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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
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darüber im Klaren, dass er nur irgendetwas zu sagen brauchte und es würde rund um die Welt darüber berichtet werden, und jede Partei, jede Zeitung oder jeder Sender könnte es so hindrehen (oder verdrehen), wie es ihnen gerade passte. Soweit ich weiß, ist Freddie kein einziges Mal in seinem Leben zur Wahl gegangen, weder bei den Parlamentsnoch bei Kommunalwahlen, obwohl er immer auf der Wählerliste stand. Da ich in Garden Lodge gemeldet und in diesem Wahlkreis eingetragen war, bin ich immer dort zur Wahl gegangen. Es hat ihn immer interessiert, was ich gewählt habe und auch, was politisch ganz allgemein so passiert ist. Aber er selbst wollte damit nie etwas zu tun haben. Wenn er zur Wahl gegangen wäre, dann hätte er wohl für die Konservativen gestimmt, denn er hatte bereits eine Zeit erlebt, in der er unter einer Labour-Regierung einen Steuersatz von 83% gehabt hatte, was etliche seiner Kollegen dazu veranlasste, sich ins Ausland abzusetzen, so wie er selbst es einige Jahre lang getan hatte. Aber er äußerte niemals irgendwelche politischen Ansichten in der Öffentlichkeit, da seiner Meinung nach politische Ansichten Privatsache waren, und um die Wahrheit zu sagen, machte er sich auch nie allzu viele Gedanken über Politik. Er ließ sich lieber von seinem Steuerberater John Libson erklären, welche Folgen die aktuelle Lage für ihn selbst und für sein Jahresbudget haben würde.
     
    Die Band war in Sun City für elf Auftritte gebucht worden, von denen allerdings letzten Endes nur sieben stattfanden. Der Grund dafür waren einzig und alleine Freddies Stimmbänder. Er hatte schon immer kleine Knötchen darauf gehabt und gelegentlich war eine Operation im Gespräch gewesen. Aber darauf wollte er sich nie einlassen, weil er Angst hatte, er könnte am Ende dabei das, was er hatte, auch noch verlieren. Dieses Mal war seine Kehle nach dem Auftritt richtiggehend geschwollen. Ein Arzt wurde gerufen und gab Freddie das berühmte Allheilmittel — Steroide — und sagte ihm, er würde einige Tage lang nicht singen können. Aber da Freddie nun einmal Freddie war, nahm er diesen Ratschlag nur bedingt an und sang bei einem weiteren Auftritt, noch ehe die nötige Ruhepause vorüber war. Die Folge war eine weitere Unterbrechung.
     
    Das Hotel gehörte zum Sun-City-Komplex, der aus zwei großen Bereichen bestand: Der eine umfasste das Hotel und eine Reihe einarmiger Banditen und der andere — nur eine kurze Autofahrt entfernt — die Super-bowl mitsamt den übrigen Teilen des Spielcasinos sowie einem Schauspielhaus, wo Shows aufgeführt wurden, die es mit denen in Paris oder Las Vegas aufnehmen konnten. Freddie verließ während seines Aufenthaltes in Sun City so gut wie nie das Hotel, so dass es eigentlich kaum mehr als ein luxuriöses Gefängnis für ihn war. Er machte sich Sorgen um seine Stimme, und wie man schon vorher sehen konnte, hasste er die Vorstellung, seine Fans enttäuschen zu müssen. Solange er irgendwie auftreten konnte, tat er das auch. Freddie hatte Winnie Kirchberger überreden können, sein Münchener Restaurant eine Weile allein zu lassen und ihn in Südafrika zu besuchen, damit er etwas Gesellschaft hatte. Er konnte sogar das Hotel dazu überreden, einen kleinen Gaskocher mit zwei Kochflächen zur Verfügung zu stellen, so dass Winnie ihm ein Mittagessen zaubern konnte. Es war wirklich entzückend zu sehen, dass Freddie von jemandem umsorgt wurde, dem wirklich etwas an ihm lag, und Freddie war überglücklich. Er lud mindestens zweimal „Gäste“ zum Mittagessen ein, das „mein Mann, der Chefkoch“ bereitete.
     
    Da ich deswegen das luxuriöse Gefängnis verlassen durfte, erlebte ich viele spannende Abenteuer in Sin City — sorry, Sun City —, auch wenn ich es für taktisch klüger hielt, Freddie nicht allzu viel darüber zu erzählen!
     
    Zwar war die Band bereits ein paar Male durch Australien getourt, aber es war kein Ort, den sie besonders regelmäßig aufgesucht hätte. Einer der Gründe dafür — muss man sagen — bestand in Freddies Abneigung gegen eine komplette Leibesvisitation, wie er sie bei seinem ersten Aufenthalt auf diesem Kontinent hatte über sich ergehen lassen müssen. Ich war zwar selber nicht dabei, aber Freddie erzählte oft davon, wie er sich auf dieser Tour eines Abends vor dem Auftritt mit Tony Hadley fürchterlich betrunken hatte.
     
    Am Anfang des Jahres 1985 flog die Band zurück nach Südamerika zum „Rock in Rio“-Festival. Als Hauptquartier diente bei

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