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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
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bekannt, dass Morgan sich mit dem Tänzer Philip Broomhead traf, der auch mit Freddie befreundet war. Eine schwierige Sache. Es schien wie ein Fluch, der auf ihm lastete, dass seine Liebhaber ihn mit jüngeren und schöneren Knaben betrogen. Dasselbe war bei Tony Bastin der Fall gewesen. Nachdem alles gelaufen war, erfuhr ich hinterher, dass dieser sich mit jemandem traf, den ich kannte und der jünger und hübscher war. Freddie nahm sich zwar selbst das Recht auf Untreue heraus, anderen jedoch gönnte er dieses Privileg keinesfalls.
     
    Wie dem auch sei — Peter Morgan flog mit der nächsten Maschine zurück nach London und nahm dort seine Arbeit als Türsteher im Heaven Nachtclub wieder auf. Ich hatte kein großes Mitleid mit ihm. Von allen von Freddies Liebhabern, die ich mitbekommen habe, hat Peter in puncto Reisen am meisten von ihm profitiert. Am vorangegangenen Weihnachtsfest durfte er mindestens dreimal mit der Concorde nach New York und wieder zurück fliegen, weil Freddie und er sich ständig stritten. Er hätte wirklich etwas netter sein können. Ich muss allerdings zugeben, dass er sich für seinen abschließenden Ausrutscher eine sehr passende Zeit ausgesucht hat, denn damit gab er Freddie die Gelegenheit zu einem regelrechten kreativen Ausbruch auf diesen südamerikanischen Bühnen.
     
    Freddie funktionierte auf dieselbe Weise wie so viele Genies vor ihm, die alle aus dem Schmerz geschöpft haben. Wut ist der Ofen, der das Genie befeuert, aber auch der Brennstoff, der den gesamten kreativen Prozess vorantreibt. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist Beethoven, der zwar wundervolle Werke geschaffen hat, solange er noch hören konnte, aber einige seiner besten Kompositionen vollbrachte, nachdem er taub geworden war. Ich bin mir sicher, dass das seine Laune nicht gerade verbessert hat. Und dann gab es da natürlich noch die Songs, die Freddie gegen Ende schrieb …
     
    Die nächste Stadt auf der Gluttons Tour war Rosario, ebenfalls in Argentinien. Über Rosario selbst lässt sich nicht viel sagen, außer dass der Auftritt dort ein ebenso außergewöhnliches Ereignis darstellte wie der in Buenos Aires. Nicht ganz so viele Zuschauer — lediglich 35.000!
     
    Wir kehrten für eine weitere Show nach Buenos Aires zurück, ehe wir nach Rio flogen, wo Freddie seine heiß ersehnte Pause bekam. Dort blieben wir elf Tage lang, wobei wir im Sheraton wohnte, das außerhalb der eigentlichen Stadt lag. Da ein Auftritt abgesagt worden war, konnten wir uns etwas Ruhe gönnen. Die Band durfte wegen der strengen gesetzlichen Bestimmungen nicht im Maracana Stadion auftreten, das als Heiligtum des Fußballs gilt. So kam es, dass Freddie bei seinem ersten Besuch in Rio nicht viel tat — eigentlich so gut wie gar nichts. Jetzt, wo ich dies niederschreibe, hört es sich schon komisch an, dass wir in den spannendsten Städten der Welt waren und trotzdem „nichts weiter passiert ist“.
     
    Letzten Endes musste Freddie sich ohnehin etwas Ruhe gönnen, ehe er im Morumbi Stadion in Sao Paolo vor zwei der größten Publikumsmassen überhaupt auftreten musste. Am 20. und 21. März kamen dort insgesamt über 250.000 Menschen zusammen. Wie immer ging Freddie voll auf das Publikum ein. Und was für ein Publikum das war! Es dauerte Stunden, ehe Freddie sich nach den Shows wieder beruhigt hatte. Aber der erste Teil der Tour war vorüber, und das Ganze war ein voller Erfolg gewesen.
     
    Der zweite Teil sollte später im selben Jahr stattfinden. Wir kamen zurück, nachdem die ersten Aufnahmen für
Hot Space
im Kasten waren. Dazu gehörte auch das Stück
Under Pressure
, das als 24-Stunden-Session in Montreux in der Schweiz begann, weil David Bowie nur einen einzigen Tag Zeit hatte. Danach arbeitete Freddie es weiter aus und nahm die Ergebnisse mit nach New York, wo er es mit Bowie in einer weiteren Aufnahmesession fertigstellte.
     
    Am 15. September fanden in New Orleans die Proben für den zweiten Teil der Gluttons For Punishment Tour statt. Nachdem wir allerdings am 21. September in Caracas eingetroffen waren, konnten nur drei von fünf geplanten Konzerten stattfinden – am 25., 26. und 27. September in der Poliedro de Caracas —, da unglücklicherweise Betancourt, der Präsident des Landes, plötzlich verstarb. Es erforderte rasches Handeln, um sämtliche unserer Ausweise zurückzubekommen, so dass wir abreisen konnten, ehe Venezuela für die Dauer der Staatstrauer seine Grenzen schloss. Eigentlich war geplant gewesen, nach

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