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FreeBook Das Geheimnis von Mikosma - Geblendet

FreeBook Das Geheimnis von Mikosma - Geblendet

Titel: FreeBook Das Geheimnis von Mikosma - Geblendet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Forster-Groetsch
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rannte, zu: »Geht schon vor, ich komme sofort nach!«
    Das ließen sich die beiden nicht noch einmal sagen und sprinteten davon. Leandra riss die sich langsam öffnenden Muschelschalentüren grob auseinander und betrat schnell die Kabine. Die Tür schloss sich mit einem lauten Ruck und der Riegel rastete ein.
    »Das ist nicht nötig«, dachte Leandra. »Hier ist sowieso niemand mehr außer mir.«
    Ihre Sachen lagen noch auf demselben Platz wie vorher. Sie eilte dorthin, hüpfte in die Jeans und streifte sich das T-Shirt über. Die Schuhe und die Bücher packte sie unter den Arm und lief zur Kabinentür. Als sie jedoch den Riegel nach oben schieben wollte, bewegte er sich keinen Millimeter. Noch einmal und mit ganzer Kraft versuchte Leandra, sich gegen den Hebel zu stemmen, um die Tür zu öffnen. Doch nichts geschah. Panik ergriff sie. Um Hilfe schreien war sinnlos. Keiner würde sie hören. Das Herz schlug ihr bis zum Halse.
    »Was soll ich nur tun?«, dachte sie panisch.
    Erlas! Nur er konnte sie aus ihrer Zwangslage befreien! Sie schloss die Augen, dachte, wie er ihr geheißen, fest an ihn und flüsterte seinen Namen. Doch als sie diese wieder öffnete, war von dem Kobold weit und breit nichts in Sicht.
    Sie dachte an die Worte von Tamina: »Vergesst dabei niemals, dem blasenden Horn zu lauschen, das euch zum Unterricht ruft.«
    Sie würde zu spät kommen und das bedeutete das Ende ihres Besuches auf Mikosma! Tränen liefen ihr über die Wangen. Leandra fing an, um Hilfe zu rufen, erst leise, dann immer lauter. Schließlich schrie sie sich die Seele aus dem Leib, heulte laut auf und hämmerte mit ihren beiden Fäusten gegen die Tür. In diesem Moment schlug wie aus dem Nichts ein greller Blitz neben ihr in den Boden ein. Leandra blieb wie gelähmt stehen. Woher mag der gekommen sein? Sie schaute an die Decke, aber die Muschel war oben geschlossen. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
    »Lass dich nicht von deinen Gefühlen leiten, sondern benutze deinen klaren Verstand!«
    Das hatte die Schlange zu Leandra gesagt, als sie vor der Türe des Krankenhauses standen! Krampfhaft drückte sie die Finger gegen die Stirn und zwang sich zum Nachdenken. Was könnte ihr helfen, diesen Riegel zu zertrümmern? Ja genau! Sie schnippte mit den Fingern und zog den faustgroßen Granitfelsen aus ihrer Hosentasche. Sie umklammerte ihn fest und begann nun auf den Riegel einzuhämmern. Immer heftiger wurden ihre Bewegungen und immer stärker wurde ihr Schlag. Als das dritte Hornblasen ertönte, zersprang der Hebel in zwei Teile und Leandra war frei. Sie rannte, so schnell sie konnte und hüpfte in den wartenden, gläsernen Aufzug, der sie sofort nach unten trug.

9. Kapitel

    Der Unterricht beginnt

    Leandra hastete, so schnell sie konnte, auf der menschenleeren Straße in die Richtung des Schlosses, in dem der Unterricht bereits begonnen hatte. Der Schweiß lief ihr von der Stirn, die langen Haare klebten in ihrem Gesicht und der hochrote Kopf verriet, dass das Mädchen der Erschöpfung nahe war. Da es nicht mehr die Zeit hatte, in seine Turnschuhe zu schlüpfen, peitschten die Füße gegen das Kopfsteinpflaster und hinterließen an den zarten Sohlen kleine Risse, die sich mit Blut füllten. Leandra konnte noch einmal ihre ganze Kraft mobilisieren, denn das Gebäude rückte in greifbare Nähe. Als sie vor dem hohen Granitfelsen stand, hämmerte sie wie wild auf den leuchtenden Stern ein. Sogleich tat sich der Felsen auseinander und in seiner Mitte wartete bereits der gläserne Aufzug auf das Mädchen.
    »Warum geht das nicht schneller! Bitte, bitte, bitte beeile dich!«, wimmerte Leandra, weil sich der Lift in ihren Augen viel zu langsam bewegte. Sie merkte, dass sie den Tränen nahe war.
    Sanft rastete der Aufzug am Zielpunkt ein und gab Leandra freies Geleit. Es war mucksmäuschenstill. Zum Glück standen die Türen weit offen, so als ob sie auf das Mädchen gewartet hätten, denn nachdem es durchgelaufen war, schlossen sie sich mit einem lauten Knarren. Leandra raste auf eine meterhohe Glastüre zu, durch die man nicht hindurchschauen konnte. Sie riss die Klinke grob herunter und drückte sich schwungvoll gegen die Tür. Diese öffnete sich plötzlich mit einem Ruck. Leandra fiel hin und knallte mit dem Kopf auf dem steinharten Boden auf. Sie heulte vor Schmerz, zwang sich jedoch, sofort aufzustehen. Noch etwas benommen fasste sie sich an die Stirn. Leandra blieb wie angewurzelt stehen, denn sie blickte in tausend

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