakers Freunden sich nach ihren Auftritten im West End trafen.
     
    Was die Rechnung angeht, die wir am Ende des Abends präsentiert bekamen, so nahm Freddie meist nicht einmal seine Kreditkarte mit. Einer von uns musste daran denken, seine American Express einzustecken. Ein andere Kreditkarte benutzte er nicht. Er hielt das für unnötig.
     
    Wenn er gehen wollte, dann konnten wir das im Allgemeinen seiner Körpersprache entnehmen, und so baten Joe oder ich um die Rechnung, die wir immer erst prüften, ehe wir Freddie Kreditkarte überreichten. Wenn die Karte dann mit dem Beleg zurückkam, schlugen wir nötigenfalls noch das Trinkgeld auf und überreichten ihn Freddie mitsamt einem Stift zur Unterschrift. Er warf kaum je einen Blick auf die Rechnung, bestenfalls dann, wenn wir irgendeine offensichtliche Unregelmäßigkeit entdeckt hatten. Dennoch wusste er immer ungefähr, wie viel ihn ein Abend kosten würde. Er mochte einen unbekümmerten Eindruck machen, aber in Wahrheit war er ziemlich gerissen.
     
    Wenn er abends zu Hause blieb, dann „gammelte“ er für gewöhnlich vor sich hin und sah fern. Er richtete sein Leben nie nach dem Fernseher und bat nur sehr selten mal darum, dass wir eine bestimmte Sendung für ihn aufnehmen sollten — eigentlich nur, wenn es etwas gab, das für ihn von speziellem Interesse war, weil ein Freund von ihm dabei mitwirkte, oder vielleicht noch Liveauftritte, wie zum Beispiel ein Prince-Konzert. Er hatte ein Video mit einem Auftritt von Prince, das er vielen Leuten vorspielte, manchmal immer und immer wieder.
     
    Wenn Freddie sich hinsetzte, um ein solches Video mit drei Stunden Laufzeit anzumachen, dann konnte das entweder eine Viertelstunde dauern, in der wir lediglich Freddies ausgesuchte Lieblingsstellen zu Gesicht bekamen, oder auch sechs Stunden, weil er dieselben Stellen immer wieder laufen ließ. Entweder „schneller Vorlauf“ oder „Endlosschleife“! Solche Videosessions fanden für gewöhnlich gegen zwei oder drei Uhr morgens statt, nachdem Freddie mit seinem Gefolge von einem Abend in der Stadt zurückkam. Das Prince-Tape wurde eingeworfen und Freddie hatte die alleinige Kontrolle über die Fernbedienung, wodurch seine Gäste Freddies Begeisterung für besagten Künstler immer und immer wieder ausgeliefert waren. Ich schaffte es irgendwie, mir das nie anschauen zu müssen, aber die Tonspur verfolgt mich bis heute! Ich hatte glücklicherweise die Ausrede, dass ich die Gäste pausenlos mit Drinks versorgen musste, und so

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