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FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

Titel: FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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denn nicht drin, in der Bar?“
    Der Stadtangestellte legte eine Hand auf Susis Schulter und streichelte dem jungen Mann am Hals. „Du weißt doch, Susi, ich bin mit Emanuel zusammen. Und jetzt such ich ihn. Er ist mir weggelaufen. Ich will mich so gern bei ihm entschuldigen, weil ich ziemlich böse zu ihm war.“
    „Hach, mein Gott, so ein Drama. – Hast du schon bei Bernd angerufen? Da war der süße Emanuel doch immer, wenn er sich ausheulen wollte.“
    „Bernd? Wo wohnt denn der?“
    „Ach, das weißt du nicht?“ Susi winkte mit einer markant, tuntenhaften Bewegung ab. „Im Stadtteil Marienbrunn, das große Ding an der Ecke. Weiking heißt der starke Bernd. Das ist ein Kerl ... Bei dem würde ich mich selbst gern mal ausheulen.“
    Gutmeyer gab Susi einen Kuss auf die Wange. „Du hast mich nicht gesehen, falls jemand fragt.“
    „Hansi, ich werd ohnmächtig, willst du nicht lieber mit mir?“
    „Nein, nein, lass mal gut sein ...“ Und schon verschwand Gutmeyer in den dunklen Straßen der Stadt, lief zur Tiefgarage am Augustusplatz zurück.
    Dort öffnete er seinen Kofferraum, nahm eine schmale Rolle schwarzes Klebeband heraus, dazu die Schere aus dem Verbandskasten. Innerhalb weniger Minuten hatte Gutmeyer aus seinem Kennzeichen „ MIP214 “ ein „ M-TR244 “ gemacht, die Änderung fiel auf den ersten Blick nicht auf.
    Er stieg ein und verließ die City in Richtung Stadtteil Marienbrunn, wo er in der Nähe eines Wohnhochhauses das Fahrzeug in einer schlecht einsehbaren Lücke abstellte.
    Gutmeyers Finger fuhr langsam über die unzähligen Namenreihen am Eingang. Da! – B. Weiking. Siebte Etage, Wohnung 712.
    Es war dreiundzwanzig Uhr.

    Der Tag verlief ruhig. Man beschloss, die groß angelegte Suche nach den vermissten Jungen zunächst abzubrechen, wenngleich dies in den Medien keine Pluspunkte einbrachte.
    Die Pressemitteilung ließ verlauten, dass sich die SoKo auf eine heiße Spur konzentrierte, aus ermittlungstechnischen Gründen jedoch keine Angaben machen wollte.
    Hanni Polterer informierte am Nachmittag die Eltern der vermissten Jungen über den Stand der Ermittlungen. Sie strahlte dabei viel Ruhe aus, um den Eltern eine Hoffnung auf das baldige Ende der Tragödie zu vermitteln.
    Ebenfalls am Nachmittag tauchte Toni Engler im Präsidium auf, berichtete dem Chef nochmals in allen Einzelheiten, von den Erlebnissen der vergangenen Nacht, immer von der Hoffnung bekleidet, dass dies bei der Suche nach Gutmeyer helfen könnte. Hinrich bedankte sich für Englers aufopferungsvolle Tätigkeit.
    „Egal, was du gemacht hast und wie du es gemacht hast, es verdient höchste Achtung.“
    „Danke, Herr Kommissar. Es war nicht einfach, sich zu überwinden. Allerdings war ich erstaunt ...“
    „Erstaunt? Weswegen?“
    „Nun, ich hätte nie geglaubt, dass Gutmeyer so zärtlich sein könnte. Ich schloss meine Augen, ließ ihn machen und stellte dabei meine Fragen. Der war so weg, dass er ...“
    „Toni! Erspar mir die Einzelheiten ...“
    „Ja, ja. Aber ...“
    „Kein aber. Kümmere dich um deine neue Freundin.“
    „Sie wissen ...?“
    „Ich bin Kriminaloberkommissar.“ Hinrich klopfte Engler auf die Schulter. „Außerdem funktioniert der Buschfunk. Ich freu mich für dich.“
    „Ich ziehe zu ihr. Schon am Samstag.“
    „Ach deshalb der Umzug? – Und was sagt ihr Junge dazu?“
    „Ich glaube, er ist happy.“
    „So, so. Happy. Das ging ja ziemlich schnell mit euch. Und ich dachte, mit dir wird das nie was ... So kann man sich täuschen. Aber nun ab mit dir, ruh dich aus, du bist krankgeschrieben.“
    „Das hat mich vorher auch nie gestört.“
    „Umdenken, Junge. Du hast jetzt Verantwortung. Dazu gehört auch der Schutz deiner eigenen Person. Lass dich von Jutta Krahmann pflegen, damit du die Pflege dieses Gutmeyers vergisst. Er hat dich manipuliert und du dich selbst.“
    Toni Engler nickte und griff sich gleichzeitig an den Kopf. Noch wurde der Kopf von einem Verband geziert und schmerzte stark. „Aber ...“ Von der Tür aus drehte sich Engler nochmals um. „Ihr informiert mich, wenn was passiert. Schon wegen Jutta und Florian.“
    „Versprochen.“
    Toni Engler verließ das Büro.
    „Na, junger Mann, wie geht’s?“, wurde Engler auf dem Flur von Hanni Polterer aufgehalten.
    „Es geht schon. Bis auf den dicken Kopf ...“ Engler grinste.
    „Ruh’ dich ein bisschen aus, Toni. Wir schaffen das hier auch ohne dich.“
    Engler schaute der Hamburgerin in die Augen. „Wissen Sie was,

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