Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
Vom Netzwerk:
Concorde einfliegen ließ. Ich schätze, für Freddie war die Concorde das einzige Flugzeug, das über den Atlantik flog, da er selbst nie auf andere Weise von London nach New York reiste und umgekehrt. Ich weiß nicht, wie oft Freddie damit geflogen ist, aber ich weiß, dass es bei mir neun Flüge waren. Wenn ich alleine unterwegs war, flog ich natürlich nicht mit der Concorde. Er hätte wirklich Anteile an British Airways haben sollen!
     
    Die Tour nach Japan war ein Vorwand — falls es denn einen brauchte — für einen weiteren ausgedehnten Einkaufsbummel. Leider kamen ihm diese verdammten Auftritte in die Quere! Freddie hielt sich liebend gerne in Japan auf, und die Tatsache, dass er in fünf verschiedenen Städten auftreten musste, bedeutete auch, dass er in fünf verschiedenen Städten einkaufen gehen konnte, also hatte das durchaus sein Gutes. Es war ungewöhnlich, dass all diese Städte auf dem Programm standen — für gewöhnlich führten sämtliche privaten Einkaufsbummel und längeren Aufenthalte in Japan immer nur nach Tokyo. Er konnte seiner Leidenschaft für Lack-Kästchen frönen, von denen es dort eine unglaubliche Bandbreite gab. Jede der einzelnen Städte hatte sich auf andere Arten von japanischer Kunst spezialisiert, und so konnte er sich eine Zeit lang völlig in die japanische Lebensart vertiefen. Da gab es die uralte japanische Grundhaltung von Ruhe und Frieden, die er ebenso wahrnahm wie die Wertschätzung, die diese Kultur der Schönheit entgegenbrachte und die es ihm im Gegenzug ermöglichte, in allen Produkten Japans etwas Schönes entdecken zu können — sei es in den Linien der Holzschnitte oder in der heiteren Gelassenheit der japanischen Gärten, die im Wesentlichen aus Steinen, Felsen und Wasser bestanden.
     
    Die Band hatte sich bereit erklärt, im Februar 1984 beim San Remo Song Festival aufzutreten, einer Veranstaltung, die traditionell älteren Damen mit blau gefärbten Haaren und Pelzkragen vorbehalten war. Der Auftritt würde keine große Sache für sie sein, da sie ohnehin nur Playback spielen mussten. Die Fans waren dadurch allerdings kein bisschen müder und die Sicherheitsmaßnahmen waren so streng wie eh und je. Die bläulichen Haare der üblichen Besucher gingen bald in einer Masse von Anhängern der verschiedenen Rockbands unter, die ihre neonfarbenen Frisuren zur Schau stellten.
     
    Mit auf dem Programm standen auch Culture Club, die Newcomer dieser Ära. George und Freddie waren einander bereits gelegentlich über den Weg gelaufen und hatten sich durchaus prächtig miteinander amüsiert. George war damals wie heute ein wirklich helles Köpfchen, was Freddie sehr zu schätzen wusste. Wenn man bedenkt, was aus George geworden ist, scheint es geradezu ironisch, aber damals hielt er tatsächlich nicht viel von Drogen, womit er im Musikgeschäft eine absolute Ausnahme bildete.
     
    Durch die zunehmend brodelnde Gerüchteküche hatte Freddie von Georges Abneigung erfahren, die so weit ging, dass er der gesamten Gruppe untersagte, irgendwelche illegalen Drogen mit sich zu führen. Diese erzwungene Abstinenz erschien Freddie den anderen gegenüber nicht ganz fair, also arrangierte er in seiner Suite eine kleine Teeparty für sich und George, während nebenan in meinem Zimmer eine gesonderte Party für die Übrigen aus dem Culture-Club-Team stattfand, deren Vorlieben ein wenig über Gurken-Sandwiches und Tee hinausgingen. Den Hausangestellten muss es etwas seltsam vorgekommen sein, dass die Leute vor meiner Türe Schlange standen, in Zweier- und Dreier-Grüppchen in meinem Zimmer verschwanden und anschließend mit einem breiten Lächeln im Gesicht wieder zum Vorschein kamen.
     
    Das Festival war etwas, was die Band in dieser Form vorher noch nicht gemacht hatte. Mag sein, dass man es als Probelauf für ihren zweiten Playback-Auftritt betrachtete — bei der Goldenen Rose von Montreux später im Mai desselben Jahres. Dieser sollte schließlich in über vierzig Länder auf der ganzen Welt übertragen werden. Ich denke, beide Playback-Shows dienten ganz offensichtlich dazu, die Band den Zuschauermassen zu präsentieren, die bei diesen Fernsehereignissen zusahen.
The Works
war gerade erst erschienen und die beiden Festival-Auftritte waren eine perfekte Werbung.
     
    Die Proben für die The Works Europatournee fanden in München statt, auf einer Bühne der Bavaria-Filmstudios direkt vor den Toren der Stadt. Sie zogen sich über zwei Wochen lang hin, und alle schienen in

Weitere Kostenlose Bücher