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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
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diesem Besuch das Copacabana Palace Hotel. Freddies persönliche Gäste zu diesem Anlass waren wieder einmal Barbara Valentin und Winnie. Barbara war in ihrer Funktion als deutscher Filmstar bereits zuvor in Rio gewesen und bereitete Freddie viele vergnügliche Stunden, in denen sie ihn mit Geschichten über ihre Abenteuer in den Kunstfilmhäusern rund um die Welt unterhielt.
     
    Die Zuschauerzahlen lagen zwischen 250.000 und 300.000, und die Bands, die dort auf dem Programm standen, hatten noch nie vor so vielen Leuten gespielt. Rückblickend scheint es seltsam, dass Freddies Bedürfnis nach emotionalen Konflikten bei diesen beiden Anlässen offenbar nicht in Erscheinung trat. Da er wusste, dass es zwei Auftritte waren, mag er vielleicht gedacht haben, die Auseinandersetzung würde sich beim zweiten erst ergeben. Dass die Atmosphäre emotional relativ gelassenen blieb, mochte auch am Mangel an Kommunikation liegen, der sich dadurch ergab, dass Winnie kaum Englisch sprach und Freddie nur sehr schlecht Deutsch. Es war mitunter sehr erheiternd, wenn die zwei eine Auseinandersetzung hatten und Barbara für beide Seiten übersetzen musste. Sowohl Freddie als auch Winnie schrien auf Barbara ein, die sich nach Kräften bemühte, aus dem Chaos der Worte und Gefühle schlau zu werden. Das war etwas ganz anderes als ihre Filmauftritte, bei denen sie eine Art Diana Dors der deutschen Kinoszene war.
     
    Da wir so lange in Rio waren, schaffte es Freddie tatsächlich, drei- oder viermal abends auszugehen. Aber die Situation dort war so, dass zumindest ein weiteres Fahrzeug mit Sicherheitsleuten ihm folgen musste, wann immer er das Hotel verließ. Seine Versuche, in Nachtclubs ein- und auszugehen wurden dadurch zu einer derartigen Farce, dass er es schließlich wieder aufgab und lieber etliche nächtelange Partys in seiner Suite feierte.
     
    EMI veranstaltete eine riesige Party im Copacabana Palace, zu der Freddie partout nicht gehen wollte. Es gab etliche Anlässe, bei denen er es hasste, sich sehen lassen zu müssen, und diese Art von Plattenindustrie-Partys gehörte eindeutig dazu. Bei einer Band-Party wäre Freddie der Erste gewesen, der aufgetaucht wäre. Dies jedoch war nur ein weiterer Vorwand für die Plattenfirma, um mit ihrer Handelsware protzen zu können, und die Band hätte sich von den langweiligen Besuchern, die auf der Gästeliste standen, anstarren und begrabschen lassen müssen — von all den Gestalten, denen die Plattenbosse einen Gefallen schuldig waren. Wenn es eine professionelle Veranstaltung gewesen wäre, hätte er nicht solchen Anstoß daran genommen. Freddie brachte immer wieder seine Abneigung gegen die Art von Menschen zum Ausdruck, die er als „Ligger“ bezeichnete und zu denen er sich nie gezählt hatte. Von dieser menschlichen Subspezies gibt es zwei Unterarten: professionelle Ligger und Business Ligger. Gegen erstere hatte er nichts weiter einzuwenden, da die meisten von ihnen seine Kollegen waren. Letztere fielen unter den Sammelbegriff „Plattenfirma“ und waren von daher verabscheuungswürdig.
     
    Freddie ging es darum, für die zahlenden Zuschauer zu spielen.
     
    Verständlicherweise war er der Ansicht, er hätte es sich verdient, tun und lassen zu können, was auch immer er wollte. Wenn er in eine Situation kam, in der er unter Beobachtung stand oder sich „von seiner besten Seite zeigen“ musste, fühlte er sich ziemlich unwohl. Er war ein eher spontaner Mensch. Wegen seiner angeborenen Impulsivität hasste er es, wenn er auf unbekanntem Terrain im Rampenlicht stand — zum Beispiel, als er den Präsidenten von Argentinien treffen sollte. In seinem eigenen Zuhause wiederum konnte er der perfekte Gastgeber und vollendete Gentleman sein. Diese Eigenschaft muss noch aus seiner Schulzeit übriggeblieben sein. In einem Internat ist das Leben stark reglementiert. Man steht dort rund um die Uhr so sehr unter Beobachtung — in der Schule durch die Lehrer und im Wohnbereich durch die Hausmütter —, dass man sich in seinem späteren Leben ständig gegen jede Form von vermeintlicher Autorität auflehnen möchte. Ich kann das bestätigen, weil ich selber in Indien auf einem Internat war, ebenso wie Freddie.
     
    Wegen seiner Berühmtheit stand Freddie viel mehr unter Beobachtung als andere Leute und er war sehr empfindlich deswegen. Ich konnte oft miterleben, wie er nach einem der Pflichtbesuche, denen er sich nicht entziehen konnte, nach Hause kam, die äußeren Schichten seiner Garderobe

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