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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
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gerade für Haare und Make-up zuständig war, wurde voll in Beschlag genommen. Als kurze Haare in Mode kamen, war das für ihn ein echter Segen, und als er Jim Hutton traf, bewies Freddie großes Vertrauen in Jims Fähigkeiten, indem er sich — wie eigentlich alle in seinem Haushalt — von diesem zu Hause die Haare schneiden ließ. Das war nicht wie der übliche Fall, wo berühmte Leute zu berühmten Friseuren gehen.
     
    Würzburg war ein entzückendes Städtchen und lag ganz in der Nähe von Hameln, wo der andere Musiker einst seine Flöte spielte. Es hatte diese typische deutsche Märchenbuch-Mittelalter-Magie, und Freddie liebte das.
     
    In Wien stiegen wir in einem fantastischen Grandhotel in der Nähe der Oper ab. Ich bin wirklich der Ansicht, dass die besten unter diesen Wiener Hotels sich locker mit den großen alten Damen von Paris messen können. Der Auftritt in der Stadthalle wurde außerdem komplett auf Film festgehalten, ebenso wie etliche andere Shows auf dieser Tour. Dass die Kameras liefen, bedeutete aber für Freddie nie, dass er sich bei seinem Auftritt besonders viel Mühe gegeben hätte, weil er doch ohnehin bei jeder einzelnen Show sein Bestes gab.
     
    Es ist allerdings ein gewaltiger Unterschied, ob ein Auftritt fürs Fernsehen gefilmt wird oder ob nur wie bei jedem Konzert die unabdingbaren Pressefotos geknipst werden. Zu den klaren Anweisungen der Band gehörte unter anderem, dass die Pressefotografen ihnen nur während der ersten beiden Songs wirklich nahe kommen durften — Freddie wusste, dass er, wenn er für die Kameras nahe der Bühne posierte, auf seine kunstvollen Gesten für das Publikum als Ganzes verzichten musste, da man diese aus so kurzer Entfernung nicht mitbekommen hätte. Als die Tour in England weiterging, erschien gerade die Single
Las Palabras De Amor.
Sie war ein Zugeständnis von Brian an die spanischsprachigen Länder. Solange ich dabei war, hat die Band das Stück nie live aufgeführt, und die allgemeine Resonanz darauf war alles andere als überwältigend. Warum dieser harmlose kleine Song nie so richtig mitsamt Video vermarktet wurde, ist kaum zu verstehen. Vielleicht war wieder einmal der ewige Gegner Schuld daran — die Zeit.
     
    Am 5. Juni sollte die Band in der riesigen Milton Keynes Bowl spielen. Freddies damaliger Liebhaber war ein sturer und starker Amerikaner aus New Jersey namens Bill Reid. Freddie, der selbst nicht gerade besonders groß und kräftig war, hatte ihn in einer Bar in New York kennengelernt. Von allen Affären, die Freddie in der Zeit, die ich ihn kannte, hatte, war die mit Bill Reid bei Weitem die stürmischste. Zum Teil ging es dabei fast schon beängstigend brutal zur Sache. Am Tag vor dem Auftritt gab es zu Hause in Stafford Terrace einen Streit. Keiner weiß mehr, worum es dabei eigentlich ging. Man war es gewohnt, die beiden schreien und schimpfen zu hören. Die Leute bekamen durchaus mit, dass irgendetwas los war, aber es war nichts Ungewöhnliches, wenn es dabei etwas lauter zuging. Es war immer jemand in der Nähe, um Notfalls eingreifen zu können, falls die Dinge zwischen Freddie und Bill aus dem Ruder zu laufen drohten.
     
    Dieses Mal jedoch hatte Bill Reid, noch ehe irgendwer mitbekommen hatte, was los war, Freddie in die Hand gebissen — genau zwischen Daumen und Zeigefinger. Freddie litt furchtbare Schmerzen und die Bisswunde blutete, aber er weigerte sich, es untersuchen zu lassen. Der Milton-Keynes-Gig war einer der größten Auftritte, die Queen in Großbritannien je hatten. Insofern war es, im Nachhinein betrachtet, wohl ganz normal, dass damit irgendein großer Gefühlsausbruch einherging. Wie man bereits sehen konnte — und noch weiter sehen wird —, brauchte Freddie Konflikte als Katalysator, um ihn zu Höchstleistungen anzustacheln. Er musste wütend sein beim Singen. Je größer der Auftritt, desto größer der Schmerz — wenn auch glücklicherweise nicht immer unbedingt physischer Natur. Paul Prenter und ich versorgten die Wunde so gut wir konnten. Wir reinigten sie mit Wundspray und allen Antiseptika, die wir in die Finger bekamen. Ich schätze, Freddie hatte dabei die ganze Zeit den Auftritt im Hinterkopf, aber an diesem Punkt waren wir alle besorgt darüber, ob die Show überhaupt würde stattfinden können.
     
    Um zum Auftrittsort zu gelangen, nahmen wir einen Hubschrauber vom Westland Heliport. Es war mein erster Flug in einem Helikopter, und in diesem Modell hatten etwa zehn Menschen Platz. Unsere

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